Türkischer Bund stellt Strafanzeige gegen Prediger

Berlin (dpa). Der Türkische Bund hat Strafanzeige gegen einen Prediger aus der Al-Nur-Moschee in Berlin-Neukölln gestellt. Der ägyptische Gast-Prediger hatte die völlige Unterordnung der Frau unter den Mann im Islam gepredigt. Der Türkische Bund Berlin-Brandenburg zeigte den Mann wegen Verdachts der Beleidigung, Volksverhetzung und öffentlichen Aufforderung zu Straftaten an, wie Polizeisprecher Stefan Redlich am Mittwoch sagte. Der Prediger hatte gesagt, die Frau dürfe sich dem Mann niemals beim Sex verweigern und ohne seine Erlaubnis nicht das Haus verlassen oder arbeiten. Auch ein Linken-Politiker und ein Bürger stellten Strafanzeigen.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat die umstrittene Predigt als frauenfeindlich und indiskutabel bezeichnet. „Leider kann sich jeder unqualifizierte Macho einen Imam nennen und in einer Hinterhofmoschee predigen“, sagte Mazyek. Jeder Moslem, der die prophetischen Aussagen des Koran als Maßstab nehme, werde solchen Aussagen mit Kopfschütteln begegnen, betonte Mazyek. „Wir brauchen in Deutschland der islamischen Theologie entsprechende und verfassungsmäßige Strukturen und Standards einer Imamausbildung.“