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„Das Motiv war Islamhass, Muslimfeindlichkeit und Rassismus“

Foto: Lysippos, vie Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Dresden/Berlin (KNA/iz) Mevlüde Genç (73), die beim Brandanschlag von Solingen 1993 zwei Töchter und mehrere anderer Verwandte verloren hat, sowie Farid Ahmad aus Neuseeland werden vom Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) mit dem erstmals vergebenen „Internationalen Marwa El-Sherbini-Preis für Zivilcourage“ ausgezeichnet. Das teilte der ZMD am 1. Juli in einer Pressemitteilung mit.

Zur Begründung für die Auswahl der beiden PreisträgerInnen verweies der Dachverband darauf, dass den PreisträgerInnen nicht nur gemeinsam sei, dass sie durch antimuslimischen Rassismus und Hass ihnen geliebte Menschen verloren haben, sondern vor allem, dass sie diesem Rassismus und Hass mit Versöhnung und Zusammenhalt in ihren jeweiligen Gesellschaften geantwortet hätten. Ein Datum für die Verleihung steht noch nicht fest, voraussichtlich Ende dieses Jahres.

ZMD-Vorsitzender Mazyek führte zu den Hintergründen des Preises weiter aus: „Das Vermächtnis Marwa El-Sherbinis drückt sich in ihrer Zivilcourage, ihrer Toleranz und in ihrem beispielhaften Eintreten für das durch das Grundgesetz verbriefte Recht auf uneingeschränkte Freiheit der Religionsausübung aus. Marwa tat dies in beeindruckender, mutiger und vorbildlicher Weise und musste am Ende mit ihrem Leben dafür bezahlen.“ Ihr Tod mahne alle, wachsamer, wehrhafter und wirksamer als bisher, dem tendenziellen und offen gelebten Rassismus, der Islamfeindlichkeit in der Gesellschaft energisch, mit aller Kraft und Überzeugung entgegenzutreten.