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Muslime: Es tut sich was in Brandenburg

ostdeutschland Brandenburg Gebet Muslime osten

Kurz vorm Jahreswechsel ertönt der Ruf zum Gebet an einem regnerischen Abend. Zu hören ist der Adhan nicht in einer vielen Berliner Moscheen und Gebetsräume, sondern im Innenhof eines Vierseitenhofs, […]

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Herausforderungen Finanzen und Personal: Juanita Villamor über den Rat der Berliner Imame

Ramadan Berlin Imame Rat Leitfaden

Als Erweiterung bestehender Dialog- und Fortbildungsbemühungen von und für muslimische Gemeinschaften etablierte sich vor einiger Zeit der Rat Berliner Imame. (iz). Das von der Neuköllner Begegnungsstätte e.V. getragene Projekt bringt […]

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Eine kurze Geschichte muslimischer Räume in London

Die britische Hauptstadt besitzt wahrscheinlich mehr Moscheen als jede andere Stadt der westlichen Welt, mit Ausnahme der Türkei, auch wenn nur Schätzungen darüber angestellt werden können, wie viele es wirklich […]

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Theologin: Muezzinruf ist keine Frage der Religionsfreiheit

Aachen (KNA). Die Debatte um den Muezzinruf in Köln dreht sich nach Ansicht der katholischen Theologin Anja Middelbeck-Varwick nicht um rechtliche Fragen. Es gehe stattdessen darum, „welche Rolle die Religion einer Minderheit in der Öffentlichkeit einnehmen darf“, sagte sie am 14. November bei einer Online-Konferenz zu Populismus und Religionsfreiheit.

In Deutschland habe der Islam eine besonders schwierige Position. „Der Muezzinruf ist hierbei für Muslime vermutlich gar nicht von entscheidender Bedeutung, sondern vielmehr von symbolischem Wert.“

Die Gleichberechtigung von Musliminnen und Muslimen sei in Deutschland noch keinesfalls erreicht, so die an der Goethe-Universität Frankfurt lehrende Professorin. Vor allem Hürden der Alltagsdiskriminierung müssten überwunden werden – dies fange bei Fragen des islamischen Religionsunterrichts an und gehe hin bis zu Chancen auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt. Die Lösungen dieser Probleme seien „weitaus gewichtiger“ als Debatten um den Muezzinruf.

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Muslimische Gemeinden brauchen eine Strategie für explodierende Energiekosten

Heizungsgesetz

(iz). Bereits jetzt erleben wir eine neue Krise, welche die sozialen und ökonomischen Folgen der Pandemie in den Schatten zu stellen droht. Auf Deutschlands Haushalte, Firmen und die Kommunen kommen seit Monaten erhöhte Ausgaben für Treibstoffe und Energieträger zu. Ergänzend dazu gibt es befristete Abgaben wie eine „Gasumlage“.

Für Moscheen mit wesentlich mehr Fläche im Vergleich zu Privathaushalten und die beheizt werden müssten, können sich Gasumlage, Inflation und Preissteigerungen für Energie (auch für Warmwasser und Licht) zu einem erheblichen Problem ausweiten.

Tanju Doğanay ist Wirtschaftsingenieur. Er ist derzeitiger Vorstandsvorsitzender der Initiative NourEnergy e.V., die sich für nachhaltigere Lebensweise von Muslimen sowie die Anwendung von erneuerbaren Energien in Moscheen und anderen Einrichtungen einsetzt. Er sieht erhebliche Mehrkosten auf Moscheegemeinschaften zukommen und rät ihnen zu mittelfristigen Umbauten sowie zu kurzfristigen Maßnahmen der Energieeinsparung.

Islamische Zeitung: Deutschlands Verbraucher stehen wahrscheinlich vor einem harten, kalten Winter, wenn die aktuelle Preisentwicklung sowie die Gasumlage ihre volle Wirkung entfalten. Gibt es bei NourEnergy Einschätzungen bzw. Kalkulationen, was für zusätzliche Kosten auf Moscheegemeinschaften und muslimische Einrichtungen zukommen?

Tanju Doğanay: Die Einrichtungen, die ihre Gebäuden mit Gas heizen, werden mit bis zu 600 % (!) Preissteigerungen rechnen müssen. Dies betrifft allerdings zunächst nicht die Einrichtungen, die sich noch innerhalb einer vertraglichen Preisgarantie von ihrem Energieanbieter befinden.

Diejenigen, die beispielsweise mit Öl heizen, sind aktuell zwar nicht im selben hohen Maße von den Preissteigerungen betroffen. Doch meines Erachtens wird dies mittelfristig aufgrund von internationaler und nationaler Klimapolitik sowie geostrategischen Herausforderungen zu ähnlichen Preiserhöhungen für Endverbraucher führen. 

Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass Einrichtungen – wenn sie es nicht bereits vorher getan haben – über eine langfristige Strategie für ihre Gebäude zu überlegen, die Faktoren wie Immobilienwert, wirtschaftlichen sowie autarken Betrieb und Umweltschutz in Einklang bringen.

Islamische Zeitung: Muslimische Gemeinschaften mit eigenen Immobilien haben mehr Spielraum für zukünftige Umbauten und Einsparmaßnahmen. Wie sehen Sie deren Lage und was können diese tun?

Tanju Doğanay: Es gibt viele Gewerke an Immobilien, die in Deutschland aus Effizienzgründen verbessert werden können. Hierzu zählen bspw. Dachdämmungen, isolierte Fenster, sparsame Verbraucher wie LED-Leuchtmittel, intelligente Steuerungen von Licht und Heizung, effizientes Heizen beispielsweise durch Erdwärme, Luft-Wärmepumpe und PV-Solaranlagen zur Erzeugung elektrischen Stroms.

Der Themenkomplex ist stets objektspezifisch zu betrachten. Ich rate dazu, mit einem fachkundigen und erfahrenen Energieberater dieses Thema anzugehen. Erfreulich für den Bauherren ist, dass Energieberaterkosten prinzipiell bis zu 80 % gefördert werden.

Islamische Zeitung: Jenseits von Umbauten oder Aufrüstungen – was können Moscheen und andere Einrichtungen jetzt konkret tun, um ihren Energieverbrauch sowie rapide Preissteigerungen zu vermeiden?“

Tanju Doğanay: In Heizmonaten können beispielsweise die Raumtemperaturen um ein paar Grad reduziert werden (auf ca. 19 Grad), wodurch bis zu ca. 20% Energie eingespart werden können. Wir müssen die Räume nicht so aufheizen, dass wir uns mit einem T-Shirt in unseren Gebäuden aufhalten können.

Die warme Kleidung an der Garderobe oder im Kleiderschrank erfüllt dann nicht ihre Funktion, wofür sie produziert wurde. Auch sollten die Türen geschlossen gehalten werden, damit kein Durchzug entsteht und die Wärme im Raum gespeichert werden kann. Gleichzeitig wird durch Stoßlüften kontrolliert be- und entlüftet.

Einrichtungen sollten zudem ihre Verträge auf Vertragslaufzeit und Preisgarantie überprüfen. Etwa drei Monate vor Vertragende sollten die Vertragskonditionen verglichen werden, z.B. über Vergleichsportale wie Check24 und Verivox. Zu empfehlen sind hierbei Energieverträge mit Zertifikaten von ok power, TÜV Süd oder TÜV Nord, womit ein wichtiger Beitrag für echten Klimaschutz geleistet wird – eine ernst zu nehmende Verantwortung als Muslime im 21. Jahrhundert.

Für Mieter, die selbst keine eigenständige Wahl des Energieversorgers haben, gilt es, sich mit dem Vermieter schnellstmöglich abzustimmen und eine wirtschaftliche Lösung zu finden.

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Wie können Moscheen mit der Energiekrise umgehen?

(iz). Die Phase nach Ausbruch der Covid-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung beschlossenen Gegenmaßnahmen haben im ganzen Land zu erheblichen Belastungen für Privathaushalte, Unternehmen und die sozioökonomischen Verhältnisse im Land […]

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Vom Willen zur Verbundenheit. Der Gebetsruf provoziert Reaktionen

(iz). Zweifellos wird die Pandemie als ein Ereignis in die Geschichte eingehen, das die Digitalisierung der Gesellschaft vorangetrieben hat. Das soziale Leben findet heute in den Sphären des Netzes statt. […]

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Frischer Blick auf die Muslime in den neuen Bundesländern

(iz). Die ersten Ausgaben dieser Zeitung wurden Mitte der 1990er, als die Digitalisierung in ihren Kinderschuhen steckte, von einer Gruppe damals junger, deutscher Muslime in Weimar im sprichwörtlichen Sinne „montiert“. In dieser Zeit waren Muslime – von Metropolen wie Leipzig, Dresden oder Erfurt abgesehen – in Ostdeutschland eine Seltenheit. Entweder hielten sie sich zeitweise als Studenten in Universitätsstädten wie Jena auf, betrieben mit einigem Mut kleinere Geschäfte wie Imbisse oder hatten einen Exotenstatus. Gebetsräume, wenn es sie gab, wurden temporär in Plattenbauten, ehemaligen Garagen oder baufälligen Industrieruinen eingerichtet.

