London: Attacke auf Gläubige aus zwei muslimischen Einrichtungen

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London (dpa/KNA/iz). Aus Sicht des Britischen Rats der Muslime (Muslim Council of Britain) könnte der blutige Zwischenfall aus der Nacht zum Montag in London ein gegen Muslime gerichteter Anschlag gewesen sein. „Von den Augenzeugenberichten her scheint es, als wäre der Täter von Islamhass motiviert gewesen“, schrieb der Rat am frühen Montagmorgen auf Twitter. Muslime hätten in den vergangenen Wochen und Monaten oft Hass auf den Islam erleben müssen, der nächtliche Vorfall nahe einem muslimischen Gemeinschaftshaus sei, nach Ansicht von Generalsekretär Harun Khan, dessen „gewalttätigste Manifestation“ bislang.
Der Rat forderte Polizeischutz für Moscheen. Die Behörden müssten nicht nur den aktuellen Vorfall aufklären, sondern auch etwas gegen die „in höchstem Maße beunruhigende Zunahme des Islamhasses“ tun. Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, dass Anti-Terror-Spezialisten die Ermittlungen übernommen hätten.

Ein Lieferwagen war kurz nach Mitternacht in eine Menschenmenge im Stadtteil Finsbury Park gerast – mindestens ein Mann soll getötet worden sein, viele weitere Menschen verletzt. Nach Angaben des Rats der Muslime ereignete sich der Vorfall vor einem muslimischen Gemeinschaftshaus in der Nähe einer Moschee im Stadtteil Finsbury Park – nicht direkt vor der Moschee, wie es der Rat zunächst mitgeteilt hatte.
Am 3. Juni hatten auf der London Bridge und am Borough Market drei muslimische Terroristen mindestens acht Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Die Täter wurden kurz darauf von Polizisten erschossen.
Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hat den Zwischenfall vor einem muslimischen Gemeinschaftshaus als Terroranschlag bezeichnet. „Die Londoner Polizei ist nach einem fürchterlichen Terroranschlag auf unschuldige Menschen in Finsbury Park im Einsatz“, schrieb er am frühen Montagmorgen auf Facebook. Die kompletten Details seien noch nicht bekannt, „aber das war klar ein gezielter Angriff auf unschuldige Londoner, von denen viele gerade die Gebete während des heiligen Monats Ramadan beendeten“, schrieb Khan weiter. Seine „Gedanken und Gebete“ seien bei allen Betroffenen.