Erneute Provokationen auf dem Tempelberg

Jerusalem (KNA). Am Mittwochmorgen, den 7. Mai, wurde der Großmufti von Jerusalem und Palästina, Scheich Mohammed Hussein, von der israelischen Polizei zu Zwischenfällen am Vortag befragt. Der palästinensische Pressedienst PNN sprach von einer «Festnahme unter dem Vorwand einer Vernehmung».

Am Dienstag hatten laut unterschiedlichen Medienberichten aus Anlass des «Jerusalemtags» rund 40 jüdische Siedler unter Polizeischutz die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg besucht. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa stellte die Aktion als «Einbruch» und Provokation dar. Muslimische Betende seien behindert und der Moschee-Betrieb gestört worden. Israelische Sicherheitskräfte hätten einen Palästinenser festgenommen. Eine Frau sei bei dem Vorfall verletzt worden.

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit im saudischen Dschidda sprach von einem ernsten Vorfall und einer offenkundigen Verletzung einschlägiger UN-Bestimmungen. Das Eindringen Dutzender extremistischer Siedler in die Al-Aksa-Moschee füge sich in eine «systematische Politik der Besatzungsmacht Israel gegen die Heiligen Stätten» Jerusalems. Die Organisation rief die internationale Gemeinschaft, den Weltsicherheitsrat sowie die Weltkulturorganisation UNESCO zu Gegenmaßnahmen auf.