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Katar bestätigt Gaza-Waffenstillstand. Kann er halten?

gaza krieg protest

Die Erleichterung ist riesig. Nach weit mehr als einem Jahr sollen Geiseln der Hamas sowie palästinensische Gefangene freikommen. Das Abkommen tritt am 19. Januar in Kraft.

(KNA, dpa, iz). Israel und die Hamas im Gazastreifen haben sich auf einen Waffenstillstand und die Freilassung von israelischen Geiseln und palästinensischen Gefangenen geeinigt. Das Abkommen werde am 19. Januar in Kraft treten, erklärte der katarische Ministerpräsident Scheich Mohammed Al-Thani am Mittwochabend vor Medien.

Zuvor sind nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu „finale Details“ zu klären. Regierung und Sicherheitskabinett müssen der Vereinbarung zustimmen. Das soll laut Medienberichten heute geschehen.

idee gaza

Foto: IDF Spokesperson’s Unit, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Gaza: Ab 19. Januar sollen Kampfhandlungen eingestellt werden

Die erste Phase des Abkommens beinhaltet laut Al-Thani eine Einstellung der militärischen Operationen für 42 Tage und den Rückzug der israelischen Armee aus den bevölkerten Gebieten des Gazastreifens zu dessen Grenzen. Dies werde einen Austausch von Geiseln und Gefangenen sowie die Rückkehr von Vertriebenen ermöglichen. Danach sollen zwei weitere Phasen folgen.

US-Präsident Biden bestätigte das Ergebnis. Der Verhandlungserfolg sei auf die „hartnäckige und sorgfältige amerikanische Diplomatie“ zurückzuführen, hieß es in einer Stellungnahme von Mittwochabend. Es sei höchste Zeit, dass die Kämpfe enden und die Arbeit für Frieden und Sicherheit beginne.

Die Angehörigen der verbliebenen 98 israelischen Geiseln zeigten sich erleichtert über das Abkommen. „Seit November 2023 haben wir diesen Moment sehnsüchtig erwartet“, heißt es in einem Statement des Forums der Geisel- und Vermisstenfamilien von Mittwochabend. Es handele sich um einen bedeutenden Schritt, der die Rückkehr aller Geiseln näherbringe. Gleichzeitig sorge man sich darum, dass die Vereimbarung möglicherweise nicht vollständig umgesetzt werden und Geiseln zurückbleiben könnten.

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Foto: Anas-Mohammed, Shutterstock

UN-Nothelfer sehen Hoffnung für Millionen in Gaza

Die Übereinkunft biete „dringend benötigte Hoffnung für Millionen Menschen, deren Leben durch diesen Konflikt zerstört wurden“, sagte UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher. Der wichtige Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza soll bereits heute Morgen wieder eröffnet werden. Entsprechende Anweisungen seien eingegangen, bestätigte ein Sicherheitsbeamter der dpa. Rund 600 Lastwagen mit Hilfslieferungen wurden demnach für die Einfuhr vorbereitet.

Die ohnehin schon miserable humanitäre Lage in dem abgeriegelten Küstenstreifen am Mittelmeer hat sich durch die monatelangen Bombardierungen nochmals dramatisch verschärft. Mittlerweile leiden mehr als 90 % der Zivilbevölkerung nach UN-Angaben starken Hunger. Es fehle an Wasser, Notunterkünften und Arzneimitteln.

Mehrere arabische Staaten begrüßten die Einigung auf eine Waffenruhe. „Mit dieser Ankündigung endet eine blutige Seite in der Geschichte des palästinensischen Volkes, das unter der israelischen Aggression schwer gelitten hat“, erklärte Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati. Beide müssten sich nun an die getroffenen Vereinbarungen halten, um dem Leiden der Geiseln und der palästinensischen Häftlinge ein Ende zu setzen, hieß aus dem Außenministerium der Vereinigten Arabischen Staaten.

Foto: president.gov.ua, vie Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 4.0

Macron: Abkommen muss eingehalten werden

Das Abkommen müsse eingehalten werden, forderte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er pocht auf eine politische Lösung des Nahost-Konflikts. Nach 15 Monaten „eines nicht zu rechtfertigenden Martyriums“ gebe es Erleichterung für die Menschen in Gaza und Hoffnung für die Geiseln und ihre Familien. Der türkische Präsident Erdogan teilte mit, er hoffe auf dauerhaften Frieden und Stabilität. Seine Regierung pflegt enge Beziehungen zur Hamas.

