Multinationale Geschwader greifen militärisch im Jemen ein. Schiitische Huthi-Rebellen sehen darin „Kriegserklärung“

Doha (dpa). Saudi-Arabien hat zusammen mit mehr als zehn Nationen in den blutigen Konflikt im Jemen eingegriffen. Saudische Kampfjets würden Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen bombardieren, sagte der saudische Botschafter in Washington, Adel al-Dschabir, am Abend des 25. März (Ortszeit) vor Journalisten. Es seien Ziele in der Hauptstadt Sanaa und an anderen Orten des Landes angegriffen worden, fügte der Diplomat hinzu. Eine Reaktion des ebenfalls schiitischen Irans, der die Huthis bei ihrem Vormarsch unterstützt haben soll, gab es zunächst nicht.

Der Angriff unter dem Titel „Sturm der Entschlossenheit“ sei auf Bitten des jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi erfolgt, berichtete die saudische Nachrichtenagentur SPA. Die jemenitische Nachrichtenseite „Al-Masdar Online“ berichtet, die Angriffe hätten um Mitternacht (22 Uhr deutscher Zeit) begonnen. Nach Angaben von SPA beteiligten sich neben Saudi-Arabien zunächst die Golfstaaten Bahrain, Kuwait, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Der saudische Botschafter in den USA, Adel al-Dschabir, hatte zuvor von einer Koalition aus mehr als zehn Nationen gesprochen.

Der Militäreinsatz erfolge auf Bitten der jemenitischen Regierung. Ziel der Operation sei deren Schutz vor einer Übernahme durch die Huthi. Zuvor hatte der von den Huthis in der südjemenitischen Hafenstadt Aden bedrängte Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi das Ausland dringend um ein militärisches Eingriefen aufgefordert. Als die Huthi-Kämpfer schon die Außenbezirke der Stadt erreichten, verschwand Hadi aus seinem Anwesen und tauchte unter. Kurz darauf drangen Plünderer in das Gebäude ein. Um den Flughafen der Stadt wurde gekämpft.

Ein Sprecher der Huthis bezeichnete die saudischen Angriffe als Kriegserklärung. Damit könne sich der Konflikt im Jemen zu einem Regionalkrieg auswachsen, warnte der Sprecher dem arabischen Nachrichtensender Al Jazeera. Die schiitischen Huthis beherrschen seit Monaten große Teile des Nordjemens sowie die Hauptstadt Sanaa. In den vergangenen Tagen drangen sie dann auch in den Süden des Landes ein. Sie sollen Unterstützung aus dem ebenfalls schiitischen Iran erhalten. Die sunnitischen Saudis unterstützten die Gegner der Irans.

Riad hält Eingreiftruppe bereit
Saudi-Arabien hält laut Medienberichten für den internationalen Einsatz gegen die Huthi-Rebellen im Jemen 100 Flugzeuge und 150.000 Soldaten bereit. Nach einer Reihe von Luftschlägen habe die saudi-arabische Luftwaffe nun die Lufthoheit über den Jemen, berichtete der Sender Al Arabiya am Morgen des 26. März.

Laut unbestätigten Berichten sollen bei Luftschlägen auch ein Stützpunkt nördlich der Hauptstadt Sanaa sowie die politische Zentrale der Rebellen in der Hauptstadt getroffen worden sein. Dabei sollen auch einige Führer der Rebellen getötet worden sein. Auch Munitionslager seien getroffen worden, hieß es weiter. Zusammen mit mehr als zehn Nationen hat Saudi-Arabien am Donnerstag in den blutigen Konflikt im Jemen eingegriffen.

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