, ,

Flutkatastrophe: EU bewilligt eine halbe Milliarde für Wiederaufbau in Pakistan

BRÜSSELS (KUNA). Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kündigte am 9. Januar einen Plan in Höhe von 500 Mio. EUR an, um den Wiederaufbau Pakistans nach den verheerenden Überschwemmungen des letzten Jahres zu unterstützen.

In ihrer Rede auf der Internationalen Konferenz für ein klimaverträgliches Pakistan, die von der pakistanischen Regierung und den Vereinten Nationen gemeinsam ausgerichtet wurde, sagte von der Leyen per Videoanruf: „Pakistan wurde von einer der größten Naturkatastrophen und tödlichen Überschwemmungen heimgesucht, von denen Millionen von Menschen betroffen waren. Sie zerstörte Lebensgrundlagen, Ernten und Infrastruktur und setzte die schwächsten Bevölkerungsgruppen unter Druck.“

„Heute billigen wir einen ehrgeizigen Wiederaufbauplan. Wir schließen uns mit unseren Partnern zusammen, um Pakistan auf den Weg der Besserung zu bringen.“ Auf der anderen Seite stellt die EU 172 Mio. EUR an humanitärer Unterstützung für Pakistan bereit, so die Leiterin des EU-Exekutivorgans.

„Die Zukunft Pakistans liegt in den Händen seines Volkes. Ich wünsche der pakistanischen Regierung viel Erfolg bei der Umsetzung dieses ehrgeizigen Reformplans“, sagte Leyen weiter.

,

Pakistan zahlt die Zeche

Saisonale Regenfälle sind in den Ländern Normalität, die vom Monsun erreicht werden. Was Pakistan vor einigen Wochen an Niederschlägen nach einer Phase enormer Hitze erlebte, stellt nach Ansicht von Experten […]

IZ+

Weiterlesen mit dem IZ+ (Monatsabo)

Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.

Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.

Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.

* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.

Gesundheitliche Notlage in Pakistan: Helfer sehen besondere Bedrohung für Kinder

Berlin/Islamabad (KNA). In Pakistan breiten sich nach Angaben der Kinderrechtsorganisation Save the Children Krankheiten wie Cholera, Ruhr und Durchfall aus. Mehr als 80 Prozent von 1.200 befragten Haushalten hätten nach der Flutkatastrophe keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser, berichtete Save the Children am 27. September in Berlin. Die Hilfsorganisation führte die Befragung nach eigenen Angaben in den vier Provinzen durch, die am härtesten von der Überschwemmungen getroffen wurden.

Über die Hälfte der Familien habe demnach auch keinen Zugang zu Toiletten. Sie verrichteten ihre Notdurft unter freiem Himmel in stehendem Wasser. Dies locke giftige Schlangen und Spinnen an. „Pakistan befindet sich in einer schweren gesundheitlichen Notlage“, sagte der Länderdirektor der Hilfsorganisation, Khuram Gondal. „Jeden Tag sterben Kinder an Krankheiten, die durch schmutziges Wasser übertragen werden.“

Mehr als die Hälfte der befragten Familien schlafen demnach in Zelten oder anderen Notunterkünften. Jede sechste Familie habe überhaupt kein Unterschlupf. Save the Children forderte mehr Mittel von der internationalen Gemeinschaft. „Ohne dringende Maßnahmen wird dieser Gesundheitsnotstand außer Kontrolle geraten“, so Gondal.

Seit Anfang September hatten die schlimmsten Monsun-Überschwemmungen seit 30 Jahren große Teile Pakistans verwüstet. Sechs Millionen Menschen sind unmittelbar von der Katastrophe betroffen, offiziell wurden mehr als 1.500 Todesopfer registriert.