Das Abkommen müsse „rigoros umgesetzt werden“, verlangte auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Mit „Führung und Weisheit können wir Fortschritte auf dem Weg zu dem Tag machen, an dem Israelis und Palästinenser Seite an Seite in Frieden und Sicherheit in zwei souveränen Staaten leben, in gegenseitiger Sicherheit und Würde“.

Tiefes Misstrauen nährt Skepsis

Angesichts des tiefen Misstrauens zwischen beiden Seiten ist offen, ob sich Israel und die Hamas über Wochen an die vereinbarten Schritte halten werden. So ist fraglich, ob man sich in der zweiten Phase der Abmachung auf die Freilassung der restlichen Geiseln wird einigen können.

Netanjahu sieht sich jetzt schon mit Vorwürfen konfrontiert, er habe mit dem jetzigen Deal die vorerst weiter im Gazastreifen verbleibenden Geiseln im Stich gelassen. Beobachter warnen, dass die Kämpfe nach Ablauf der Waffenruhe wieder beginnen könnten – zumal es auf beiden Seiten Befürworter einer Fortsetzung des Krieges gibt.

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Gaza: Kein Plan für Frieden

gaza krieg Gazastreifen

Angriffe gegen das Gesundheitssystem. Ein US-Arzt berichtet von den Folgen einer nihilistischen Politik in Gaza. (IZ/MEMO/IPS). Ein ehemaliger israelischer Verteidigungsminister sagte, dass die Regierung das Ziel verfolge, Gaza zu besetzen, […]

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 355: von bürgerlichen Freiheiten bis zum Assad-Sturz

assad syrien kurzmeldungen

Kurzmeldungen Ausgabe 355: In dieser Ausgabe spannen sich die internationalen Meldungen vom globalen Stand der bürgerlichen Freiheiten, über Muslimfeindlichkeit in britischen Medien bis zum Assad-Sturz.

Gewalt journalisten krieg

Foto: Marwan Hamouu, Shutterstock

54 Journalisten in einem Jahr getötet

BERLIN (KNA). 2024 sind bislang 54 Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet worden. Zu diesem Ergebnis kommt die Jahresbilanz der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), die am 11. Dezember veröffentlicht wurde. Die Zahl der Todesopfer in Kriegsgebieten sei so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr, beklagt sie. Mit einbezogen wurden die Fälle, die bis zum Monatsanfang bekannt waren. Die mit Abstand gefährlichste Region für Medienschaffende sei erneut Gaza, so RSF. Fast ein Drittel der 54 Medienschaffenden wurden dort 2024 im Rahmen ihrer Tätigkeit getötet. Insgesamt seien seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 in Gaza mehr als 145 getötet worden, 35 davon mit klarem Bezug zu ihrer Arbeit. „Medienschaffende werden getötet, inhaftiert und entführt, und viel zu häufig bleiben diese brutalen Verbrechen straffrei“, sagte RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. „Wir müssen diejenigen schützen, die uns informieren. Ihre mutige Arbeit macht menschliches Leid in Kriegen, Korruption und Machtmissbrauch sichtbar.“

Gaza: Amnesty spricht jetzt von „Völkermord“

LONDON (Agenturen). Amnesty International hat einen bahnbrechenden Bericht veröffentlicht, in dem Israel beschuldigt wird, einen Völkermord an den Palästinensern in Gaza zu begehen, was einen weltweiten Aufschrei auslöste. In dem Report mit dem Titel „You Feel Like You Are Subhuman“ (dt. „Man fühlt sich wie ein Untermensch“) wird behauptet, dass die anhaltenden Militäroperationen Israels in Gaza die Kriterien für einen Völkermord gemäß der Völkermordkonvention der Vereinten Nationen erfüllen. Die Ergebnisse von Amnesty konzentrieren sich auf den Zeitraum nach den von der Hamas geführten Angriffen auf Südisrael am 7. Oktober 2023. Laut der Generalsekretärin der Organisation, Agnès Callamard, hat die anschließende Militäraktion Israels verheerende Zerstörungen angerichtet, die zivile Infrastruktur ins Visier genommen und Massenvertreibungen verursacht. „Israel hat Handlungen begangen, die nach der Völkermordkonvention verboten sind, mit der spezifischen Absicht, die Palästinenser in Gaza zu vernichten“, erklärte Callamard. „Monat für Monat wurden die Palästinenser in Gaza als eine untermenschliche Gruppe behandelt, die der Menschenrechte und der Würde nicht würdig ist.“ Zu den schockierendsten Enthüllungen des Berichts gehört die Zahl der Todesopfer: Über 42.000 Menschen, darunter 13.300 Kinder, wurden getötet und weite Teile des Gazastreifens unbewohnbar.

