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Gedenken an den Schrecken und seine Opfer

Freilassung Nahostkonflikt schrecken

Weltweit wurde dem Schrecken des Terrors und seiner Opfer vom 7.10.2024 gedacht. Vermittelnde Stimmen erinnerten darüber hinaus an alle Leidtragenden des Krieges.

(iz, KNA, dpa). Die Titelseite der britischen Zeitung „The Independent“ vom Montag wirkt gerade wegen ihrer Nüchternheit bedrückend und schrecklich. „365 Tages des Schreckens seit dem 7. Oktober“, titelten die Londoner Journalisten.

Beginnend mit den 1.205 Opfern, die bei dem Terror der Hamas am gestrigen Tag vor einem Jahr ermordet wurden, über die Menge der Bomben, die über dem Gazastreifen abgeworfen wurden, und den Prozentsatz der zerstörten Gebäude bis schließlich zu den über 41.800 getöteten Palästinensern (zzgl. der mehr als 700 toten Palästinenser in der Westbank) – die Zeitung zog eine grauenhafte Bilanz.

Den Schrecken deuten: Vermittelnde Stimmen melden sich zu Wort

Während die Mehrheit des medialen Diskurses in der Bundesrepublik auf polarisierende Darstellungen setzt, darf nicht übersehen werden, dass es auch leisere, vermittelnde Stimmen gibt.

So betonte der ehemalige Diplomat und heutige Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Berlin, Andreas Reinicke, am Montag im Deutschlandfunk, dass es „Narrative auf beiden Seiten“ gebe – Israelis und Palästinenser hätten historische Traumata. Sie seien zwar gegensätzlich, aber existierten gleichermaßen. Es habe keinen Sinn, eines davon stärker zu betonen. Vielmehr müssten sie auf dem Weg zu einer Friedenslösung anerkannt werden. Das jeweilige Opfernarrativ des Anderen dürfe nicht delegitimiert werden.

Gestern Nachmittag wandte sich das Interreligiöse Forum Hamburg zum „Jahrestag des 7. Oktober“ an die Öffentlichkeit. Der Text wurde auch von der Jüdischen Gemeinde Hamburg und der dortigen SCHURA unterzeichnet. „Am Jahrestag des 7. Oktober blicken wir zurück auf ein Jahr voller Schmerz und Trauer, in dem uns nahezu täglich neue Schreckensnachrichten aus Israel und Palästina erreicht haben, die sich nun auch auf den Libanon und Nord-Israel ausgeweitet haben.“

„Ein Jahr nach den Angriffen, die uns alle zutiefst erschütterten, stehen wir weiterhin fest zu unserer Verurteilung von Terror und Gewalt gegen Unschuldige. Unser tiefes Mitgefühl gilt allen Opfern dieses Konflikts – unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Glauben.“ Es sei legitim, über die Gewalt in der Region unterschiedlicher Meinung zu sein. Die Diskussion müsse aber gewaltfrei geführt und ausgehalten werden. Deshalb rufe man zur Besonnenheit und zum friedlichen Miteinander in der Hansestadt auf.

Foto: B. Idriz

Der Penzberger Imam Benjamin Idriz konnte nicht an der zentralen Gedenkveranstaltung in der bayrischen Hauptstadt teilnehmen, wie er am Montag auf Facebook schrieb. Dass Thema sei aber so wichtig, dass er sich in einem offenen Brief an ihren Veranstalter, Prof. Guy Katz, gewandt habe.

