, ,

Syrien: Appell für Hilfe zur Suche nach Vermissten

Foto: Zerophoto, Adobe Stock

Göttingen (GfbV). Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) appelliert an die in Deutschland lebenden Syrerinnen und Syrer, die „Internationale Kommission für Vermisste Personen“ (ICMP) bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Ein Team, das für den Nahen Osten und Nordafrika und damit auch für Syrien zuständig ist, wird vom 5. bis 20. August 2021 einige Städte in Deutschland besuchen.

Die Fachleute möchten Blutproben von aus Syrien stammenden Menschen sammeln und Daten über im syrischen Bürgerkrieg vermisste Familienmitglieder erfassen. Diese werden in einer Datenbank gesammelt, damit sie dann mit DNA-Proben von Menschen abgeglichen werden kann, deren Identität sich sonst nicht ermitteln oder nachweisen ließe. Die ICMP hofft, so Vermisste ausfindig zu machen. Das Team reist nach Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Dortmund, Köln, Hannover, Frankfurt am Main, Stuttgart, München, Dresden, Leipzig und Rendsburg.

In Syrien, wo seit über zehn Jahren ein Bürgerkrieg tobt, hat die ICMP Informationen über rund 21.000 Menschen gesammelt, die als vermisst gelten. Da Hunderttausende Syrerinnen und Syrer in Deutschland Zuflucht gefunden haben, kann die Arbeit des Teams hierzulande entscheidend zur Identifizierung beitragen und unzähligen Familien Gewissheit über den Verbleib ihrer Angehörigen geben. Wir bitten daher eindringlich um Verbreitung dieses Appells.

Die ICMP wurde 1996 auf Initiative des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton in Sarajevo im Laufe des Krieges in Bosnien-Herzegowina gegründet. Heute hat die Organisation ihren Sitz in Den Haag. Sie versucht, in Zusammenarbeit mit Regierungen Menschen aufzufinden, die unter anderem nach Naturkatastrophen, Konflikten und Bürgerkriegen vermisst werden. Ihre Arbeit wird durch Zuschüsse, Spenden und Beiträge verschiedener Länder finanziert.