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Afrika: Auswirkungen des Klimawandels

Ausgabe 295

Foto: FAO, via ipsnews.net

(ots). Aktuelle Analysen von Save the Children belegen, dass sich 2019 im östlichen und südlichen Afrika durch die Klimakrise für 33 Millionen Menschen die Ernährungslage dramatisch verschlechtert hat. Die Hälfte der Betroffenen sind Kinder. Überschwemmungen, Erdrutsche, Dürren und Wirbelstürme haben maßgeblich diese lebensbedrohende Situation verursacht und in der Region bereits 1.200 Menschenleben gefordert. Save the Children appelliert anlässlich der 25. UN-Klimakonferenz (COP 25) an die Staats- und Regierungschefs, Maßnahmen zu verabschieden, die die Auswirkungen der Klimakrise im östlichen und südlichen Afrika verringern.

„Die Ergebnisse der Analyse sind düster und zeigen, dass die Klimakrise Ungleichheit, Armut und Vertreibung im östlichen und südlichen Afrika weiter festigt. Die Klimakrise tötet Menschen, sie zwingt Familien zur Flucht und sie ruiniert die Chancen der Kinder auf eine Zukunft“, betont Ian Vale, Regionaldirektor von Save the Children.

„Mit diesen sich überschneidenden, unerbittlichen Notfällen wird auch das humanitäre System bis zum Zusammenbruch belastet. Wiederholte Zyklen der Ernährungsunsicherheit durch klimabedingte Extreme führen zu erheblichen Finanzierungsengpässen. Wenn sich die Staats- und Regierungschefs der Welt zur COP 25 zusammenfinden, fordern wir sie auf, starke Entscheidungen zu treffen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und das Leben und die Zukunft unserer Kinder zu schützen. Wir fordern die Geber auf, die Mittel für humanitäre Hilfe im gesamten östlichen und südlichen Afrika aufzustocken. Auch müssen die Kinder aktiv in die internationalen, nationalen und lokalen Bemühungen zur Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels einbezogen werden“, sagt Vale.

Der kürzlich erschienene Bericht des „UN Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) zeigt zunehmend Hinweise darauf, dass der Klimawandel zu höheren Temperaturen in der Region beiträgt und dass diese Temperaturen die Auswirkungen von Dürren und Überschwemmungen verschärfen. Diese Klimaextreme zerstören die Lebensgrundlagen, führen zu Ernährungsunsicherheit und gefährden Kinder durch akute Mangelernährung. Gerade Kinder sind einem besonderen Risiko ausgesetzt, da sie zu 90 Prozent von durch den Klimawandel verursachten Krankheiten wie Malaria und Denguefieber betroffen sind.

Wetterextreme in Ostafrika und im südlichen Afrika haben dazu geführt, dass im Jahr 2019:

Bei Wirbelstürmen, Überschwemmungen und Erdrutschen in Mosambik, Somalia, Kenia, Sudan und Malawi starben mindestens 1.200 Menschen. Dazu kommen nach Schätzungen von Save the Children noch Tausende Tote durch Dürren innerhalb der letzten 12 Monate.

Zehn Länder im östlichen und südlichen Afrika (Madagaskar, Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe, Südsudan, Sudan, Äthiopien, Somalia und Kenia) befinden sich in einer anhaltenden wetterbedingten Krise. Durchschnittlich 10% der Menschen in diesen Ländern (33 Millionen Menschen) leiden unter Hunger. Laut Save the Children betrifft dies bereits 16 Millionen Kinder.

Von Januar bis Juni 2019 wurden in sieben der zehn Länder mehr als 1 Million Menschen durch klimabedingte Wetterextreme in die Flucht getrieben. Die Hälfte von ihnen floh infolge des Zyklons Idai in Mosambik, Simbabwe und Malawi, auf den nach kurzer Zeit der Zyklon Kenneth folgte. Es waren die stärksten Wirbelstürme, die jemals den afrikanischen Kontinent trafen.