„Aus tiefster Überzeugung und aufgrund meines islamischen Verständnisses hätte ich mich gerne beteiligt – insbesondere mit einem kurzen Redebeitrag. Denn in dieser angespannten Situation ist die Stimme der Muslime von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft. Ein Beitrag der muslimischen Gemeinschaft hätte unsere Position gegen Judenhass nochmals klar bekräftigen und unsere Verbundenheit mit unseren jüdischen Geschwistern zum Ausdruck bringen können.“ Der Schutz jüdischen Lebens in Deutschland sei auch für Muslime von zentraler Bedeutung, denn nur durch den Einsatz füreinander könne man den eigenen Schutz sichern. „Wir stehen für ein respektvolles Miteinander und lehnen jegliche Form von Hass und Intoleranz ab.“

Der KRM erinnert an „ein Jahr Krieg“

In seiner Presseerklärung zu den „grausamen Angriffen der Hamas“ vom 7. Oktober 2023 drückte der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) deren Opfer sein bleibendes „tiefes Mitgefühl“ aus. Gleichzeitig gelte sein Mitgefühl auf den mehr als 42.000 Leidtragenden im Gazastreifen sowie allen, „die schutzlos in diesen Strudel der Gewalt gerissen wurden“.

„Die Solidarität mit dem jüdischen Volk darf nicht dazu führen, dass Kriegsverbrechen an Palästinensern ignoriert oder gerechtfertigt werden.“ Die historische deutsche Verantwortung beinhalte ebenso die Pflicht, „jede Form von Vertreibung, Kollektivbestrafung und Völkermord, egal gegen wen sie sich richtet, konsequent abzulehnen“.

Foto: president.gov.ua, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 4.0

Offizielle Veranstaltungen in Deutschland

Gestern fanden zahlreiche Gedenkveranstaltungen beispielsweise in jüdischen Gemeinden statt. Bei einem Gedenkakt in Berlin trat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf.

Er sprach auf einer interreligiösen Veranstaltung in der Berliner Gedächtniskirche. „Trauer, Wut, Ohnmacht, Angst um Angehörige und Freunde auf beiden Seiten, solche Gefühle treiben auch in unserem Land viele Menschen um“, sagte er. „Aber so aufgewühlt wir auch sein mögen, wir dürfen darüber nicht unseren Kompass verlieren.“

Steinmeier betonte, es gehöre zur deutschen Verantwortung, an der Seite Israels zu stehen, wenn es angegriffen werde. Doch sagte er auch: „Dieser Krieg hat schon jetzt zu viele Menschen getötet, zu viel Leid gebracht: für Israelis und für Palästinenser, und jetzt auch für die Menschen im Libanon.“ Ebenso erlebten die Menschen in Gaza seit einem Jahr unermessliches Leid, Flucht, Hunger und Krankheiten.

Geteiltes Gedenken in Israel

Um das Gedenken an die Opfer des Hamas-Terrorangriffs zum Jahrestag am 7. Oktober entstand in Israel eine heftige Debatte. Unter Ägide der israelischen Verkehrsministerin Miri Regev (Likud) gab es eine staatliche Gedenkfeier in der südisraelischen Stadt Ofakim, die live und ohne Publikum übertragen wurde.

Mehrere Kibbuze, die vom Hamas-Angriff hart getroffen wurden, sagten die Teilnahme ab und kündigten eigene Veranstaltungen an. Ferner untersagten Angehörige von Opfern und Geiseln der Ministerin die Nutzung der Namen und Bilder ihrer Verwandten im Rahmen der staatlichen Feier. Sie werfen der Regierung vor, politischen Eigennutz über das Leben der Verschleppten zu stellen.

Zu den alternativen Veranstaltungen zählte eine Andacht in einem Park in Tel Aviv, zu dem nach Veranstalterangaben rund 40.000 Einlasskarten verteilt wurden. Eine weitere Gedenkfeier war auf dem Gelände des Supernova-Musik-Festivals im südisraelischen Kibbutz Re’im geplant, wo am 7. Oktober mindestens 360 Menschen getötet wurden.

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Das Unbehagen. Über den Nahostkonflikt und seine zivilisatorische Bewältigung

Freilassung Nahostkonflikt schrecken

Zum Jahrestag des 7. Oktobers: ein Essay von IZ-Herausgeber Abu Bakr Rieger über die Möglichkeit einer zivilisatorischen Bewältigung des Nahostkonflikts. 