,

Pakistan: Islamic Relief plant massive Aufstockung der Hilfe

Die humanitäre Hilfsorganisation verdoppelt ihren ursprünglichen Einsatz von 17,3 Millionen US-Dollar für die Flutkatastrophe auf 34,6 Millionen US-Dollar für die Unterstützung von 500.000 Menschen.

Köln (Islamic Relief). Islamic Relief stockt ihre Hilfe in Pakistan erheblich auf, um die langfristige Unterstützung für eine halbe Million Menschen sicherzustellen, die von den verheerenden Auswirkungen der beispiellosen Überschwemmungen auf die Infrastruktur, die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen betroffen sind – eine Situation, die der Geschäftsführer der internationalen Hilfsorganisation als die größte Katastrophe in der Geschichte des Landes bezeichnet.

Islamic Relief hat bisher 7,5 Millionen US-Dollar umgesetzt, um lebensrettende Soforthilfe für die von Überschwemmungen betroffenen Menschen zu leisten, aber das Ausmaß der Krise bedeutet, dass noch viel mehr benötigt wird. Die Hilfsorganisation strebt nun eine Aufstockung ihrer Mittel auf 34,6 Millionen US-Dollar an, um den Wiederaufbau der Gemeinden zu unterstützen und 500.000 Menschen in Belutschistan, Khyber Pakhtunkhwa, Sindh und Punjab weiter zu helfen.

Bislang hat Islamic Relief mehr als 52.000 Menschen mit Soforthilfe wie Nahrungsmitteln, Zelten, Trinkwasser, Hygienekits und Bargeld unterstützt. Von Islamic Relief geschulte Rettungsteams haben außerdem mehr als 1.000 Menschen aus dem steigenden Wasser evakuiert und gerettet.

„Als Industrienation mit hohem C02-Ausstoß kommt uns eine besondere Verantwortung für die menschengemachte Klimakatastrophe in Pakistan zu. Millionen Menschen haben alles verloren – ihr Erspartes, ihr zu Hause, ihre Arbeit und vieles mehr. Sie durchleben ein Trauma. Als Privatperson kann ich jetzt spenden und Leben retten. Als Hilfsorganisation sind wir bereits seit Tag eins vor Ort und unterstützen die Menschen, damit sie überleben. Internationale Hilfe ist nötig, heute wie in den kommenden Monaten und Jahren“, appelliert Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland.

In Planung: Nachhaltiger Wiederaufbau der Infrastruktur und der Lebensgrundlagen

Der neue und erweiterte Einsatzplan der Hilfsorganisation für das nächste Jahr sieht vor, dass die Menschen vor weiterem Schaden bewahrt werden und durch den Wiederaufbau der Infrastruktur und der Lebensgrundlagen in Würde leben können. Das Team von Islamic Relief Pakistan wird eng mit der nationalen und lokalen Regierung zusammenarbeiten, um folgende Maßnahmen sicherzustellen:

• Wiederaufbau von beschädigten Häusern und Infrastrukturen. Mehr als 1,6 Millionen Häuser wurden zerstört oder beschädigt, und die jüngsten Bewertungen von Islamic Relief ergaben, dass drei Viertel der Menschen in den betroffenen Gebieten keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Die Teams vor Ort planen den Bau neuer hochwassersicherer Unterkünfte für Familien und die Wiederherstellung von Wasserversorgungssystemen und sanitären Anlagen.

• Wiederherstellung der Lebensgrundlage von Bauern und Viehzüchtern. Mehr als 3,6 Millionen Hektar Ernten und Obstplantagen wurden durch die Überschwemmungen zerstört und mehr als 800.000 Tiere wurden getötet. Islamic Relief wird die Menschen unterstützen, die ihre gesamte Lebensgrundlage verloren haben – durch die Wiederbelebung der Landwirtschaft durch die Verteilung von Saatgut und organischem Dünger im Vorfeld der bevorstehenden Pflanzsaison. Auch die Unterstützung von Viehhirten durch die Wiederaufstockung des Tierbestands und die Sicherstellung, dass das überlebende Vieh durch Impfungen, Entwurmung und die Bereitstellung von Futter gesund bleibt, ist in Planung.