Jetzt schreiben wir 2021 und die Lage von MuslimInnen in Ostdeutschland hat sich fraglos weiterentwickelt. Das liegt in nicht geringem Maße am Zuzug vieler Flüchtlinge, die ab 2015 kamen. Bei vielen anderen Aspekten sehen die Dinge im Vergleich weiterhin anders aus. Zum einen sind die Zahlen nicht zu vergleichen. Auch haben sie keine vergleichbare Gemeinschaftsentwicklung, kaum Anbindung an die großen Dachverbände sowie einen viel geringeren Zugang zu nötigen oder gewünschten Ressourcen. Selbst in der muslimischen Community spielen sie keine nennenswerte Rolle oder sind kuriose „Exoten“, die im Osten leben (müssen).

Einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung stellt die aktuelle Aufsatzsammlung „Muslimisches Leben in Ostdeutschland“ dar, die von Leonie Stenske und Tom Bioly für die Universität Leipzig herausgegeben wurde. In der Anthologie finden sich neben der Einführung in die muslimischen Verhältnisse in den fünf neuen Bundesländern auch konkrete Fallbeispiele zu bestimmten Aspekten muslimischen Lebens, Gemeinschaften und Erfahrungen. Ihren Ausgang nahm die Anthologie in der Arbeitsgruppe „Moscheegemeinden in Sachsen“, an dem Mitherausgeber Bioly mitwirkte. In ihrem Verlauf ergab sich der Wunsch nach Perspektivenausweitung: „einerseits auf die gesamten neuen Bundesländer und ihren jeweiligen Kontext, andererseits auf weitere Facetten muslimischen Lebens“.

Hauptunterschied zwischen den Communitys in beiden Teilen des Landes sind die Zahlen. Aus diesem leiten sich viele Differenzen in West und Ost ab. Nach Angaben der wegweisenden Studie „Muslimisches Leben in Deutschland“, die von einer Forschungsabteilung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für die Deutsche Islamkonferenz (DIK) erstellt und 2020 veröffentlicht wurde, leben derzeit rund 5,3 bis 5,7 Millionen MuslimInnen in Deutschland (zwischen 6,4 bis 6,7 Prozent der Gesamtbevölkerung). Davon entfallen nur 3,5 Prozent auf den Osten. Im Vergleich: Westdeutschland hat ca. die doppelte Fläche und vier Mal so viele EinwohnerInnen. Der geringste Anteil von MuslimInnen entfällt dabei auf Sachsen (0,6 Prozent), der größte auf Sachsen-Anhalt (1,1) und Thüringen (1,0). Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern liegen dazwischen. Diese Zahlenverhältnisse wirken sich auch auf die Anzahl von Moscheegemeinschaften aus: Während laut dem Reader „gut 50 Moscheevereine“ in allen ostdeutschen Bundesländern existieren sollen, seien es alleine in Baden-Württemberg beinahe 600. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen vereinigt rund ein Drittel „aller islamischen Vereinigungen in Deutschland überhaupt“.

Ein weiterer Unterschied, der sich ebenfalls aus der Genese muslimischen Lebens in Ostdeutschland ableitet, besteht darin, dass die Mehrheit der dortigen Moscheegemeinden mit keinem der bestehenden Großverbände, die ihre Zentralen im Westen haben, verbunden ist. Die Gründung von Moscheen, Vereinen und Gebetsräumen war in den letzten Jahren (insbesondere ab 2015) eine lokale Reaktion auf schnell entstehende Bedürfnisse der wachsenden muslimischen Bevölkerungszahl. Auch aus diesem Grund greift die in den alten Bundesländern etablierte „Norm“, von der die Herausgeber in ihrer Einleitung sprechen, hier auch nicht.

Das führe dazu, so Ayşe Almıla Akca, im einführenden Aufsatz dazu, dass die allermeisten Moscheegemeinschaften deutlich jünger seien als die im Westen. Ihre spezielle Genese und Mitgliederbasis (nicht die klassischen „Arbeiter“) gibt ihnen deutlich geringere Ressourcen für Aufbau und Unterhalt von Gemeinden und Gebäuden. Laut Akca wirke sich das niedrigere Niveau bei den Mitteln wie folgt aus: „Gemeindeaufbau und Moscheemanagement in Selbstorganisation, fehlende Räume und fehlendes religiös ausgebildetes Personal – also auch kein Imam –, wenig Finanzmittel, ambivalente Akzeptanz durch die einheimische Bevölkerung, rassistische Gewalt, wenig Kontakte und kaum Netzwerke.“ Ein Fakt ist hier allerdings auch wichtig, um das gegenwärtige Bild einschätzen zu können: In Ostdeutschland ist die muslimische Präsenz so jungen Datums und die Migrationserfahrung einer Mehrheit von Gemeindemitgliedern so jung, dass noch andere Aspekte für sie wichtiger sind als im Westen, wo MuslimInnen teilweise schon in der vierten Generation leben.