(iz). „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) gehört zu den einflussreichsten Schriften vom Sigmund Freud, dem Arzte und Begründer der Psychoanalyse. Er argumentiert, dass Kultur und Zivilisation notwendig sind, um das Zusammenleben von Menschen zu ermöglichen. Aus seiner Sicht bestimmen natürliche Triebe den Menschen, die von der Kultur unterdrückt werden müssen, um ein friedliches und geordnetes Miteinander zu gewährleisten.

Nahostkonflikt: Gibt es einen zivilisatorischen Umgang?

Die aktuelle Lage – angesichts der Kriege im Nahen Osten und in Osteuropa haben beide das Potenzial, sich zu globalen Konflikten zu entwickeln, schlimmstenfalls mit dem Einsatz von Atomwaffen – erinnert an eine der Schicksalsfragen, die Freud sich in diesem Kontext stellte. Sie besteht darin, ob es den Menschen in ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden.

Der Gründer der Psychoanalyse schrieb: „Die Menschen haben es jetzt in der Beherrschung der Naturkräfte so weit gebracht, dass sie es mit deren Hilfe jetzt leicht haben, einander bis auf den letzten Mann auszurotten. Sie wissen das, daher ein gut Stück ihrer gegenwärtigen Unruhe, ihres Unglücks, ihrer Angststimmung.“

Foto: Ferdinand Schmutzer | Lizenz: gemeinfrei

Freud untersuchte die Rolle der Religion in der Kultur. Er argumentiert, dass sie oft als Antwort auf das Unbehagen in der Kultur fungiert, indem sie den Menschen Trost bietet und Erklärungen für sein Leiden liefert. Er sah in religiösen Gefühlen jedoch eher eine Illusion, die dazu dient, die unbewältigte Angst und das Unbehagen des Einzelnen zu lindern.

Unbestritten ist bis heute ihre Bedeutung für die Entwicklung unserer ethischen Grundsätze. Im 21. Jahrhundert sehen allerdings viele Menschen in der Ausübung von Religion keinen Beitrag zum Frieden. Die Beispiele der – modernen – Verbindung von religiöser Praxis und politischer Ideologie, mit dem Ziel, gesellschaftliche Macht oder Dominanz in einem Staat auszuüben, nährt diese Sorge. Den Gläubigen bleibt es aufgetragen, gerade jetzt Ihren Beitrag zur Völkerverständigung, zum Frieden und zur Stärkung der Zivilgesellschaft herauszustreichen.

Ein Tag des Schreckens

Fest steht, der 7. Oktober 2023 war ein Tag des Schreckens, ein Gewaltausbruch sowie ein Massaker an unschuldigen Zivilisten in Israel. Das Schicksal der unbeteiligten Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt wurden, bleibt eine andauernde menschliche Katastrophe.

Die Taten wurden ausgeführt von Terroristen, die sich ausdrücklich auf ihre Interpretation des islamischen Rechts berufen. Sie können keine Vorbilder sein. Diese Ereignisse wirken bis heute im Bewusstsein und im kollektiven Gedächtnis fort. Es gehört zur Tragik der Konflikte im Nahen Osten, dass allein schon die Aufarbeitung eines Tages eine Generationenaufgabe darstellt.

Foto: council.gov.ru, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 4.0

Im Rückblick war es im Oktober letzten Jahres geboten, zunächst schlichte Anteilnahme zu zeigen und unsere Empörung über diese Taten auszudrücken. Unter dem Eindruck des menschlichen Leids galt es, einen Moment innezuhalten, statt allzu schnell in die historische Einordnung und politische Analyse überzugehen.

Wenn es aber an solchen Tagen überhaupt so etwas wie eine politische Botschaft geben konnte, dann eben die Klarstellung, dass es keinen Zweck geben kann, der das Töten und Vergewaltigen von Zivilisten rechtfertigt – insbesondere, wenn man die islamischen Lehre ernst nimmt und nicht politischen Zielen unterwirft. 