Foto: Sandra Sanders, Shutterstock

Der Großteil der Welt wird unterdrückt

NEW YORK (IPS). Am 10. Dezember war Internationaler Tag der Menschenrechte. Normalerweise sollte dies ein Anlass sein, die Arbeit derer zu feiern, die sich für die Schaffung friedlicher, gerechter, gleichberechtigter und nachhaltiger Gesellschaften einsetzen. Doch die Bedingungen für Menschenrechtsorganisationen, frei zu agieren, sind weltweit äußerst schwierig. Fast drei Viertel der Weltbevölkerung leben in Staaten, in denen die bürgerlichen Freiheiten stark eingeschränkt sind. Dies sind die neuesten Erkenntnisse des CIVICUS Monitor. Trotz der enormen technologischen und kulturellen Fortschritte, die die Menschheit für sich beansprucht, wird der überwältigenden Mehrheit der Weltbevölkerung aktiv die Möglichkeit verweigert, die Entscheidungen, die ihr Leben beeinflussen, mitzugestalten. Die grundlegenden bürgerlichen Freiheiten sind durch Gesetze und Praktiken stark eingeschränkt, sodass Journalisten und Aktivisten der Zivilgesellschaft ernsthaft Gefahr laufen, verfolgt zu werden.

Frauen wehren sich gegen Härte der Taliban

GENF (IPS). Drei Jahre nachdem die Taliban die Kontrolle über Afghanistan wiedererlangt haben, sind Frauen weiterhin mit unterdrückerischen Gesetzen und systematischer Marginalisierung konfrontiert. Sie haben drakonische Regeln eingeführt: Frauen müssen ihren gesamten Körper von Kopf bis Fuß bedecken, sie dürfen in der Öffentlichkeit nicht ihre Stimme erheben, sie dürfen sich nicht gegenseitig den Qur’an vorlesen. Es ist ihnen seit langem verboten, eine Arbeit außerhalb des Hauses anzunehmen oder eine Ausbildung zu absolvieren. Trotzdem sind sie entschlossen, Widerstand zu leisten. „Wir werden unsere Proteste und Kämpfe fortsetzen, bis wir Freiheit erlangen“, erklärt Farzana, ein Mitglied der afghanischen Frauenbewegung. In den letzten 20 Jahren hatten Frauen in Afghanistan höhere Bildung und berufliche Qualifikationen erworben, sind aber jetzt stärker von den Taliban bedroht. Sie wurden durch die deren Herrschaft plötzlich an den Rand gedrängt.

Foto: hyotographics. Shutterstock

Türkei vermittelt: Annäherung an Somalia

ANKARA (KUNA). Der türkische Präsident Erdogan gab am 11. Dezember bekannt, dass Äthiopien und Somalia bei den von Ankara vermittelten Friedensgesprächen eine Einigung zur Lösung des Konflikts zwischen den beiden Nationen erzielt haben. „Wir haben den ersten Schritt in Richtung eines Neuanfangs auf der Grundlage von Frieden und Zusammenarbeit zwischen Somalia und Äthiopien getan“, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem somalischen Amtskollegen Sheikh Mohamud und dem äthiopischen Premierminister Ahmed. Beide Seiten einigten sich darauf, bis Ende Februar 2025 technische Verhandlungen unter der Leitung der Türkei abzuhalten und innerhalb von vier Monaten ein für beide Seiten vorteilhaftes Abkommen auszuarbeiten, das den potenziellen Nutzen eines sicheren Zugangs Äthiopiens zum Meer anerkennt und gleichzeitig die territoriale Integrität Somalias respektiert.

Forschung belegt antimuslimischen Bias

LONDON (Agenturen). Eine am 10. Dezember veröffentlichte Studie beleuchtet die weit verbreiteten anti-muslimischen Vorurteile in britischen Medien. Der Sender GB News machte die Hälfte der Berichterstattung über Muslime und den Islam in Nachrichtensendern aus, wobei ein Großteil davon negativ ausfiel. Nach einer zweijährigen Analyse ergab die vom Zentrum für Medienbeobachtung (CFMM) durchgeführte Untersuchung „strukturelle und systematische Voreingenommenheit in der Berichterstattung von GB News über britische Muslime“. „Geschichten über den Islam sind überwiegend negativ und lassen die Vielfalt der muslimischen Gemeinschaften im Vereinigten Königreich außer Acht“, hieß es im Bericht.

