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Islamic Relief Schweden erhält Preis für Flüchlingsarbeit

Bildunterschrift: Im Sprachcafé der Initiative lernen Einheimische und Flüchtlinge miteinander und voneinander (Copyright: Islamic Relief).

Köln (IRD). Das Goda Grannar-Konsortium – der schwedische Begriff für „Gute Nachbarn“ – wurde von der Jury des Awards dafür gelobt, dass es die Religionen zusammenbringt und „uns alle inspiriert, von Worten zu Taten überzugehen und das demokratische Zusammenleben zu fördern.“

Das Konsortium wurde 2015 gegründet, nachdem ein großer Zustrom von Flüchtlingen aus von Krieg betroffenen Ländern wie Syrien in Stockholm ankam. In Zusammenarbeit mit Freiwilligen aus den Gemeinden bot das Konsortium zunächst fast 4.000 Neuankömmlingen eine Unterkunft in Kirchen und der Moschee. Seitdem hat es sich vergrößert und bietet nun ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen für Flüchtlinge an, darunter „Sprachcafés“, Orientierungshilfen in der schwedischen Gesellschaft und Rechtsberatung.

„Dieser Preis ist der Verdienst der Freiwilligen, die ihre Zeit, ihr Engagement, ihr großes Herz und ihr Fachwissen eingesetzt haben, um eine menschlichere Gesellschaft zu schaffen“, sagte Fredrika Gårdfelt, Pfarrerin in der Katarina-Gemeinde der Schwedischen Kirche.

Mohamed Ibrahim, Generalsekretär von Islamic Relief Schweden, sagte: „Wir sind sehr stolz und glücklich, dass Goda Grannar diese Auszeichnung erhält. Leider gibt es heute starke polarisierende Kräfte in der Welt und in Schweden. Umso wichtiger sind Initiativen, die zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit über die Religionen hinweg ist. Wir hoffen, dass wir diese Arbeit noch lange fortsetzen können.“

Bei der Bekanntgabe der Auszeichnung sagte die Jury:

„Martin Luther King hat einmal gesagt: ‘Diejenigen, die den Frieden lieben, müssen lernen, sich ebenso effektiv zu organisieren wie diejenigen, die Krieg lieben‘.“

„Unter anderem war es der Krieg, der 2015 eine große Anzahl von Flüchtlingen dazu veranlasste, in Schweden Asyl zu suchen. Eine Gruppe, die sich konsequent organisierte, um ihnen einen guten Empfang zu bereiten, war Goda Grannar, die  mitten in Stockholm auf Initiative der Katarina-Gemeinde, der Stockholmer Moschee und Islamic Relief Schweden entstand. In einer Zeit, die von zunehmender Polarisierung und weniger Gemeinsamkeiten geprägt ist, steht Goda Grannar als gutes Beispiel für die Stärke der Zusammenarbeit.“

„Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen weisen den Weg zu gemeinsamer Solidarität und Handlungsbereitschaft. Das Konsortium beweist, dass es möglich ist, aus unterschiedlichen Hintergründen zu kommen und dennoch die Kultur und Religion des anderen zu respektieren und gemeinsam für eine bessere Gesellschaft zu arbeiten. Unser Preisträger ist ein Vorbild darin, ein breites Spektrum an Kompetenzen aufzunehmen und zu nutzen. Gemeindemitglieder und Fachleute sind eingeladen, mit ihren speziellen Kenntnissen und ihren Fähigkeiten beizutragen.“

„Martin Luther King ermutigte uns, unsere Frustration über Ungerechtigkeiten in Energie umzuwandeln, um die Welt zu schaffen, die wir sehen wollen. Die kraftvollen Initiativen von Goda Grannar inspirieren uns alle, von Worten zu Taten überzugehen und das demokratische Zusammenleben zu fördern. Dies ist ein Beispiel dafür, wie man den Menschenverstand für eine konsequente Friedensplanung einsetzt, indem man die Worte „gemeinsam“ und „willkommen“ aktiv lebt. Das Preiskomitee ist der Meinung, dass das Projekt eine intensive, aber zurückhaltende konstruktive Kraft zeigt, die Menschlichkeit und Mitgefühl stärkt und Ungerechtigkeit im wahren Geist von Martin Luther King reduziert.“