Die Schockstarre vieler Muslime an diesem Tag erklärt sich möglicherweise aus den dunklen Vorahnungen über die zu erwartende Reaktion der israelischen Regierung auf diesen terroristischen Angriff. Viele sind seit Jahrzehnten mit dem Konflikt vertraut, kennen die erbarmungslosen Gesetze der Eskalation in der Region und sind in oftmals auch direkt familiär betroffen.

In Deutschland leben Familien palästinensischer Abstammung, die den Tod von Dutzenden unschuldigen Angehörigen betrauern. Nicht nur sie ahnten bereits im Oktober, was wir heute mit trauriger Gewissheit bezeugen: Die Zivilbevölkerung in Gaza musste einen unvorstellbaren Preis bezahlen. Es starben Zehntausende, darunter viele Frauen und Kinder. Die aktuellen Zustände in der Region begründen den verbreiteten Argwohn, dass es letztlich um die endgültige Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen geht.

Gewalt journalisten

Foto: Marwan Hamouu, Shutterstock

Es folgte die Schlacht der Bilder

Im Internet tobt seit Monaten die Schlacht der Bilder, denen Konsumenten aus aller Welt ausgesetzt sind. Die psychologischen Folgen dieser Tortur sind ungewiss und gefährden den gesellschaftlichen Frieden. In den 1970er Jahren hat die amerikanische Kulturkritikerin Susan Sonntag ihre Essays über die Fotografie veröffentlicht; eine Technik, deren politische Dimension sie schon weit vor der Bilderflut heutiger Tage begriff.

Sie schreibt: „Die fotografisch vermittelte Erkenntnis der Welt ist dadurch begrenzt, daß sie, obzwar sie das Gewissen anzustacheln vermag, letztlich doch nie ethisch oder politisch Erkenntnis sein kann.“ Die Absender der Bilder, so Sonntag weiter, lassen die Welt verfügbarer scheinen, als sie tatsächlich ist. Sinn und Bedeutung ergeben sich erst, wenn wir die Abbildungen von Leid und Tod nicht einfach verdrängen, sondern in ein sinnvolles Narrativ einfügen.

Muslime und die „Staatsräson“

Über viele Jahre waren in der Bundesrepublik die Verbrechen gegen die Juden, der Holocaust sowie die Etablierung eines jüdischen Staates im Nahen Osten in einer tragischen Kausalkette miteinander verwoben. Das Bekenntnis, wonach der Schutz des jüdischen Lebens in Deutschland, aber auch in Israel, eine Staatsaufgabe ist, ergibt sich aus dieser historischen Verantwortung. Es gibt keinen Grund, warum sich deutsche Muslime diesem gesellschaftlichen Konsens entziehen sollten.

Auf der anderen Seite schadet es der Debatte über die ethischen Konsequenzen des 7. Oktobers nicht, wenn insbesondere Muslime betonen, dass eine weitere Lehre der deutschen Geschichte darin besteht, generell nicht zu schweigen, wenn sich ein Genozid in der Welt ereignet. Und die Delegitimierung der Institutionen des internationalen Völkerrechts stärkt sicher nicht die Achtung der Menschenrechte, die sich aus den historischen Erfahrungen Europas ergab.

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Foto: A-One Rawan, Shutterstock

Die Narrative der Menschen zur Kenntnis nehmen

Zu einer gerechten Einordnung der Konflikte des Nahen Osten gehöret, die Narrative beider Konfliktparteien – also auch die Geschichte der Palästinenser – zur Kenntnis zu nehmen. Hierzu bietet zum Beispiel eine aktuelle Veröffentlichung von Michael Lüders („Krieg ohne Ende“) die Gelegenheit, der ausdrücklich die palästinensische Sicht in den Diskurs einführt. Jenseits von Gut und Böse erzählt der Autor eine Geschichte des Scheiterns der Zweistaatenlösung sowie die schleichende Radikalisierung der beteiligten politischen Akteure auf beiden Seiten.

