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Muslimische Organisationen beziehen gemeinsam Stellung zu Gaza

Muslimische

Gestern wandten sich mehrere muslimische, europäische Organisationen mit einem Aufruf zu Gaza an die Öffentlichkeit. (iz). Am 9. Juli 2025 haben führende muslimische Organisationen aus Europa in einer gemeinsamen Erklärung, […]

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Gaza: Gewalt gegen Zivilbevölkerung geht unvermindert weiter

Gewalt gaza

Die vergangenen sieben Tage in Gaza waren geprägt von anhaltender Gewalt, einer sich weiter verschärfenden humanitären Krise und massiven Menschenrechtsverletzungen.

(iz, dpa). Die israelischen Streitkräfte setzten ihre Angriffe auf verschiedene Gebiete des Gazastreifens fort, wobei täglich Dutzende Zivilisten getötet oder verletzt wurden. Gleichzeitig verschlechterte sich die Versorgungslage für die palästinensische Bevölkerung dramatisch, insbesondere im Hinblick auf Nahrungsmittel, Wasser, medizinische Versorgung und Schutzräume.

Die humanitäre und menschenrechtliche Lage in Gaza bleibt katastrophal. Die internationale Gemeinschaft, darunter die UN und zahlreiche NGOs, fordern ein sofortiges Ende der Gewalt gegen Zivilisten, die Öffnung sicherer Korridore für Hilfslieferungen und die Rückkehr zu einer neutralen, völkerrechtskonformen humanitären Versorgung.

Die Rolle der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) steht dabei im Zentrum der Kritik und symbolisiert die Politisierung und Militarisierung der Nothilfe im Gazastreifen.

Trump spricht von einem „Abkommen“

Die Hamas will nach Einschätzung von US-Präsident Donald Trump eine Einigung mit Tel Aviv. „Sie wollen sich treffen und sie wollen diese Waffenruhe“, sagte er zu Beginn eines gemeinsamen Abendessens mit Ministerpräsident Netanjahu im Weißen Haus. Am 6. Juli wurde bekannt, dass die israelische Führung Änderungswünsche in einigen Punkten seitens der Hamas ablehnen würde.

Er war von anwesenden Journalisten gefragt worden, ob sich unbestätigte Berichte über einen Zwischenfall im Norden Gazas mit israelischen Opfern auf die laufenden Vermittlungsgespräche auswirken würden. „Ich denke nicht“, sagte Trump.

Foto: The White House, gemeinfrei

Zum aktuellen Stand der indirekten Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln sagte US-Sonderbeauftragter für den Nahen Osten Witkoff, es gebe die Gelegenheit, eine Einigung schnell zu erzielen. Er werde nach offiziellen Angaben diese Woche in die katarische Hauptstadt Doha reisen, um an der Vermittlung teilzunehmen.

Gewalt und Hungerkrise in Gaza

Die Mehrheit der Bevölkerung leidet unter akutem Hunger. Die Vereinten Nationen und zahlreiche Hilfsorganisationen berichten von einer „katastrophalen“ Ernährungslage. Viele Menschen sind gezwungen, stundenlang an Verteilungspunkten für Lebensmittel auszuharren, wobei es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen kommt.

Seit Ende Mai wurden laut UN und Gesundheitsministerium mindestens 640 Menschen getötet und über 4.400 verletzt, als sie versuchten, Hilfsgüter zu erhalten. Die meisten dieser Vorfälle ereigneten sich in der Nähe von Verteilungspunkten der Gaza Humanitarian Foundation (GHF).

Viele Krankenhäuser sind beschädigt oder überfüllt, es fehlt an Medikamenten, Verbandsmaterial und Personal. Die Versorgung von Verletzten und Kranken ist vielerorts kaum noch möglich.

Weltgewissen

Foto: Aliaksandr, Adobe Stock

Internationale Kritik

Die UN, Amnesty International und andere Organisationen werfen Israel und der GHF schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht vor. Es gibt Hinweise auf gezielte Tötungen, Kollektivstrafen und die bewusste Herbeiführung von Hunger als Kriegswaffe.

Die amerikanische Center for Constitutional Rights hat die GHF wegen möglicher Komplizenschaft an Kriegsverbrechen und Völkermord abgemahnt.