• Versorgung der Menschen mit Bargeld, da viele Menschen ihre einzige Einkommensquelle und ihre gesamten Ersparnisse verloren haben. Islamic Relief wird den Menschen Bargeldzuschüsse bereitstellen, damit sie das Nötigste kaufen und die lokalen Märkte unterstützen können. Außerdem werden Menschen vor Ort im Rahmen von zukünftigen Cash-for-Work-Projekten beschäftigt, um Trümmer zu beseitigen und beschädigte Straßen und Infrastruktur zu reparieren.

• Sicherheit für schutzbedürftige Menschen. Da so viele Menschen obdachlos sind und in einfachen Notunterkünften und Lagern leben, besteht ein erhöhtes Risiko von Gewalt und Missbrauch. Islamic Relief wird ihre Bemühungen zur Verhinderung geschlechtsspezifischer Gewalt verstärken, indem sie sichere Räume für Frauen sowie Kinder einrichtet und Überweisungswege einrichtet, damit gefährdete Menschen in den Lagern Zugang zu Präventions- und -Reaktionsdiensten haben. Es sollen Toiletten und Waschanlagen gebaut werden, die sicher und geschlechtsspezifisch sind.

• Bewältigung der psychologischen Auswirkungen der Überschwemmungen. Millionen von Menschen haben in den letzten Wochen unglaublich traumatische Erlebnisse hinter sich gebracht. Islamic Relief wird gefährdeten Menschen Beratung und psychosoziale Unterstützung bieten.

• Fokus auf besonders schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen, durch die Bereitstellung von Lebensmittelpaketen und Ernährungshilfen für schwangere und stillende Frauen sowie durch die Sicherstellung von Leistungen für Menschen mit Behinderungen.

Waseem Ahmad, Geschäftsführer von Islamic Relief Worldwide, ist gerade aus Pakistan zurückgekehrt, wo er betroffene Gemeinden in Khyber Pakhtunkhwa besucht hat und mit hochrangigen Beamten, darunter Premierminister Shehbaz Sharif, zusammentraf. Er berichtet:

„Dies ist die größte Katastrophe in der Geschichte Pakistans und die Auswirkungen werden noch jahrelang zu spüren sein. Die Lebensgrundlagen ganzer Gemeinden wurden vollständig vernichtet und viele Familien haben alles verloren, was sie besaßen. Islamic Relief ist seit vielen Jahren in Pakistan tätig, und wir werden noch viele weitere Jahre vor Ort sein, um den Gemeinden in ihrer Not beizustehen.

Dies ist eine Klimakatastrophe, bei der schmelzende Gletscher und noch nie dagewesene Monsunregen zusammenkommen, um Gemeinden zu verwüsten wie nie zuvor. Neben der Deckung der unmittelbaren Bedürfnisse der Menschen ist es von entscheidender Bedeutung, dass Organisationen wie Islamic Relief den langfristigen Wiederaufbau unterstützen und sich für Klimagerechtigkeit einsetzen, bis die Staaten mit den größten Umweltsünden ihre Emissionen reduzieren, die solch zerstörerische Auswirkungen auf gefährdete Nationen wie Pakistan haben, deren CO2-Fußabdruck relativ bescheiden ist.

