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Ramadan in Deutschland

Foto: Pixabay.com | Halal-Welt.com

Frankfurt.  Der Ramadan hat begonnen. Eigentlich ist der Fastenmonat eine Zeit der Einkehr, für die Händler ist er auch ein Umsatzbringer. Deutsche Lebensmittelhändler könnten vom Kommerz profitieren, doch mit Verkaufsaktionen speziell zum Fest der Muslime halten sich viele Supermarktketten zurück. Das zeigt die Umfrage des globalen Online-Fachmagazins „Halal-Welt“.
Die Supermarktkette Real gehört zu den wenigen deutschen Händlern, die in einigen ausgewählten Real-Märkten, in deren Einzugsgebiet viele Muslime leben, Verkaufstische zum Thema Ramadan aufbaut. Zum Beispiel im Real-Markt in Berlin-Neukölln mit Produkten wie türkisches Fladenbrot, Datteln, Oliven, Couscous, Bulgur und Ajvar. Ferner hat die Metro-Tochter in rund 35 ausgewählten Real-Märkten, etwa Wurstwaren mit Halal-Siegel im Angebot, die ganzjährig verkauft werden.
Im Ergebnis setzen die deutschen Lebensmittelhändler selten auf Ramadan-Verkaufskampagnen. Mangels Nachfrage, heißt es bei dem einen oder anderen Supermarkt. Den Händlern fehlt ein Gesamtkonzept wie an Weihnachten mit TV-Spots, Extra-Webseiten, Anzeigen in den Medien oder Postwurfsendungen.
Die Kundengruppe mit fünf Millionen Muslimen können deutsche Lebensmittelketten nur dann erfolgreich umwerben, wenn sie ihnen ein umfassendes Sortiment plus Halal-Produkte anbieten.
Es reicht nicht aus, ein paar Waren versteckt ins Regal zu stellen und auf ein gutes Geschäft zu hoffen. Produkte für Veganer oder Italien-Liebhaber werden schließlich auch nicht defensiv vermarktet.
Daher ist Ramadan vor allem für die Ethno-Supermärkte eine lukrative Zeit. Sie machen in diesem Fastenmonat mehr Umsatz, da die Kunden mehr einkaufen. Ihre Handzettel haben sie bereits verteilt, die TV-Spots laufen auf reichweitenstarken türkischen Sendern.