Verheerende Menschenrechtslage der Zivilbevölkerung

Hunderttausende Menschen sind weiterhin auf der Flucht innerhalb des Gazastreifens. Viele leben in provisorischen Lagern bzw. auf offenem Gelände, ohne ausreichenden Schutz vor Angriffen oder den Elementen.

Immer wieder wird gezielt auf Menschen geschossen, die sich an Hilfspunkten aufhalten. Berichte belegen, dass sowohl das israelische Militär als auch private US-Sicherheitsfirmen und bewaffnete Gruppen auf Zivilisten feuern, die auf Lebensmittel warten.

Die von der GHF betriebenen Verteilungspunkte werden von Überlebenden als „Todesfallen“ beschrieben. Die UN und über 170 NGOs werfen der GHF vor, zwei Millionen Menschen in überfüllte, militarisierte Zonen zu zwingen und sie dort fast täglich Angriffen auszusetzen.

Die GHF oder wenn angebliche Hilfe Militarisierung ist

Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) wurde im Februar 2025 als US-Organisation gegründet, um nach dem Ausschluss der UN und anderer etablierter Hilfswerke die Versorgung im Gazastreifen zu übernehmen. Sie wird von den USA und Israel unterstützt.

Sie steht massiv in der Kritik, da sie laut UN und Hilfsorganisationen nicht neutral agiert, sondern Teil eines politischen Projekts ist, das die palästinensische Bevölkerung kontrollieren und vertreiben soll. Die Organisation wird beschuldigt, die Hilfslieferungen zu instrumentalisieren und damit das Leid der Zivilbevölkerung zu verschärfen.

Seit Beginn ihrer Operationen wurden Hunderte Menschen an ihren Verteilungspunkten getötet, meist durch Schüsse des israelischen Militärs oder privater Sicherheitsdienste. Die Privatorganisation selbst bestreitet eine direkte Verantwortung, doch die Vorwürfe wiegen schwer.

Die Hamas hat jegliche Zusammenarbeit mit ihr verboten und wirft ihr vor, im Auftrag Israels und der USA zu agieren und die Zivilbevölkerung zu gefährden. Wer mit der GHF kooperiert, riskiert harte Strafen.

gaza trump

Foto: Anas-Mohammed, Shutterstock

Erschreckende Pläne zur Deportation und „Konzentration“ der Bevölkerung auf den Ruinen von Rafah

Israelische Regierungsvertreter und Militärs haben seit Kriegsbeginn mehrfach Pläne vorgestellt, große Teile der palästinensischen Menschen in Gaza in abgegrenzte, kontrollierte Gebiete („humanitäre Städte“ bzw. „Auffanglager“) umzusiedeln. Ziel ist es, die Personen entweder auf engem Raum zu konzentrieren oder ihre „freiwillige“ Auswanderung zu fördern.

In den letzten Tagen sind konkrete Pläne aus Tel Aviv für ein großes Auffanglager („Humanitäre Stadt“) für etwa 600.000 Palästinenser im südlichen Gazastreifen bekannt geworden. Diese sollen vor allem Menschen aufnehmen, die derzeit in provisorischen Zelten im Gebiet von Al-Mawasi leben und durch den Krieg in Gaza vertrieben wurden.

Das Lager soll auf den Trümmern der zerstörten Stadt Rafah entstehen und während einer geplanten 60-tägigen Feuerpause aufgebaut werden, über die derzeit in Doha zwischen Israel und der Hamas indirekt verhandelt wird.

Wer in die „Humanitäre Stadt“ aufgenommen wird, muss eine Sicherheitsüberprüfung durchlaufen. Nach der Aufnahme ist ein Verlassen der Einrichtung nicht mehr vorgesehen; wer sie verlässt, verliert das Recht auf Rückkehr.

Das Lager ist auch als Vorstufe für einen „Emigrationsplan“ gedacht: Verteidigungsminister Katz kündigte an, die „freiwillige“ Auswanderung von Palästinensern solle damit vorbereitet werden. Es gibt jedoch erhebliche Zweifel am freiwilligen Charakter dieser Maßnahme, und bislang hat kein Land eine nennenswerte Aufnahmebereitschaft signalisiert.

International und von Menschenrechtsorganisationen werden diese Pläne als Vorbereitung auf eine dauerhafte Vertreibung und als mögliche Verletzung des Völkerrechts kritisiert.