Dank der besonderen Großzügigkeit unserer Unterstützerinnen und Unterstützer auf der ganzen Welt haben wir bereits dafür gesorgt, dass Zehntausende von Menschen lebensnotwendige Nahrungsmittel, Wasser und Unterkünfte erhalten. Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Unterstützung, die die Menschen brauchen, nicht mit unserer Nothilfe aufhört, sondern mit dem Wiederaufbau der Infrastruktur und der Lebensgrundlagen fortgesetzt wird, um eine bessere Zukunft zu schaffen.“

Waseem Ahmad, Geschäftsführer Islamic Relief Worldwide

Pakistan wird die Folgen der Flut noch lange spüren

Islamabad (dpa). Pakistan wird nach Einschätzung der Welthungerhilfe noch lange mit den Folgen der katastrophalen Flut zu kämpfen haben. Das Wasser zerstörte Häuser und Straßen, vielen Menschen wurde die Lebensgrundlage genommen. Die Welthungerhilfe rechnet damit, dass sich die Versorgung mit Lebensmitteln weiter verschlechtert. Viele landwirtschaftlichen Flächen habe das Wasser einfach weggespült, sagte Isabel Bogorinsky von der Welthungerhilfe. Unter den Betroffenen herrsche oftmals „Hoffnungslosigkeit“.

„Viele Leute haben sich auf höher gelegene Straßen gerettet. Es fehlt an Zelten, es fehlt an Nahrungsmitteln, an sauberem Wasser und an sanitärer Versorgung“, ergänzte Bogorinsky. Laut offiziellen Angaben sind 33 Millionen Menschen von den Fluten betroffen. „Die Ausmaße der Katastrophe sind kaum vorstellbar“, sagte Bogorinsky. Viele Menschen hätten auch ihre Tiere verloren, die ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor seien.

Seit Mitte Juni leidet Pakistan unter ungewöhnlich starkem Monsunregen. Ein Drittel des Landes steht unter Wasser, 1481 Menschen haben nach offiziellen Angaben bisher ihr Leben verloren. Bogorinsky geht davon aus, dass auch der Klimawandel zu Naturkatastrophen in Pakistan beiträgt.

Forscher sehen Verbindung zwischen Wetterextremen und Klimawandel

Jacob Schewe vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht eine direkte Verbindung zwischen dem Klimawandel und extremen Regenfällen, wie es sie die vergangenen Wochen in Pakistan gegeben hat. Das Land brauche also dringend Unterstützung, um sich an den Klimawandel anzupassen. „Allein aus moralischen Gründen trägt Deutschland schon jetzt Mitverantwortung für das, was in Pakistan geschieht, weil wir überdurchschnittlich zur globalen Erwärmung beigetragen haben“, sagte Schewe.

Nicht nur Pakistan müsse künftig häufiger mit Naturkatastrophen rechnen. „Die Flutkatastrophe im Ahrtal im letzten Sommer, genauso wie die Dürre in diesem Sommer, führen uns in Deutschland und Europa einige der Auswirkungen des Klimawandels bereits vor Augen“, sagte Schewe. Umso wichtiger sei es, die Emissionen der Treibhausgase schnellstmöglich zu reduzieren, und zwar auf nahezu Null.

Dringenden Handlungsbedarf sieht auch Bogorinsky. Wie in Pakistan derzeit zu sehen sei, treffe die Klimakrise diejenigen, die ohnehin am schwächsten seien. Das liege unter anderem daran, weil das Wasser vor allem Häuser aus Lehm weggespült habe. „Menschen sterben, Menschen verlieren alles. Klimawandel und Hunger hängen direkt zusammen.“

Spendenaktion von Islamic Relief Deutschland:
https://www.islamicrelief.de/nothilfe-pakistan/

,

Verratene Visionen nach der Indischen Unabhängigkeit

modi indien

Vor 75 Jahren wurden Indien und Pakistan unabhängig. Aus der Vision einer vielfältigen Gesellschaft beider Gründerväter wurde nichts – stattdessen sorgt heute religiöser Nationalismus für Gewalt und Konflikte.(KNA). Vor 75 […]

IZ+

Weiterlesen mit dem IZ+ (Monatsabo)

Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.

Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.

Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.

* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.

