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Innenministerin Faeser will Deutsche Islam Konferenz weiterentwickeln

Foto: A. Bas, Twitter

Berlin (dpa/iz). Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will an der Deutschen Islam Konferenz (DIK) festhalten. Für die Bundesregierung und für sie persönlich habe das muslimische Leben in Deutschland große Bedeutung, sagte Faeser am 20. Januar der Deutschen Presse-Agentur. Die Deutsche Islam Konferenz wolle sie daher als zentrales Forum für den Dialog des Staates mit den Muslimen „weiterenwickeln und mit mehr Leben füllen“.

Seitdem die DIK 2006 ins Leben gerufen wurde, gab es immer wieder Streit darüber, wer die Interessen der Muslime dort vertreten sollte – die konservativen Dachverbände, liberale Moscheegemeinden oder auch säkulare Muslime. Von Seiten muslimischer Verbände war mehrfach kritisiert worden, der Fokus werde bei der DIK zu stark auf Sicherheitsfragen und den radikalen „Islamismus“ gelegt.

Faeser kündigte nun an, sie wolle bei der Konzeption des Forums „die vielfältigen Stimmen der Muslime einbinden“. Ihr gehe es vor allem darum, die Teilhabe von Musliminnen und Muslimen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zu stärken. Sie betonte: „Dem zunehmenden Hass, den Bedrohungen und Anfeindungen gegenüber Musliminnen und Muslimen stellen wir uns entschieden entgegen.“ Die Bundesregierung werde die Prävention von Muslimfeindlichkeit stärken und dafür sorgen, dass menschenverachtende Hetze konsequent verfolgt werde.

Im Bundesinnenministerium soll sich künftig Staatssekretärin Juliane Seifert um die Deutsche Islam Konferenz kümmern. Staatssekretär Markus Kerber, der unter Faesers Vorgänger Horst Seehofer (CSU) die Verantwortung für den Dialog mit den islamischen Verbänden hatte, war 2018 angeeckt, als bei einem Empfang der Islam Konferenz unter anderem Blutwurst-Häppchen gereicht worden waren, was einige Gäste als Affront gegenüber Muslimen, die kein Schweinefleisch essen, empfanden.

Seehofer hatte zuletzt einen Schwerpunkt auf die Unterstützung der Ausbildung von Imamen, die in deutscher Sprache predigen, gelegt. Zuvor hatte sich das Forum mit der Weiterentwicklung des Angebots für islamische Seelsorge befasst.

Faeser wolle die Ausbildung von Imamen und anderem religiösen Personal islamischer Gemeinden weiter stärken, teilte das Ministerium mit. Am 20. Januar informierte die Ministerin die islamischen Dachverbände über ihre Pläne für eine Weiterentwicklung der DIK.