Man wird durch die Lektüre eines einzelnen Buches kein endgültiges Urteil fällen können, aber zumindest seinen Horizont erweitern. Vielsagend zitiert der Nahostexperte auf der ersten Seite seines Textes den französischen Schriftsteller André Gide: „Glaube denen, die die Wahrheit suchen und zweifle an denen, die sie gefunden haben“. Der Leitspruch passt zur Situation in diesem endlosen Krieg. Denn angesichts der Abgründe, die sich bis heute offenbaren, muss man ideologisch einigermaßen verblendet sein, um die ganze Schuld für die Eskalation nur allein bei einer Seite zu finden.

Gibt es Hoffnung im Nahostkonflikt?

Angesichts der menschlichen Tragödie in und außerhalb von Israel und Palästina gehört zur Hoffnung dieser Tage, dass eine zivile, differenzierende Debatte über dieses Thema ohne Hass und Hetze möglich bleibt.

Unsere Politik, die wir letztendlich als BürgerInnen des Landes am Wahltag beurteilen, muss sich daran messen lassen, ob sie wirklich die Voraussetzungen fördert, dass Israelis und Palästinenser endlich einen würdevollen Ausgleich ihrer legitimen Interessen finden. Dabei muss ein Minimalkonsens darin bestehen, dass weder der Widerstand gegen eine Besatzung noch die Verteidigung eines Landes zu Kriegsverbrechen berechtigen.

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Warnungen vor Polio in Gaza. Eine ganze Generation ist gefährdet

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Gaza: Hilfsorganisationen und Gesundheitsexpert:innen warnen vor massiver Ausbreitung von Polio, wenn nicht sofort gehandelt wird. Eine gesamte Generation Kinder ist gefährdet. (Care Deutschland). Hilfsorganisationen und Gesundheitsexpert:innen fordern gemeinsam einen sofortigen […]

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 350: KI, Kaffee und Gaza

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Kurzmeldungen Ausgabe 350: In dieser Ausgabe spannen sich die internationalen Nachrichten von den Religionen und die KI, Kaffee aus Jemen bis zur Lage in Gaza. Religiöse Vertreter zur Nutzung von […]

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Gaza: Schätzungen gehen weit über angenommene Zahlen hinaus

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Eine überwältigende Schätzung von 186.000 Toten im Gazastreifen (im Vergleich zu offiziellen Zahlen von über 37.000) hat den Vorwurf des Völkermords und der Kriegsverbrechen in dem verheerenden neunmonatigen Krieg zwischen […]

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Das Gesundheitssystem in Gaza kämpft um seinen Bestand

gaza polio Gesundheitswesen

Die anhaltenden Kämpfe und Vertreibungen haben die humanitären Organisationen vor Ort stark belastet. Es ist deshalb nicht länger möglich, die grundlegendsten Gesundheitsbedürfnisse zu decken.

(IPS). Die Vereinten Nationen und andere humanitäre Organisationen haben unmissverständlich darauf hingewiesen, dass das Gesundheitssystem in Gaza zusammengebrochen oder durch die Kämpfe übermäßigem Druck ausgesetzt ist. Von den 36 Krankenhäusern in der Region sind nur noch 13 in Betrieb, und auch nur mit eingeschränkter Funktionsfähigkeit.  Von Naureen Hossain

Dazu gehört das Nasser-Krankenhaus, das nun als letztes Krankenhaus umfassende Gesundheitsdienstleistungen anbietet. Es wurde von Patienten überrannt, nachdem die israelischen Behörden am 1. Juli Evakuierungsanordnungen für den Osten und Süden von Khan Younis erlassen hatten. Das Gaza European Hospital in Khan Younis wurde vorzeitig evakuiert.

