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Suche nach einer Waffenruhe im Sudan

Ausgabe 336

Waffenruhe Sudan
Foto: butenkow, Adobe Stock

Sudan ohne Waffenruhe: Der Kampf zwischen Armee und RSF verschlechtert die bereits angespannte Lage der Bevölkerung.

(IZ/KNA). Im Sudan wurde mehrfach erfolglos versucht, die zerstörerischen Kämpfe zwischen der regulären Armee und den vom Ex-Diktator Al-Bashir gegründeten RSF-Einheiten mittels einer Verhandlungslösung einzustellen.

Eine für das Ramadanende vereinbarte Feuerpause (wir berichteten in IZ Nr. 335) scheiterte ebenso wie ein Anfang Mai geschlossenes Abkommen.

Foto: Bumble Dee, Shutterstock

Sudan: Bisherige Versuche mit Feuerpausen scheiterten

In den letzten Wochen versuchten verschiedene Seiten, die Kriegsparteien an einen Tisch zu bekommen. So verhandelten die USA und Saudi-Arabien in Dschidda an einer Beilegung.

Zwischenzeitlich haben sich laut Meldungen lokaler Medien beide am 21. Mai auf eine siebentägige Pause geeinigt. Dadurch soll die schwer in Mitleidenschaft gezogene Zivilbevölkerung des afrikanischen Landes geschont werden.

In der Hauptstadt Khartum, Darfur und anderswo hatte sich die Situation zugespitzt: Sudanesen verschanzen sich seit Ausbruch der Gefechte Mitte April in ihren Wohnungen. Die Versorgung mit Strom, Wasser, Lebensmitteln, Internet und Nachrichten ist vielerorts zusammengebrochen.

Dutzende Kliniken mussten schließen. In etlichen Regionen kam es zu Plünderungen. Laut dem Sender „Eye Radio“ gab es am Abend des 20. Mais neue Bombardierungen in Khartum.

Foto: UN Photo / Jean-Marc Ferré, via flickr | Lizenz CC BY-NC-ND 2.0

UN-Menschenrechtsrat fordert Einstellung der Kämpfe

Am 12. Mai verabschiedete der UN-Menschenrechtsrat in Genf eine Resolution. Mit ihr wurde eine sofortige Einstellung der Kämpfe gefordert. Darüber hinaus sollten alle bewaffneten Gruppierungen endlich den vereinbarten Weg zu einer zivilen Regierung einschlagen.

„Heute ist ungeheurer Schaden angerichtet, der die Hoffnungen und Rechte von Millionen Menschen zerstört“, sagte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk.

Seit Ausbruch der Kämpfe warnen Hilfsorganisationen wie Islamic Relief oder CARE Deutschland davor, dass die zuvor angespannte humanitäre Lage durch den Krieg weiter eskaliert. „Der Sudan braucht einen dauerhaften Frieden und kann es sich nicht leisten, die kommende Saatperiode zu verpassen“, sagte Sudan-Direktor Macdonald.