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Lage ist katastrophal: UNRWA-Chef Lazzarini über Gaza

Vertreibungsphantasien Kurzmeldungen gaza

Der Krieg im Iran hat die Lage der Menschen im Gazastreifen in den Hintergrund gerückt. Die Tragödie gehe aber weiter, so der Chef des Palästinenserhilfswerks. (KNA/IZ). Der Chef des Palästinenserhilfswerks […]

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Wenn die Künstliche Intelligenz in den Krieg zieht

Künstliche Intelligenz

Eine Zeitenwende: Längst ist die Künstliche Intelligenz zum Teilnehmer an bewaffneten Konflikten geworden. (Traversing Tradition). Im Zeitalter der Automatisierung und algorithmischer Steuerung geht es nicht mehr um die Frage, ob […]

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Wenn Hunger zur Waffe wird

hunger care gaza

Als Mittel ein Kriegsverbrechen: Auch in den aktuellen Kriegen der Gegenwart wird Hunger als Waffe eingesetzt (IPS). Kriege, wirtschaftliche Schocks, die Erderwärmung und Kürzungen der Entwicklungshilfe haben die Nahrungsmittelkrisen in […]

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 361: vom Irankrieg bis Westafrika

Kurzmeldungen

Auslands-Kurzmeldungen Ausgabe 361: In dieser Ausgabe behandeln wir u.a. den Israel-Iran-Krieg, die Lage in Gaza sowie Afrika.

US-Drohungen gegen UN-Mitgliedsstaaten

NEW YORK (IPS). Die USA, ein langjähriger, engster Verbündeter Israels, drohten UN-Mitgliedstaaten, sich von einem hochrangigen Meeting fernzuhalten, das vom 17. bis 20. Juni stattfand. Es zielte auf die Anerkennung einer Zwei-Staaten-Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt ab. Das Treffen wurde gemeinsam von Frankreich, einem ständigen Mitglied des UN-Sicherheitsrats, und Saudi-Arabien, einem starken politischen Verbündeten der USA, geleitet. Laut „The Guardian“ hatte das US-Außenministerium Regierungen weltweit davon abgeraten, an der Konferenz teilzunehmen. In der Demarche, die Anfang Juni verschickt wurde, hieß es, dass Länder, die nach der Konferenz „anti-israelische Maßnahmen“ ergreifen, als Gegner der außenpolitischen Interessen der USA angesehen werden und mit diplomatischen Konsequenzen aus Washington rechnen müssen. „Die Vereinigten Staaten lehnen die implizite Unterstützung der Konferenz für mögliche Maßnahmen wie Boykotte und Sanktionen gegen Israel sowie andere Strafmaßnahmen ab“, hieß es in dem Schreiben.

Die USA sanktionieren Richter in Den Haag

DEN HAAG (kann). Der Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen, Volker Türk, hat die jüngsten US-Sanktionen gegen Richterinnen des Internationalen Strafgerichtshofs kritisiert. Es handle sich um „Angriffe auf Richter wegen der Ausübung ihrer richterlichen Tätigkeit“ und laufe der Rechtsstaatlichkeit direkt zuwider, erklärte Türk am 6. Juni. Auch die Versammlung der Vertragsstaaten des Den Haager Gerichts verwahrte sich „entschieden und unmissverständlich“ gegen die Maßnahmen. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte zwei Tage davor die Richterin Reine Alapini-Gansou und ihre Kollegin Beti Hohler mit Strafmaßnahmen belegt, weil sie an der Ausstellung eines Haftbefehls gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu beteiligt waren.

Muslimische Weltliga verurteilt Angriffskrieg

JEDDAH (KUNA). Die Muslimische Weltliga (MWL) verurteilte am 13. Juni die israelischen Angriffe auf den Iran. In einer Erklärung wies die MWL auf die Schwere der Verletzung der staatlichen Souveränität und des Völkerrechts sowie auf die Auswirkungen auf den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit hin.