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Foto: Anas Mohammed, Shutterstock

Gaza: Der tägliche Kampf um die Lebensrettung

Andrea de Domenico, Leiter des UN-OCHA-Büros im besetzten palästinensischen Gebiet, stellte in einer virtuellen Pressekonferenz am 3. Juli unmissverständlich klar, dass OCHA nicht informiert worden sei.

Er machte deutlich, dass die Evakuierten aufgrund früherer Erfahrungen, bei denen Krankenhäuser gezielt angegriffen oder bombardiert wurden, vorbeugende Maßnahmen ergriffen hatten, um zu evakuieren, bevor das israelische Militär in Khan Younis einmarschierte.

Evakuierungsanordnungen haben verheerende Auswirkungen auf die fragile Gesundheitsinfrastruktur. Sie beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit von Gesundheitseinrichtungen innerhalb und in der Nähe von Evakuierungszonen. Das erklärte ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegenüber IPS.

Sie behindern den Zugang für Gesundheitsdienstleister und Patienten und gefährden damit die Wirksamkeit und Sicherheit humanitärer Einsätze. Das führt lediglich zu einer zusätzlichen Belastung für andere Krankenhäuser, die nun die Aufgabe haben, Patienten aus evakuierten Gebieten aufzunehmen.

Als eines der wenigen Krankenhäuser, die noch eine umfassende Versorgung gewährleisten, ist das Nasser-Krankenhaus überlastet und mit begrenzten Vorräten ausgestattet. Die Zerstörung in der Umgebung ist nach Angaben der WHO-Mitarbeiter vor Ort „unbeschreiblich“.

Die Umgebung des Krankenhauses ist übersät mit schweren Schuttschichten, zerstörten Gebäuden und nicht einer intakten Straße. In der Kinderstation des Krankenhauses wurden seit dem 5. Juli mehr als 120 Patienten aufgenommen, obwohl die Station nur über 56 Betten verfügt.

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Foto: UNFPA Palestine/Bisan Ouda

Helfen ohne ausreichende Hilfsmittel

Auch mit schwindenden medizinischen Vorräten wird gearbeitet. Laut Ärzte ohne Grenzen (DWB) ist das Krankenhaus zudem für die Sterilisierung der Ausrüstung für die umliegenden Feldkrankenhäuser verantwortlich. Es ist inakzeptabel, dass LKWs und Konvois von DWB, die dringend benötigte Vorräte transportieren, seit April nicht mehr nach Gaza einreisen können. Erst am 3. Juli wurde der Einreise von LKWs aufgrund der anhaltenden Kämpfe im Süden erneut verweigert.

„Es ist ein umfassendes Problem. Die Knappheit an Betten und Vorräten ist nur ein Teil davon. Wir brauchen auch mehr Chirurgen.” „Die Schließung eines weiteren Krankenhauses bedeutet eine erhebliche Gefährdung der Patientenleben”, erklärte der Leiter des Ärzteteams, Javid Abdelmoneim, der im Nasser-Krankenhaus arbeitet.

Die Tatsache, dass lebensrettende Hilfsgüter nicht nach Gaza gelangen können, ist weiterhin ein großes Problem und beeinträchtigt die Arbeit humanitärer Organisationen vor Ort, darunter auch die der Vereinten Nationen. Der Sprecher der WHO erklärte gegenüber IPS, dass die Lastwagen der Organisation in der vergangenen Woche nicht passieren konnten, da der Übergang Karem Shalom weiterhin geschlossen ist.

Kraftstoff ist für die Funktionsfähigkeit von Gesundheitseinrichtungen und Hilfsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung. Es herrscht ein akuter Mangel, der umgehend behoben werden muss. Ein Sprecher der WHO machte deutlich, dass Krankenhäuser gezwungen sind, mit begrenzten Vorräten an Kraftstoff, Strom und Solarsystemen zu arbeiten, was die Arbeit der Gruppen behindert.