Foto: Anna Polishchuk, Adobe Stock

Erneut Teile einer Moschee zerstört

ALLAHABAD (Agenturen). Die Behörden im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh in Indien haben am 10. Dezember einen Teil einer 185 Jahre alten Moschee abgerissen und dies mit „Überbauung“ begründet. Im August schickten die Behörden eine Mitteilung an 139 Personen, darunter das Moscheekomitee, mit der Aufforderung, die „Beeinträchtigung“ zu beseitigen. Mohammad Moin Khan vom Moscheekomitee sagte, dass sie vor Gericht eine Petition gegen den Abriss eines Teils der Moschee eingereicht hätten.

Will Iran weiter mit IAEA kooperieren?

TEHERAN (KUNA). Irans Außenminister Abbas Araghchi bekräftigte die kontinuierliche „konstruktive“ Kooperation seines Landes mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO). Am 10. Dezember telefonierte der Minister mit IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi. Dabei betonte er, dass Teheran weiterhin zur Zusammenarbeit mit der IAEO innerhalb eines spezifischen technischen Rahmens bereit sei. Die beiden Seiten erörterten die bilaterale Zusammenarbeit im Rahmen des Sicherungsabkommens.

baath

Foto: doglikehorse.com, Adobe Stock

OIC kritisiert Angriffe auf Syrien

JEDDAH (KUNA). Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte am 10. Dezember „die anhaltende und eskalierende israelische Aggression auf syrischem Gebiet“ durch Attacken auf die Infrastruktur und die Ausweitung der illegalen Besetzung der Pufferzone zu Syrien und betrachtete dies als schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht und die einschlägigen UN-Resolutionen. In einer Erklärung betonte sie die Notwendigkeit, die Einheit, Souveränität und Integrität Syriens anzuerkennen, seine Sicherheit und Stabilität zu wahren, dem syrischen Volk zur Seite zu stehen und seine politischen Entscheidungen zu respektieren.

Biden: Huthis immer noch eine Bedrohung

WASHINGTON (Agenturen). US-Präsident Biden sagte, dass Huthi-Kämpfer weiterhin die Gefahr zukünftiger Attacken auf US-Militärschiffe und den übrigen Seeverkehr im Roten Meer darstellten. In einem Brief an den Kongress erklärte er am 6. Dezember, dass „die US-Streitkräfte als Reaktion auf diese Drohungen diskrete Angriffe auf Einrichtungen, Standorte und Ausrüstung im Jemen durchgeführt haben, die die Angriffe der Huthi-Kämpfer in der Region des Roten Meeres unterstützen und erleichtern“. In dem Schreiben wurde darauf hingewiesen, dass die Huthis seit November 2023 eine Reihe von Angriffen gegen US-Schiffe und -Flugzeuge sowie auf Handelsschiffe im Roten Meer, in der Straße von Bab al-Mandab und im Golf von Aden verübt hätten.

lehrgedicht

Foto: Paolo Gamba, vie Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 2.0

Marokko wird Mit-Ausrichter der FIFA-EM 2030

ZÜRICH (IZ). Der FIFA-Rat stimmte am 11. Dezember für die gemeinsame Bewerbung Marokkos, Spaniens und Portugals als Gastgeber der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2030. Diese Entscheidung wurde während einer außerordentlichen Kongresssitzung getroffen, an der Mitgliedsverbände aller 211 nationalen Fußballverbände an der offiziellen Abstimmung teilnahmen. Die gemeinsame Bewerbung erhielt die meisten Stimmen.

Norwegen: Wir wollen ein ganzes Palästina!

OSLO (MEMO). Norwegen gab am 7. Dezember bekannt, dass es einen „integrierten Palästina-Staat“ benötigt, der die Westbank und den Gazastreifen umfasst, berichtete die Anadolu Agency. Oslos Außenminister Barth Eide sagte auf der Podiumsdiskussion des 22. Doha-Forums mit dem Titel „Konfliktvermittlung in einer neuen Ära“ zusammen mit dem Premierminister von Katar und seinem indischen Kollegen, dass „wir ein integriertes Palästina wollen, das das Westjordanland, den Gazastreifen und relevante Teile Jerusalems umfasst“.