,

Wenn der Klimawandel alles nimmt: Islamic Relief ruft zu Hilfe für Pakistan auf

Mehr internationale Hilfe ist dringend erforderlich, um auf Pakistans schlimmste Überschwemmungen zu reagieren, bei denen ein Drittel des gesamten Landes jetzt unter Wasser steht. Islamic Relief appelliert an die internationale Staatengemeinschaft, ihre Nothilfe-Reaktion zu verstärken, um Menschen zu helfen, die an vorderster Front unter dem globalen Klimawandel leiden.

Köln (IRD). Nach den schlimmsten Überschwemmungen seit Menschengedenken in Pakistan, bei denen ein Drittel des gesamten Landes unter Wasser steht, wird dringend mehr internationale Hilfe benötigt.

Mehr als 33 Millionen Menschen – jede/r siebte/r Pakistaner/in – sind inzwischen von den Überschwemmungen betroffen, und in einigen Gebieten gibt es fast das Achtfache der normalen Niederschläge. Es wird erwartet, dass sich die Situation in den kommenden Tagen verschlimmern wird, mit weiteren Überschwemmungen, Ausbrüchen von durch Wasser übertragenen Krankheiten und Lebensmitteln, die auf den lokalen Märkten zur Neige gehen.

Pakistan produziert weniger als 1 Prozent des weltweiten Kohlenstoff-Fußabdrucks, aber die Menschen im Land leiden am meisten unter den Folgen

Waseem Ahmad, Geschäftsführer von Islamic Relief Worldwide, ist heute vor Ort in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten Pakistans, um lebensrettende Hilfsgüter wie Lebensmittel und Unterkünfte bereitzustellen. Er berichtet von der Lage:

„Die Menschen hier sind die Hauptleidtragenden des globalen Klimawandels. Pakistan produziert weniger als ein Prozent des weltweiten Kohlenstoff-Fußabdrucks, aber seine Menschen leiden unter den größten Folgen. Dies sind die schlimmsten Überschwemmungen, die Pakistan je erlebt hat, und das Ausmaß der Verwüstung ist unvorstellbar.

Ich habe gesehen, wie ganze Dörfer weggeschwemmt und überflutet wurden. Ich sah kilometerweit nichts als Wasser, wo noch vor wenigen Tagen ganze Gemeinden und Häuser standen. Ich habe so viele Familien getroffen, die nur wenige Minuten vor dem Eintreffen der Fluten um ihr Leben geflohen sind und alles verloren haben, was sie besaßen – ihre Häuser sind zerstört, ihr Vieh ist verendet und ihre Ernten sind vernichtet. Sie wissen nicht, wie sie sich und ihre Kinder ernähren sollen.

Tausende von Familien stehen am Rande der Hauptstraßen, da dies der höchstgelegene Ort ist, den sie finden können, und wo sie hoffen, dass sie Hilfe bekommen können. Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, wie so viele Menschen aus ein paar Bettlaken und Planen-Fetzen Notunterkünfte errichten und ohne Nahrung und Wasser festsitzen.

Trotz der enormen Schäden an der Infrastruktur, wie z. B. an Straßen und Brücken, kommen die ersten Hilfslieferungen an, doch viele Menschen sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. Islamic Relief verteilt lebensrettende Hilfsgüter wie Lebensmittel, Zelte, Bargeld und Hygienekits. Aber es wird noch viel mehr Unterstützung benötigt.

Nothilfe ist dringend notwendig, um Leben und Lebensgrundlagen zu retten. Aber wir brauchen auch echte globale Maßnahmen gegen den Klimanotstand. Diese Katastrophen werden immer häufiger und schwerwiegender – Länder wie Bangladesch und Südafrika haben in diesem Jahr die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten erlebt, während am Horn von Afrika gerade eine noch nie dagewesene Dürre herrscht. Es ist an der Zeit, dass die Welt aufwacht und etwas gegen den Klimawandel unternimmt.“

Durch die Überschwemmungen sind bisher mindestens 1136 Menschen in Pakistan ums Leben gekommen, und es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Da 2 Millionen Hektar Ernten vernichtet und 800.000 Tiere getötet wurden, gehen auf vielen Märkten die Lebensmittel aus, und viele Familien stehen vor dem Nichts. Es wird erwartet, dass sich die wirtschaftlichen Verluste des Landes auf Milliarden von Dollar belaufen.

