Traditionell findet der Tag der offenen Moschee (TOM) am Tag der Deutschen Einheit statt. Morgen widmen sich die teilnehmenden Moscheegemeinschaften dem Schutz des Lebens (Titel: Life Matters).
(KNA, iz, IGMG). Seit 1997 gibt es den „Tag der offenen Moschee“ (TOM). Bundesweit nutzen jährlich bis zu 100.000 Besucher das Angebot zur Information über den Islam. Erneut beteiligen sich daran nach KRM-Angaben mehr als 1.000 Gemeinden. Sie bieten Interessierten einen Einblick in den Islam und laden zu einer Begegnung ein.
Am TOM 2024 laden hunderte Moscheen Freunde und Nachbarn zum Austausch ein. Gesprochen wird über Themen, die Menschen bewegen, aufwühlen, betroffen machen, besorgen sowie verbinden. Bei persönlichen Begegnungen soll der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden durch Förderung von Empathie und Verständnis füreinander.
Foto: KRM
Life Matters: Jedes Leben zählt!
In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Life Matters: Jedes Leben zählt!“ Damit greife man eine „Kernbotschaft des Islams“ auf, hieß es auf der Webseite des KRM, der als Dachorganisation von fünf Moscheeverbänden den TOM koordiniert. „Besonders in einer Zeit, in der unschuldige Seelen in Konfliktgebieten weltweit ihr Leben verlieren, möchten wir das Bewusstsein für die Kostbarkeit und Schutzbedürftigkeit jedes einzelnen Lebens stärken.“
Zugleich betone das diesjährige Motto die menschliche Pflicht zur Bewahrung der Schöpfung, heißt es. „Am Tag der offenen Moschee werden wir unsere bereits offenen Türen noch weiter öffnen, um allen die Möglichkeit zu geben, mehr über den Islam und die muslimische Sichtweise auf das Leben zu erfahren. Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen für den Schutz des Lebens in allen seinen Erscheinungsformen und für die Ehrerbietung vor jedem Geschöpf.“
Gegengewicht zu Sorgen und Furcht
In ihrer Einladung zum TOM 2024 sprach die Schura Bremen davon, dass derzeit viele Menschen diese Zeit als besorgnis- und furchterregend erleben würden. Die Zukunft werde zunehmend pessimistische wahrgenommen.
Die IGMG beklagte in ihrer Mitteilung, dass steigende Opferzahlen in Konflikten von der Ukraine bis zum Libanon zu einer Gewöhnung des Schreckens geführt habe. Dieser Normalisierung wolle man morgen begegnen. „Wir wollen in Gesprächen einander daran erinnern, wie wertvoll jedes Leben ist.“
„Der diesjährige Tag der offenen Moschee möchte an dieser Stelle einwirken und verdeutlichen, dass jedes Leben von unschätzbarem Wert ist und es verdient, in seiner ganzen Schönheit geachtet zu werden, unabhängig davon, ob es sich um das Leben eines Menschen, Tieres oder einer Pflanze handelt. Allah möchte, dass wir respektvoll mit jedem Leben umgehen.“
Pressefoto: IGMG
Eine bundesdeutsche Tradition
Den „Tag der offenen Moschee“ gibt es seit 1997. Nach Angaben der Veranstalter wurde dafür bewusst der deutsche Nationalfeiertag am 3. Oktober als Datum gewählt, um so ein Zeichen für das Bekenntnis zur Gesellschaft zu setzen. In der Bundesrepublik leben schätzungsweise mehr als 5,5 Mio. Muslime.
Die Zahl der deutschen Moscheegemeinschaften wird auf etwa 2.800 geschätzt. Oft handelt es sich dabei um unauffällige „Hinterhofmoscheen“ oder Räumlichkeiten in Industriegebieten. Seit den 1990er Jahren wurden von islamischen Verbänden vermehrt repräsentative Moscheen mit Kuppel und Minarett gebaut wie etwa in Bremen, Mannheim, Duisburg und Köln.
Weiterführende Informationen unter:
https://tagderoffenenmoschee.de/