Foto: WHO Bangladesh/Tatiana Almeida

Kampagne gegen steigende Polio-Fälle

ISLAMABAD. Pakistan hat die letzte Anti-Polio-Kampagne des Jahres gestartet, um die Kinderlähmung ein für alle Mal auszurotten. Die Kampagne wurde vom Premierminister bei einer Zeremonie in der Hauptstadt Islamabad gestartet. Sie zielt darauf ab, Kindern unter fünf Jahren in 143 Distrikten den Polioimpfstoff zu verabreichen. „Wir werden den Kampf gegen Polio gewinnen, trotz der Schwierigkeiten, mit denen wir in der Vergangenheit konfrontiert waren. Die Zahl der Poliofälle ist gestiegen und in Pakistan sind etwa 60 Fälle aufgetreten, was eine große Herausforderung und ein Grund zur Sorge ist“, sagte Sharif.

Hoffnungsschimmer in der Fluchtkrise

GENF (KUNA). Der Hohe Flüchtlingskommissar der UN, Filippo Grandi, erklärte am 10. Dezember, dass die jüngsten Entwicklungen Hoffnung bieten, dass das Leid, das das syrische Volk seit 14 Jahren erträgt, ein Ende haben könnte. Und dass die größte Vertreibungskrise der Welt auf faire und gerechte Lösungen zusteuern könnte. In einer in Genf veröffentlichten Erklärung betonte er, dass Syrien an einem kritischen Scheideweg zwischen Frieden und Krieg, Stabilität und Gesetzlosigkeit sowie Wiederaufbau oder weiterem Verfall stehe. Er unterstrich die einzigartige Gelegenheit für Syrien, den Frieden zu suchen, und für die Vertriebenen, mit der Rückkehr in ihre Heimat zu beginnen. Grandi bekräftigte, dass Mio. von Flüchtlingen weiterhin vorsichtig und zögerlich seien, was ihre Sicherheit und die unsicheren Bedingungen angehe. Er betonte, wie wichtig es sei, sich auf die Frage der Heimkehr zu konzentrieren, und wies darauf hin, dass Geduld und Aufmerksamkeit von entscheidender Bedeutung seien.

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2017: Putin bei einem Besuch auf der damaligen russischen Luftwaffenbasis Khmeimin in Syrien. Foto: Ministry of Defence of the Russian Federation, Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 4.0)

Dokumente der Repression brauchen Schutz

DAMASKUS (MEMO). Die Aufbewahrung der syrischen Gefängnisakten ist von entscheidender Bedeutung, um das Schicksal von Inhaftierten und gewaltsam Verschwundenen aufzudecken. Und um die Täter von Menschenrechtsverletzungen unter dem abgesetzten Regime zu identifizieren, sagte Fadel Abdul Ghani, der Leiter des Syrian Network for Human Rights (SNHR). Er äußerte sich, während weiterhin Details aus Gefängnissen bekannt werden, die von Folter und Misshandlungen zeugen. „Der Schwerpunkt sollte nun darauf liegen, Dokumente mit den Namen der Verantwortlichen der Sicherheitsbehörden und ihren Akten zu beschaffen und sie aufgrund ihrer entscheidenden Bedeutung aufzubewahren“, sagte Abdul Ghani. In Bezug auf Haft- und Folterzentren unter dem Assad-Regime nannte er die berüchtigten Sicherheitsabteilungen in Damaskus. Dazu zählten die Al-Khatib-Abteilung, Abteilung 215 sowie Luftwaffengeheimdienst, in die Häftlinge oft nach ihrer Inhaftierung in anderen Sektionen überstellt wurden. Diese gehörten zu den schlimmsten Orten in Syrien.

Ankara: Baath-Kollaps öffnet Tor zum Frieden

ANKARA (Agenturen): Der Sturz des „blutigen Baath-Regimes“ hat den Weg für Frieden und Sicherheit in Syrien geebnet, sagte der türkische Präsident am 11. Dezember. „Mit dem Ende des blutigen Baath-Regimes haben sich die Türen für Frieden und Sicherheit in Syrien geöffnet“, sagte Recep Tayyip Erdogan. Bei seiner Rede auf der Veranstaltung zum Tag der Menschenrechte seiner Partei in Ankara bekräftigte Erdogan das Engagement der Türkei, den unterdrückten Völkern der Welt zur Seite zu stehen. Er kritisierte auch die globale Doppelmoral in Bezug auf Menschenrechte und sagte, dass diese heute als „Privilegien angesehen werden, die nur für bestimmte Regionen und Bevölkerungsgruppen gelten“.

usa biden Israel Hamas Angriff

Foto: Marc A. Hermann / MTA, via flickr

Biden legt Plan gegen Muslimfeindlichkeit vor

WASHINGTON (KNA). Kurz vor Ende seiner Amtszeit will sich der scheidende Präsident verstärkt für die Belange der in den USA lebenden Muslime einsetzen. Ein neuer Aktionsplan soll sie vor Diskriminierung schützen. Damit wolle man gegen Voreingenommenheit, Entwürdigung und Drohungen vorgehen, denen sie und arabische US-Bürger zunehmend ausgesetzt seien, heißt es in einer Erklärung. Es seien viele Maßnahmen vorgesehen.