Islamic Relief hat einen weltweiten Spendenaufruf für die Nothilfe gestartet und will mehr als 200.000 von den Überschwemmungen betroffene Menschen unterstützen. Die Hilfsorganisation ist in den Provinzen Sindh, Belutschistan und Khyber Pakhtunkhwa (KPK) im Einsatz und hat bisher mehr als 20.000 Menschen mit Zelten, Lebensmitteln, Bargeld, Hygienesets und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern erreicht.

Zahl der Toten bei Flutkatastrophe in Pakistan steigt weiter

Klima-Extreme

Islamabad (dpa).- Die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan haben jüngsten Angaben der Behörden zufolge bereits mehr als 1160 Menschen das Leben gekostet. Seit Mitte Juni sei die Zahl der Toten auf 1162 gestiegen, darunter befänden sich auch 384 Kinder, teilte die nationale Katastrophenschutzbehörde am Mittwoch mit. Es werde mit weiter steigenden Zahlen gerechnet.

Die UN und Pakistans Regierung stellten am Dienstag in Genf einen ersten Hilfsplan für sechs Monate vor, für den nun 160 Millionen Dollar (rund 160 Mio Euro) benötigt werden. UN-Generalsekretär António Guterres werde kommende Woche zu einem Solidaritätsbesuch nach Pakistan reisen, sagte ein UN-Sprecher.

Das südasiatische Land mit seinen rund 220 Millionen Einwohnern leidet seit Mitte Juni unter ungewöhnlich starkem Monsunregen. Mehr als 33 Millionen Menschen in 116 der 160 Bezirke Pakistans sind den Angaben zufolge von den Überschwemmungen betroffen.

Vor allem in der Provinz Belutschistan im Südwesten zerstörten Überschwemmungen Ackerland mit Ernten, Häuser und Infrastruktur. Auch der Nordwesten hat wegen der Fluten inzwischen mit großen Schäden zu kämpfen. Naturkatastrophen wie Fluten, Dürren und Erdrutsche haben in Pakistan in den vergangenen Jahren zugenommen. Experten schreiben dies dem Klimawandel zu.

,

Millionen Pakistaner von Hochwasserkatastrophe betroffen

Khan Pakistan Proteste terror

Islamabad (KNA). Katholiken in Pakistan beten um Hilfe für die Millionen von der schwersten Hochwasserkatastrophe der vergangenen Jahrzehnte betroffenen Menschen. „Familien trauern um den Verlust ihrer Lieben und die Menschen sind obdachlos und hungrig“, sagte Bischof Samson Shukardin von Hyderabad dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Montag). 90 Prozent seines Bistums in der Provinz Sindh seien überflutet und viele Kirchen, Pfarrhäuser und Schulen durch das Hochwasser beschädigt worden. Die notleidenden Menschen brauchten dringend haltbare Lebensmittel, Kleidung, Schuhe, Bettzeug, Moskitonetze, Zelte und Toilettenartikel.

„Ich mache mir auch Sorgen um die armen Bauernfamilien, die die Ernte verloren haben und neben all diesen Schäden durch weitere Kredite belastet werden, obwohl sie bereits bei ihren Landbesitzern verschuldet sind“, so der Bischof weiter. Am Sonntag gab es laut Ucanews für die Betroffenen Gebete und Spendensammlungen. Papst Franziskus rief während seines Besuches im italienischen L’Aquila zur Hilfe für die Hochwasseropfer in Pakistan auf.