Die vorliegende Gemengelage hat nicht ausschließlich negative Folgen. Was viele (nicht alle) Communitys zwischen Erzgebirge und Ostsee unterscheidet, ist der Fakt, dass nicht jede „noch so kleine ethnische beziehungsweise sprachliche Gruppe (…) ihre eigene Moschee auf die Beine“ gestellt habe. Ähnlich wie in manchen westdeutschen Kleinstädten oder abgelegenen Ortschaften zwingen die äußeren Umstände MuslimInnen in Ostdeutschland dazu, den innewohnenden Drang zur ethnischen Abgrenzung und Volkstümelei zu überwinden. „Dieser Umstand prägt die gemeinsame Verkehrssprache Deutsch (…) und das kulturell-religiöse Leben im Osten deutlich anders als im Westen“, schreibt Ayşe Almıla Akca.

Hier ist man – von zwei bis drei Ballungsräumen wie Leipzig – darauf angewiesen, miteinander auszukommen und für viele verträgliche Lösungen zu finden. Man könnte durchaus sagen, dass durch die äußeren Zwänge das Ideal einer nicht-national definierten Community leichter zu verwirklichen ist. Anstatt die hiesigen Verhältnisse des muslimischen Lebens in Ostdeutschland nur und vor allem als Manko zu sehen, könnten die sehr viel ressourcenstärkeren Strukturen im Westen sie auch als Vorbild begreifen. Nämlich, wie sich eine mehrheitlich ethnische oder weltanschauliche Fixierung, wie sie stellenweise bei ihnen besteht, überwunden werden kann.

Zu den Faktoren, die in den neuen Bundesländern anders sind und die nicht direkt von den dortigen MuslimInnen zu beeinflussen sind, gehören andere politische und gesellschaftliche Gegebenheiten vor Ort in den jeweiligen Heimatorten oder -städten.

Wie Akca dokumentiert, sind sie einer teils viel größeren Feindschaft durch direkte Umfeld beziehungsweise durch lokal agierende anti-muslimische Bewegungen ausgesetzt. Evidente Beispiele dafür waren in den letzten Jahren die teils massiven Proteste und Kampagnen gegen den Neubau von Moscheen wie in Leipzig oder Erfurt. Bisher sei im Osten noch keine „als solche sichtbare Repräsentativmoschee“ entstanden.

Bis auf Weiteres spricht vieles dafür, dass sich die muslimische Landschaft in Ostdeutschland auch mittelfristig noch in einer anderen Geschwindigkeit verändern wird. Das kann allerdings kein Ausschlussgrund für die dortigen MuslimInnen sein, sich Gehör in der allgemeinen Community zu verschaffen. Und es ist kein Anlass für diese, ihnen nicht zuzuhören.

USA: Studie zur Integration und Pluralität in Moscheen

Diät

Washington (KNA). US-amerikanische Moscheen spiegeln offenbar immer stärker eine Pluralität des islamischen Glaubens in den USA wider. Das geht aus einer am 3. August veröffentlichten Studie des Institute for Social Policy and Understanding hervor. Basierend auf einer Kombination aus Interviews und Fragenkatalogen mit hunderten Führern von Moscheen kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sie zu einem toleranten Verständnis des Islam neigen.

Dieses stütze sich „auf die fundamentalen Textquellen des Islam, ist aber offen für Interpretationen, die den Zweck des islamischen Gesetzes und moderner Gegebenheiten berücksichtigten“. Während in vielen anderen Ländern lediglich eine einzige Denkrichtung vorherrsche, vermischten Einwanderer in den USA Traditionen, um eine größere Gruppe an Gläubigen zu erreichen.

Während dasselbe Institut im Jahr 2000 noch festgestellt hatte, dass in 53 Prozent der US-Moscheen Englisch gesprochen werde, stieg der Anteil auf 72 Prozent. Mehr als jedes zweite islamische Gotteshaus (51 Prozent) hatte demnach einen amerikanischen Politiker zu Gast, der zu der Gemeinde sprach. Das ist laut Ihsan Bagby, dem federführenden Autor der Studie, ein höheres Maß an politischem Engagement als in christlichen Gemeinden.

Moscheen beteiligten sich auch in hohem Maß an ökumenischen Initiativen, hieß es. In zwei von drei Gemeinden hätten außerdem Frauen einen Sitz im Vorstand: „Amerikanische Moscheen sind aus der Geschlechter-Perspektive mehr integriert als anderswo.“

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Deutschlands schönste Fake-Moscheen (4)

(iz). Sie verfügen über goldene Kuppeln, prächtige Minarette und reich verzierte Innenräume. Nur betende Muslime trifft man in einigen der schönsten Moscheen Deutschlands nie an. Fabian Goldmann stellt Moscheen vor, […]

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