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Experte: Lage der Rohingya-Muslime dürfte sich verschlechtern

Screenshot: OneNews, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 3.0

(Agenturen/iz). Ausländische Interventionen und Machtspiele zwischen den USA und China verhinderten die Festigung der Demokratie in Myanmar und machten das Land anfällig für Militärputsche, sagten türkische Experten für asiatische Angelegenheiten am 2. Februar. Im Gespräch mit der Agentur Anadolu argumentierte Seyfettin Erol, Experte am Ankara-Zentrum für Krisen- und Politikstudien (ANKASAM), dass die amerikanisch-chinesische Rivalität im asiatisch-pazifischen Raum der Hauptgrund für den jüngsten Militärputsch in Myanmar sei.

Erol merkte an, dass der Putsch Chinas Einfluss in Myanmar und im asiatisch-pazifischen Raum im Allgemeinen enthüllte: „Der Militärputsch ist ein Machtakt gegen die USA und einige andere westliche Länder. Andererseits hat die Reaktion des Weißen Hauses gegen den Putsch eher damit zu tun, eine bedeutende Position zu verlieren, als sich um den Zustand der Demokratie oder der Menschenrechte in Myanmar zu sorgen.“

Durch den Bau von Häfen im Land sei China in der Lage, die Straße von Malakka zu umgehen und es erhalte Zugang zum Indischen Ozean. Bereits zuvor hat China den Bau von Eisenbahnstrecken und Autobahnen von Südchina in den Süden Myanmars vorangetrieben.

Die Erhaltung seines Machteinflusses gegenüber anderen Mächten, inklusive den USA und Indien, ermögliche es China, der wichtigste Akteure im asiatisch-pazifischen Raum zu sein. „Myanmar ist wegen seiner Lage wesentlicher Bestand der globalen Bestrebungen Chinas.“

Nazmul Islam, ein Experte aus der Region, geht von mehr Blutvergießen und Unruhe im Land als Folge des Militärputsches aus. „Höchstwahrscheinlich wird das Militär die Minderheiten unterdrücken, um populär zu sein – insbesondere die Rohingya-Muslime. Das würde eine Rückkehr zur Normalität verlangsamen und mehr Zusammenstöße hervorrufen.“