Unter der Überschrift „Apokalypse Now“ schrieb die pakistanische Zeitung „The Dawn“ am Montag: „Machen wir uns nichts vor, wir erleben aktuell die größte Naturkatastrophe, die es je bei uns gab.“ Allein in Sindh sei auf den Weizen- und Reisfeldern sowie den Obstplantagen nahezu die gesamte Ernte vernichtet worden.

An den ersten Hilfseinsätzen beteiligen sich unterdessen auch Organisationen aus Deutschland. So ist das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ in den Notstandsgebieten aktiv. „Viele Menschen suchen notdürftig Schutz im Freien oder müssen aus eingestürzten Häusern evakuiert werden“, sagte Manuela Roßbach, Vorständin des Bündnisses. Es handele sich um eine „sehr ernste Situation“.

Im mehrheitlich islamischen Pakistan wurden in den vergangenen Wochen 375,4 Milliliter Niederschläge gemessen. Das war nach Medienberichten nahezu dreimal mehr als der nationale 30-Jahres-Durchschnitt von 130,8 Millilitern. Besonders betroffen von den Wolkenbrüchen, die die Flüsse anschwellen ließen, sind die Provinzen Sindh und Belutschistan sowie Teile des Punjab.

Die pakistanische Regierung hat den Notstand ausgerufen. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde sind 116 der 160 Distrikte von dem Hochwasser betroffen, von denen 66 zu Katastrophengebieten erklärt wurden. Mehr als 1.000 Menschen sind bisher in den Fluten ertrunken. 452.000 Gebäude wurden beschädigt, 810.000 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen zerstört, 793.000 Nutztiere kamen ums Leben und mindestens 17.566 Schulen wurden aufgrund der starken Regenfälle und Überschwemmungen beschädigt oder zerstört.

Mehr als 1000 Tote bei Flutkatastrophe in Pakistan

Islamabad (dpa/iz). In Pakistan haben mehr als 1000 Menschen wegen heftiger Regenfälle und daraus resultierenden Sturzfluten ihr Leben verloren. Alleine in den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 100 neue Todesfälle bekannt geworden, teilte die Nationale Katastrophenbehörde am Sonntag mit. Damit stieg die Zahl der Toten demnach auf 1033. Darunter seien auch 348 Kinder, hieß es.

Überlaufende Flüsse beschädigten in dem südasiatischen Land fast eine Million Gebäude und über 3.400 Kilometer Straßen, wie die Behörde mitteilte. In den sozialen Netzwerken war in zahlreichen Videos zu sehen, wie Sturzfluten im Swat-Tal im Norden des Landes mehrstöckige Gebäude mit sich rissen. Zehntausende Menschen hätten ihr Zuhause verloren und seien nun in abgelegenen Dörfern von ihrer Umwelt abgeschnitten, hieß es. Es könne Tage dauern, bis die Rettungskräfte sie erreichten.

Am vergangenen Donnerstag hatte Pakistans Regierung den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe zur Bewältigung der Katastrophe gebeten. Insgesamt seien mehr als 33 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen, hieß es. Die Situation verschlechtere sich zunehmend, da weitere starke Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten, teilte die Hilfsorganisation CARE mit.

Pakistan leidet seit Mitte Juni unter ungewöhnlich starkem Monsunregen. Betroffen ist besonders die Region Belutschistan im Südwesten des Landes. Doch auch der Nordwesten Pakistans hat aufgrund heftiger Regenfälle inzwischen mit zerstörten Häusern, Brücken und Straßen zu kämpfen. Experten machen den Klimawandel für die Zunahme von Naturkatastrophen in dem südasiatischen Land verantwortlich.

Islamic Relief Deutschland ruft zu Spenden für die betroffenen Gebiete auf:
https://www.islamicrelief.de/nothilfe-pakistan/?utm_medium=link&utm_source=startseite&utm_campaign=nothilfe-pakistan&utm_content=startseite-button-spenden