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Gaza: Angriffe haben Gesundheitswesen zerstört

gaza polio Gesundheitswesen

Die seit weit mehr als einem Jahr anhaltenden Angriffe auf Einrichtungen in Gaza haben unter anderem zur weitgehenden Zerstörung des Gesundheitswesens in weiten Teilen geführt.

GENF (KUNA). Das UN-Menschenrechtsbüro stellte am 31. Dezember fest, dass die tödlichen Angriffe Israels auf und in der Nähe von Krankenhäusern in Gaza und die damit verbundenen Kämpfe das Gesundheitssystem an den Rand des völligen Zusammenbruchs gebracht haben. Das hat katastrophale Auswirkungen auf den Zugang der Palästinenser zu Gesundheitsversorgung und medizinischer Versorgung.

Von Oktober 2023 bis Juni 2024: Über 500 Fachkräfte getötet

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden seit dem 7. Oktober bis Ende Juni 2024 mehr als 500 medizinische Fachkräfte in Gaza getötet.

In einem in Genf veröffentlichten Bericht erklärte das OHCHR: „Die entsetzliche Zerstörung, die durch die Angriffe des israelischen Militärs auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus am vergangenen Freitag angerichtet wurde, spiegelt das im Bericht dokumentierte Angriffsmuster wider. Personal und Patienten waren gezwungen zu fliehen oder wurden in Gewahrsam genommen, wobei es zahlreiche Berichte über Folter und Misshandlung gab.

Foto: ICRC, X

Der Direktor des Krankenhauses wurde festgenommen und sein Schicksal und Aufenthaltsort sind unbekannt.„ Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sagte: „Als ob die unerbittlichen Bombenangriffe und die schreckliche humanitäre Lage in Gaza nicht schon genug wären, wurde der einzige Zufluchtsort, an dem sich die Palästinenser sicher fühlen sollten, tatsächlich zu einer ‘Todesfalle.’“

Türk: Krankenhäuser müssen von allen respektiert werden

Der Schutz von Krankenhäusern während eines Krieges sei von größter Bedeutung und muss von allen Seiten jederzeit respektiert werden, was Bedenken hinsichtlich der Einhaltung des Völkerrechts durch die israelische Besatzung aufwirft.

„Dieser Bericht beschreibt anschaulich die Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza und das Ausmaß der Tötung von Patienten, Mitarbeitern und anderen Zivilisten bei diesen Angriffen unter eklatanter Missachtung des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte“, fügte er hinzu.

Foto: UN Photo / Jean-Marc Ferré, via flickr | Lizenz CC BY-NC-ND 2.0

Während des Berichtszeitraums zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 30. Juni 2024 gab es mindestens 136 Angriffe auf mindestens 27 Krankenhäuser und 12 weitere medizinische Einrichtungen. Dabei wurden zahlreiche Ärzte, Krankenschwestern, Sanitäter und andere Zivilisten getötet und die zivile Infrastruktur erheblich beschädigt, wenn nicht gar vollständig zerstört wurde, hieß es in dem Bericht.

„Die absichtliche Durchführung von Angriffen auf Krankenhäuser und Orte, an denen Kranke und Verwundete behandelt werden, sofern es sich nicht um militärische Ziele handelt, die absichtliche Durchführung von Angriffen auf die Zivilbevölkerung als solche oder auf einzelne Zivilpersonen, die nicht unmittelbar an den Feindseligkeiten teilnehmen, einschließlich des Beginns eines wahllosen Angriffs, der zum Tod oder zur Verletzung von Zivilpersonen führt, sowie die absichtliche Durchführung unverhältnismäßiger Angriffe sind ebenfalls Kriegsverbrechen“, fügte der Report hinzu.

Es wurde davor gewarnt, dass die vorsätzliche Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen eine Form der Kollektivstrafe darstellen könnte, was ebenfalls ein Kriegsverbrechen wäre.

