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Menschenrechtler: China zerstört systematisch Moscheen

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Foto: Matyas Rehak, Adobe Stock

New York (KNA) China zerstört nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch im Norden des Landes systematisch Moscheen.

Islamische Gotteshäuser in den Provinzen Ningxia und Gansu würden seit 2018 systematisch zerstört, geschlossen oder zu weltlichen Zwecken genutzt.

Foto: Human Rights Watch

Menschenrechtler sprechen von Abrissen und Umnutzungen

In vielen Moscheen hätten die Behörden islamische Architekturelemente wie Kuppeln und Minarette entfernt, heißt es in einem am Dienstag (Ortszeit) in New York veröffentlichten Bericht. Ziel sei es, die Ausübung des Islam in China stark zu beschränken.

Etwa 1.300 Moscheen in der autonomen Region Ningxia im Nordwesten seien seit 2020 geschlossen oder umgebaut worden, heißt es. Diese Zahl entspreche einem Drittel der gesamten Moscheen in der Region.

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Chinas Gesetzes erlauben eine Religionsausübung nur in den von den Behörden zugelassenen Gebäuden. 2016 forderte Staatspräsident Xi Jinping eine „Sinisierung der Religionen“; seitdem hat sich laut Bericht die staatliche Repression gegenüber den Religionen verstärkt.

Ma Ju, ein in den USA ansässiger Hui-Muslim-Aktivist, der mit Hui in China in Kontakt steht, die von dieser Politik betroffen sind, erklärte gegenüber Human Rights Watch, dass dies Teil der Bemühungen ist, gläubige Muslime zu „transformieren“ (转化), um ihre Loyalität auf die KPCh zu lenken: „Regierungsbeamte wenden sich zuerst an die Mitglieder der Kommunistischen Partei, die auch Hui-Muslime sind … dann gehen sie dazu über, Studenten und Regierungsangestellte zu ‘überzeugen’, denen mit Schulverweis und Arbeitslosigkeit gedroht wird, wenn sie an ihrem Glauben festhalten.“

Foto: Sandra Sanders, Shutterstock

Peking will Menge von Moscheen systematisch verringern

„Die chinesische Regierung ‘konsolidiert’ Moscheen nicht, wie sie behauptet, sondern schließt viele unter Verletzung der Religionsfreiheit“, sagte Maya Wang, amtierende China-Direktorin bei Human Rights Watch. „Die Schließung, Zerstörung und Umwidmung von Moscheen durch die chinesische Regierung ist Teil eines systematischen Versuchs, die Ausübung des Islam in China einzuschränken.“

In China leben nach Schätzungen 20 Millionen Muslime. Zwar lässt China eigenen Angaben zufolge Religionsfreiheit zu. Allerdings wird Peking seit Jahren vorgeworfen, in der nordwestlichen Provinz Xinjiang die Uiguren und andere muslimische Minderheiten systematisch zu unterdrücken.

Auch in den nördlichen Provinzen Ningxia und Gansu gibt es laut Menschenrechtsorganisationen eine starke muslimische Minderheit.