Foto: Avash Photo, via Wikimedia Commons

OIC fordert Staatengemeinschaft zum Handeln auf

JEDDAH (KUNA). Das Generalsekretariat der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte aufs Schärfste die von ihm als eklatante Aggression der Besatzungsmacht gegen den Iran bezeichnete Handlung. Sie bezeichnete den Angriffskrieg als flagrante Verletzung der Souveränität, Sicherheit und der internationalen Gesetze und Normen des Iran. In einer offiziellen Erklärung forderte die OIC die internationale Gemeinschaft und den UN-Sicherheitsrat auf, ihrer Verantwortung angesichts dieses Angriffs gerecht zu werden. Dieser droht ihrer Warnung zufolge den Frieden, die Sicherheit und die Stabilität in der gesamten Region zu untergraben. Und sie rief zu dringenden und entschlossenen internationalen Maßnahmen auf, um die Eskalation zu stoppen.

Uiguren konnten dieses Jahr nicht beten

KASCHGAR (IZ). Seit Langem versucht die Pekinger Regierung, die Darstellung zu verbreiten, dass Religionsfreiheit für die Uiguren herrscht. Um diese Behauptung zu untermauern, organisieren die Behörden Delegationen von muslimischen Religionsdelegationen. Diese sorgfältig inszenierten Tips sollen die Realität der Unterdrückung verschleiern und das Bild einer Gesellschaft vermitteln, in der diese Muslime ihren Islam frei ausüben könnten. 2025 war es ihnen in China nicht möglich, gemeinsam zum Ende des Ramadan zu beten. Die Regierung hat ihre Praktiken massiv eingeschränkt und kriminalisiert.

rafah utopien

Foto: Anas Mohammed, Shutterstock

MSF: EU soll „echten Druck“ aufbauen

BRÜSSEL (IZ). Die Vereinigung Ärzte ohne Grenzen (MSF) rief am 16. Juni die EU-Führung auf, „echten Druck“ auf Israel zu manifestieren. Nur so ließe sich das „Blutvergießen“ in Gaza beenden. „Unsere Botschaft an die Staats- und Regierungschefs ist einfach. Wir fordern Sie dringend auf, alle politischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Mittel einzusetzen, um echten Druck auf Israel auszuüben, damit das Blutvergießen in Gaza beendet wird und humanitäre Hilfe ungehindert geleistet werden kann“, erklärte MSF-Generalsekretär Christopher Lockyear in einer Pressekonferenz. Er verlas dabei einen offenen Brief an die europäischen Staatschefs.

Muslimfeindlichkeit steigt weiter an

LONDON (AA). Ein starker Anstieg antimuslimischer Hassverbrechen in Europa und Großbritannien wurde in einem neuen Bericht aufgezeigt, der am 17. Juni im britischen Parlament diskutiert wurde. Der Labour-Abgeordnete Afzal Khan, stellvertretender Vorsitzender der Allparteien-Fraktion für britische Muslime, moderierte eine Podiumsdiskussion zur Vorstellung des „European Islamophobie Report“ und warnte vor wachsender Feindseligkeit und Diskriminierung gegenüber muslimischen Gemeinschaften.

Mann aus rassistischen Motiven ermordet

KAIROUAN/PARIS. Am 11. Juni wurde der 46-jährige Tunesier Hichem Miraoui in Kairouan im Kreis seiner Familie beerdigt. Am 31. Mai hatte ihn in seinem Wohnort Puget-sur-Argens in Südfrankreich sein französischer Nachbar aus rassistischen Gründen mit mehreren Schüssen ermordet. Dabei erlitt zudem ein türkischer Staatsbürger eine Verletzung an der Hand. Es ist nicht das erste Mal, dass in Frankreich Menschen wegen Rassismus getötet werden. Da der Täter seinen Hass auf Araber seit Jahren öffentlich geäußert und seine tödlichen Absichten in einer Videobotschaft angekündigt hatte, plant die Staatsanwaltschaft nun, gegen ihn wegen eines terroristischen Anschlags zu ermitteln.

BBC Medien Webseite News

Foto: Siora Photography, Unsplash

CfMM-Bericht rechnet mit BBC-Berichterstattung ab

LONDON (IZ). Das britische Centre for Media Monitoring (CfMM) wirft der BBC in seinem Report „BBC On Gaza-Israel: One Story, Double Standards“ systematische Parteinahme zugunsten Israels und Benachteiligung der Palästinenser in der Gazaberichterstattung vor. Analysiert wurden über 35.000 BBC-Inhalte, die israelischen Todesopfern 33-mal mehr Aufmerksamkeit widmeten. Emotive Begriffe wie „Massaker“ nutze man fast ausschließlich für israelische Opfer, historische Kontexte wie „Besatzung“ oder „Apartheid“ blieben weitgehend unerwähnt.

