Muslime widersprechen Dieter Graumann

Berlin (KNA). Der Zentralrat der Muslime wehrt sich gegen den Vorwurf des Zentralrats der Juden, nicht genug gegen Antisemitismus zu tun. Es müsse zwischen legitimem Protest gegen Israels Kriegspolitik und Versuchen, über den Nahostkonflikt Antisemitsmus zu verbreiten, unterschieden werden, sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek dem Internetportal der FAZ.

Mazyek verurteilte jeden Antisemitismus. «Das Einstehen für Menschenrechte ist unteilbar. Dem Hass dürfen wir uns nicht hingeben, das sehe ich als eine der wichtigsten Prüfungen für Juden und Muslime in Deutschland an.» Er distanzierte sich auch von der Hamas. «Die Raketen der Hamas auf Wohngebiete in Israel sind völkerrechtlich ein Vergehen, die pausenlose Bombardierung eines der dicht besiedelsten Wohngebiete der Welt durch die israelische Luftwaffe ist es eben auch», sagte Mazyek mit Blick auf die scharfe Kritik des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, an den muslimischen Verbänden.

«Beide Seiten sind dabei nicht gleich oder gleichartig, deshalb spricht man auch von einer Asymmetrie. Israel muss endlich den Palästinensern das Recht geben, zu leben und sich zu bewegen und ihnen eine eigene Staatlichkeit zuerkennen.» Mazyek betonte, der Zentralrat der Muslime werbe in Wort und Tat für Mitmenschlichkeit und Solidarität mit Menschen in Not. Es dürfe «keine falsch verstandene Verbundenheit mit Glaubensgeschwistern geben, wenn sie ein eklatantes Unrecht begehen».