„Spiegel“: Britische Spione kamen über LinkedIn in Firmennetzwerke

Hamburg (dpa). Der britische Geheimdienst GCHQ hat nach Informationen des «Spiegel» auch Profile des sozialen Netzwerks LinkedIn infiltriert. Über manipulierte Kopien von LinkedIn-Profilen sollen sich die Spione Zugang zu den Rechnern von Zielpersonen verschafft haben, berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf eingesehene Dokumente des Informanten Edward Snowden. Das Karrierenetzwerk LinkedIn zählte Ende Oktober weltweit 259 Millionen Mitglieder.

Unter anderem sollen gezielt Rechnersysteme von Telekom-Unternehmen attackiert worden sein, darunter der belgische Anbieter Belgacom oder das Abrechnungsunternehmen Mach. Ebenfalls im Visier sowohl des US-Geheimdienstes NSA als auch des britischen GCHQ ist die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) mit Sitz in Wien. Mit Hilfe der Infiltrierungsmethode «Quantum Insert» sei man über neun Opec-Mitarbeiter in das Netzwerk der wirtschaftlich bedeutenden Organisation gelangt, heißt es in einem Geheimpapier.

Das US-Unternehmen LinkedIn verurteilte das Vorgehen auf «Spiegel»-Anfrage. «Um es klar zu sagen: Wir würden eine derartige Aktivität niemals gutheißen, unabhängig welchem Zeck sie dient, und wurden über die angebliche Aktivität auch nicht unterrichtet», sagte ein Sprecher.