US-Muslime fordern Fokus auf Indien

WASHINGTON (CAIR). Der Council on American-Islamic Relations (CAIR), die größte muslimische Bürgerrechts- und Interessenvertretungsorganisation der USA, hat heute erneut an das Außenministerium appelliert, Indien als „Land von besonderer Besorgnis“ einzustufen, nachdem in der Stadt Ahmedabad über 8.500 muslimische Häuser zerstört wurden. Tausende Familien dort sind obdachlos geworden. Während die Behörden behaupten, die Maßnahme richte sich gegen „illegale Einwanderer aus Bangladesch“, geben viele der Vertriebenen an, dass sie jahrzehntelang dort gelebt haben, einige sogar seit der Unabhängigkeit des Landes.

Foto: ISM Palestine, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 2.0

Israel erlaubt großen Siedlungsausbau

TEL AVIV (Agenturen). Israel hat einen massiven Ausbau der Siedlungen in der besetzten Westbank genehmigt. Das wird als Fortsetzung der faktischen Annexion des Gebiets bezeichnet. Die NGO Peace Now, die solche Erweiterung beobachtet, nannte das die größte Ausweitung seit der Unterzeichnung der Osloer Verträge vor mehr als 30 Jahren. Der Staat wird 22 neue Siedlungen errichten, darunter tief im Westjordanland und in Zonen, aus denen man sich zuvor zurückgezogen hatte, wie aus einer gemeinsamen Erklärung von Verteidigungsminister Katz und dem rechtsextremen Finanzminister Smotrich hervorgeht.

Akademiker greifen die Kriegführung an

TEL AVIV (IZ). Israelische Akademiker kritisieren die Kriegsführung ihres Landes in Gaza scharf. In einem offenen Brief verurteilten sie das Töten von Zehntausenden, darunter vielen Kindern, die Zerstörung und das drohende Verhungern der Bevölkerung sowie Pläne zur Vertreibung der Palästinenser als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sie machen auch die Gesellschaft mitverantwortlich und fordern ein Ende des Schweigens angesichts der inhumanen Politik der rechtsradikalen Regierung. Das Schreiben wurde von mehr als 1.200 israelischen Lehrbeauftragten und Hochschulangestellten als Einzelpersonen unterzeichnet, aber die Organisation und Veröffentlichung erfolgten durch das „Black Flag Action Network“.

Elghawaby weist Stigma und Gewalt zurück

OTTAWA (NCCM). Kanadas Sonderbeauftragte für die Bekämpfung von Islamfeindlichkeit verurteilte die jüngsten Sachbeschädigungen am Canadian Institute of Islamic Civilization-MAC Center in der Innenstadt von Montreal. „Durch Hass motivierte Sachbeschädigungen an Gemeindezentren, öffentlichen Plätzen und Gotteshäusern senden eine beängstigende Botschaft, die unsere kollektive Sicherheit und unser Wohlergehen bedroht“, erklärte Amira Elghawaby am 11. Juni.

Foto: Jonathan Stutz, Adobe Stock

Haftar greift in Sudans Krieg ein

KHARTUM (KUNA). Die Führung der sudanesischen Armee beschuldigte am 10. Juni libysche Truppen, die Feldmarschall Khalifa Haftar treu ergeben sind, Grenzposten im Dreiländereck Sudan, Ägypten und Libyen angegriffen zu haben, um die von Mohammed Hamediti angeführten Rapid Support Forces zu unterstützen. In einer Erklärung der sudanesischen Armee hieß es, eine solche direkte Intervention der libyschen Nationalarmee unter der Führung von Khalifa Haftar in den andauernden Krieg im Sudan sei „eine eklatante Aggression gegen den Sudan, sein Land und sein Volk“.

Angriffe auf Militärs – Tötungen durch Söldner

BAMAKO (IZ). In Mali ist die Sicherheitslage weiterhin angespannt: In den letzten Wochen kam es zu wiederholten Attacken auf die Armee, während Berichte über Massaker und schwere Menschenrechtsverletzungen durch Wagner-Söldner die Runde machen. Die Wagner-Gruppe, die seit 2021 das Militärregime unterstützte, hat offiziell ihren Abzug verkündet, ihre Kämpfer werden in das neue russische „Afrika-Korps“ integriert. Zahlreiche Zivilisten wurden laut Recherchen entführt, gefoltert und getötet. Die Methoden erinnern an Kriegsverbrechen in anderen Konflikten. Die Gewalt im Land hält an, die Zukunft bleibt ungewiss.