Der Bericht ging auf die israelischen Vorwürfe ein, dass die Krankenhäuser von bewaffneten palästinensischen Gruppen unsachgemäß für militärische Zwecke genutzt würden. Er besagt, dass bisher nicht genügend Informationen zur Verfügung gestellt wurden, um diese Vorwürfe zu untermauern. Sie seien vage und allgemein gehalten schienen in einigen Fällen durch öffentlich zugängliche Informationen widerlegt zu werden.

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Grauenhafte Idee – Pläne zur Kolonisierung eines zerstörten Gazastreifens

idee gaza waffen

Während der Großteil des Gazastreifens zerstört und Zehntausende getötet wurden, spricht man anderswo über die Annexion des ganzen Gebiets oder seines Nordens. (IPS/IZ). Aus religiösen, humanitären und wissenschaftlichen Gründen ist […]

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HRW kritisiert gezielte israelische Operationen in Gaza

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Die anhaltende Blockade der humanitären Hilfe durch die israelische Armee hat bei humanitären Organisationen und Vertretern der Welt gleichermaßen heftige Kritik hervorgerufen. (IPS). Ein neuer Report von der Menschenrechtsorganisation Human […]

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Haftbefehle: Rasche Verhaftung ist unwahrscheinlich

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Der IStGH erlässt Haftbefehle für zwei israelische Politiker und ein Mitglied der Hamas-Führung. (The Conversation/IZ). Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, seinen ehemaligen Verteidigungsminister […]

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US-Wahlen: Trump und die Muslime

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In der symbolischen Stadt Dearborn (Michigan) haben sich arabischstämmige und muslimische WählerInnen von den Demokraten abgewandt – und Trump gewählt. Dessen Anhänger sprechen erneut von einem „Muslim-Bann“. (iz). Es war […]

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„Die Menschen in Gaza werden ausgehungert“

Menschen Gaza Hungersnot

Washington/Gaza/Tel Aviv (dpa/IZ) Die Menschen in Gaza leiden an der katastrophalen humanitären Lage. Trotzdem will die US-Regierung weiterhin militärische Unterstützung an Israel leisten. Auch nach Ablauf der von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der Situation in dem abgeriegelten Küstenstreifen an diesem Mittwoch werde die Militärhilfe vorerst nicht eingeschränkt, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, auf Nachfrage von Journalisten in Washington. 

Die US-Regierung hatte Israel Mitte Oktober aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen erheblich zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte. „Wir haben nicht festgestellt, dass sie gegen das US-Recht verstoßen. Wir werden das jedoch weiterhin beobachten und genau aufpassen“, erklärte Patel. 

Israel habe wichtige Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen unternommen, teilte das US-Außenministerium mit. So sei der Grenzübergang Erez für Hilfslieferungen geöffnet worden, zudem solle auch der Grenzübergang in Kissufim wieder öffnen. Internationale Hilfsorganisationen widersprachen der Darstellung. „Die Menschen in Gaza werden ausgehungert“, hieß es in einem gemeinsamen Bericht von acht Organisationen, darunter Oxfam und Care

Hilfsorganisationen warnen vor Hungersnot im Gazastreifen 

Die Lage der Menschen in dem Küstenstreifen habe sich seit Beginn des Krieges der israelischen Streitkräfte gegen die Hamas vor über einem Jahr immer weiter verschlechtert, schrieben die Hilfsorganisationen. Die Infrastruktur sei weitgehend zerstört, es fehle an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten, fast zwei Millionen Menschen seien vertrieben worden. Israel komme seiner Verpflichtung, die Situation zu verbessern, nicht nach. Rund 800.000 Menschen im Gazastreifen leben den Hilfsorganisationen zufolge unter Bedingungen, die einer Hungersnot nahekommen. 

Besonders im Norden des Küstenstreifens sei die Lage verheerend. Das gesamte Gebiet sei zur Kampfzone erklärt worden. „Die gesamte palästinensische Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen befindet sich unmittelbarer Gefahr, an Krankheiten, Hunger und Gewalt zu sterben“, hieß es in der Bewertung der Hilfsorganisationen. Unter anderem sei Israel weit davon entfernt, die von den USA geforderten 350 Lkw mit Hilfslieferungen pro Tag in den Gazastreifen zu lassen. Zuletzt seien durchschnittlich 42 Lastwagen in den Küstenstreifen gefahren. Vor Beginn des Gazakriegs im Oktober 2023 waren täglich etwa 500 Lkw im Gazastreifen angekommen. 