Das IPC-Sondergutachten macht unmissverständlich klar, dass nur eine Beendigung des bewaffneten Konflikts und eine nachhaltige, ununterbrochene humanitäre Intervention das Risiko einer Hungersnot verringern können. Humanitäre Organisationen haben trotz der anhaltenden Feindseligkeiten im Gazastreifen ihre Arbeit fortgesetzt. Mehr als eine Million Zivilisten waren mehrfach gefährdet und wurden vertrieben.

Ebenso haben humanitäre Helfer ihr Leben riskiert, um weiterhin die wenigen lebensrettenden Hilfsgüter bereitzustellen, die über die Grenze gelangen konnten. Obwohl sie international verurteilt wurde und wiederholt nach einem Waffenstillstand verlangt wurde, ging die militärische Gewalt weiter.

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Gaza: Das Sterben hört nicht auf

WHO gaza

Nach mehr als 9 Monaten Krieg geht das Sterben und Töten im Gazastreifen unvermindert weiter.

Gaza (dpa, iz). Während im Gaza-Krieg die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln in die nächste Runde gehen, dauert das Blutvergießen in dem abgeriegelten Küstengebiet an. Die IDF untersucht Medien zufolge Berichte, wonach Dutzende Zivilisten bei einem Luftangriff in Chan Junis im Süden getötet wurden.

Nach Darstellung der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen griff die israelische Armee eine Schule in Chan Junis an. Mindestens 25 Menschen – nach anderen Angaben 29 – seien dabei getötet worden. Der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge hielten sich in dem Schulgebäude Vertriebene auf.

Verhandlungen zum Ende des Sterbens gehen weiter

Unterdessen sollen die indirekten Gespräche über eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas im Tausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen heute in Doha weitergehen, nachdem zuvor Gespräche in Kairo stattgefunden hatten.

Ägyptische Berichte über bedeutende Fortschritte seien verfrüht, zitierte der israelische Sender Channel 12 eine ranghohe israelische Quelle. Es seien „schwierige und komplexe“ Verhandlungen. Es gebe aber Anstrengungen, um einen Durchbruch zu erzielen.

Tel Aviv bestreitet Räumung von Kliniken

Israels Militär bestritt Berichte der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa, die Armee habe Mediziner des Al-Ahli-Krankenhauses in der Stadt Gaza gezwungen, die Klinik zu schließen. Zwar seien Zivilisten als Vorsichtsmaßnahme aufgefordert worden, die Kampfgebiete zu verlassen.

Der Aufruf habe aber nicht für Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen gegolten. Die Armee habe Vertreter des palästinensischen Gesundheitssystems darüber informiert, dass es nicht nötig sei, Kliniken zu evakuieren.

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Kriegsverbrechen in Gaza: UN-Bericht kommt zu eindeutigen Ergebnissen

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Eine UN-Kommission ist zum Schluss gekommen, dass die israelische Regierung für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gazastreifen verantwortlich ist. (IPS). Darunter sind „Ausrottung“, Folter, Zwangsverschleppung und der Einsatz […]

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 349: Rekordzahlen bei Flucht, Hunger und muslimische Wähler in Großbritannien

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Kurzmeldungen Ausgabe 349: In dieser Ausgabe spannen sich die Nachrichten von Burma, über Gaza bis zum Krieg im Sudan. 117 Mio. Menschen auf der Flucht – neuer Rekord GENF (Agenturen/IZ). […]

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 348: Weltweit Binnenflüchtlinge, Gedenktag für Srebrenica und Krieg in Gaza

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Kurzmeldungen 348: In dieser Ausgabe reichen unsere Kurzmeldungen von Binnenflüchtlingen, dem Krieg in Gaza, über die Anerkennung Palästinas bis zur Katastrophe im Sudan. UN: Keine Gewalt gegen Kinder und Frauen! […]

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