Trump macht Immobilieninvestor zum Sondergesandten für den Nahen Osten 

Der künftige US-Präsident Donald Trump schlägt erste Pflöcke für seine Nahost-Politik ein. Er nominierte den früheren Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, als US-Botschafter in Israel. Der ehemalige Pastor gilt als lautstarker Unterstützer Israels. Er stellte sich in der Vergangenheit hinter den Siedlungsbau der israelischen Regierung im Westjordanland. Trump hat im Wahlkampf angedeutet, die US-Außenpolitik stärker auf die Interessen Israels ausrichten zu wollen. Zudem ernannte er den Immobilieninvestor und Wahlkampfspender Steven Witkoff zum Sondergesandten für den Nahen Osten. Der regelmäßige Golf-Partner von Trump verfügt Medienberichten zufolge über keine diplomatische Erfahrung oder besondere Kenntnisse über den Nahen Osten.

US-Militär greift Milizen im Jemen und in Syrien an 

Das US-Militär griff Stellungen proiranischer Milizen im Jemen und in Syrien an. Am Wochenende seien Luftangriffe auf mehrere Waffenlager der Huthi-Rebellen im Jemen geflogen worden, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. „Dort lagerten zahlreiche fortschrittliche konventionelle Waffen, die von den vom Iran unterstützten Huthis gegen US-amerikanische und internationale militärische und zivile Schiffe eingesetzt wurden, die in internationalen Gewässern im Roten Meer und im Golf von Aden unterwegs waren“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. 

In Syrien griff das US-Militär ein Waffenlager und ein Logistikzentrum einer proiranischen Miliz an, wie das US-Zentralkommando (Centcom) mitteilte, das unter anderem für den Nahen Osten zuständig ist. Der Angriff sei eine Reaktion auf Attacken auf US-Truppen in Syrien. „Wir haben deutlich gemacht, dass Angriffe auf US-Personal sowie Einheiten und Einrichtungen unserer Partner nicht toleriert werden“, sagte Centcom-Kommandeur Michael Erik Kurilla. 

Tote nach Angriffen in Israel und im Libanon 

In Israel und dem Libanon gab es nach gegenseitigen Angriffen erneut Tote. In Nordisrael seien zwei Männer nach einem Raketeneinschlag in der Gegend der Küstenstadt Naharija ums Leben gekommen, meldeten der israelische Rettungsdienst Magen David Adom und die israelische Polizei. Im Libanon wurden bei israelischen Angriffen in verschiedenen Gebieten nach Behördenangaben mindestens 33 Menschen getötet. Allein bei einem Angriff in Dschun im Süden des Landes kamen demnach 15 Menschen ums Leben. Unter den Opfern seien acht Frauen und vier Minderjährige gewesen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass dort ein Wohngebäude getroffen worden sei, in dem Vertriebene Zuflucht gesucht hätten. 

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Gaza: Hilfsgüter kommen endlich an

Gaza Hilfsgüter

Tel Aviv/Gaza (dpa/IZ) Zivilisten im umkämpften Norden des Gazastreifens haben nach israelischen Angaben Hunderte Pakete mit Nahrungsmitteln und Wasser erhalten. Die Hilfsgüter seien am Montag in Zusammenarbeit mit internationalen Hilfsorganisationen in die Orte Dschabalija und Beit Hanun gebracht worden, teilten die Armee sowie die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mit. 

Vergangene Woche seien bereits elf Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten in das Flüchtlingsviertel Dschabalija gefahren. Seit Oktober seien 741 Hilfslastwagen über den Übergang „Erez West“ in den nördlichen Gazastreifen gekommen. 

Hilfsgüter werden dringend benötigt

Außerdem wurde die Öffnung eines weiteren Gaza-Grenzübergangs in Kissufim verkündet. Durch den Übergang, der etwa auf der Hälfte des Gazastreifens liegt, seien bereits Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente sowie Zelte in den Süden und zentralen Abschnitt des Gazastreifens gebracht worden. 

Hilfsorganisationen haben vor einer Hungersnot besonders im Norden des Küstenstreifens gewarnt. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israel aufgefordert, alle Grenzübergänge für Hilfslieferungen zu öffnen. 

In dieser Woche endet eine von den USA Mitte Oktober gesetzte Frist von 30 Tagen, innerhalb der Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte die US-Militärhilfe eingeschränkt werden. In einem Brief war unter anderem gefordert worden, täglich rund 350 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen einfahren zu lassen.