Nigeria Afrika Karte

Foto: Adobe Stock

Menschenrechtler kritisieren Regierung

ABUJA (KNA/IZ). Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnt vor einer humanitären Krise in Nigeria. Seit der Amtsübernahme von Präsident Bola Tinubu vor zwei Jahren sind einem am 29. Mai veröffentlichten Bericht zufolge mehr als 10.000 Menschen ermordet worden. Hauptgrund dafür sind Überfälle durch bewaffnete Gruppierungen. Dabei zerstörten diese auch Gotteshäuser und Getreidespeicher. Mit knapp 7.000 Toten hat es im Bundesstaat Benue im Zentrum besonders viele Opfer gegeben. Auch lösten Angriffe eine Vertreibungswelle aus. 450.000 Menschen wurden laut Amnesty als Binnenvertriebene dokumentiert.

175 Mio. von der EU für Wiederaufbau

BRÜSSEL (KNA/IZ). Nach Aufhebung der Wirtschaftssanktionen der EU gegen Syrien stellt die EU-Kommission 175 Mio. Euro für den sozialen und wirtschaftlichen Neuaufbau des Landes bereit. Die Maßnahme erfolge „in Anbetracht der positiven Schritte der syrischen Übergangsregierung“, erklärte sie Anfang Juni. Man achte dabei auf Beteiligung aller sowie auf die Wahrung des Völkerrechts und der Menschenrechte in dem ehemaligen Bürgerkriegsland. Es wird nach dem Fall des Assad-Regimes von dem früheren militanten Milizenführer Ahmed al-Scharaa als Ministerpräsident regiert.

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Foto: doglikehorse.com, Adobe Stock

Label als „Schurkenstaat“ wird aufgehoben

WASHINGTON (KUNA). Der US-Senat hat Syrien von der Liste der Schurkenstaaten gestrichen. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Senats erklärte in einer Stellungnahme, dass dieser Schritt auf Konsens zwischen Demokraten und Republikanern hin erfolgt sei. Zeitgleich bestätigte das Weiße Haus auf seiner Website, dass es von der Liste genommen worden sei, auf der Iran, Nordkorea, Kuba und Venezuela stehen. Senatorin Jeanne Shaheen (Dem.) zeigte sich begeistert von diesem Schritt und betonte, Syrien müsse „frühere Koalitionen meiden und den Weg zu Demokratie, Stabilität und Sicherheit fortsetzen“.

Trump erlässt neues Einreiseverbot

WASHINGTON (KNA). Für Bürger aus mehreren Ländern gelten ab 9. Juni verschärfte Bedingungen bei einer Einreise in die USA. Für zwölf Staaten hat US-Präsident Donald Trump gar ein vollständiges Verbot verhängt – wegen „Bedrohungen der nationalen Sicherheit“. Zählt man teilweise Beschränkungen hinzu, sind davon Bürger von insgesamt 19 Ländern beeinträchtigt. Zu den betroffen gehören bspw. Menschen aus Afghanistan, dem Iran, Haiti oder Somalia. Im Gegensatz zum „Muslimbann“ der ersten Amtszeit sind nicht nur muslimische Länder einbezogen.

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Die Eskalation des Grauens

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Das Drehen an der Eskalationschraube: Mitten in der Hungerkrise begann eine neue Bodenoffensive in Gaza.

(iz, KNA). Internationale Hilfsorganisationen haben massive Kritik an einer Blockadepolitik Tel Avivs und die Folgen für die Zivilisten in Gaza geübt. Sie forderten Israel am 2. Mai dazu auf, völkerrechtlichen Verpflichtungen für die Erfüllung von Grundbedürfnissen der Menschen im Gazastreifen nachzukommen.

Hilfsorganisation beklagen Eskalation

In einem gemeinsamen Pressegespräch erklärten Vertreter von Oxfam, Save the Children, dem Norwegian Refugee Council und dem Netzwerk palästinensischer Nichtregierungsorganisationen (PNGO), Israel bringe die Zivilbevölkerung durch eine Lebensmittelkrise gezielt in Not und setze Hunger als Mittel im Krieg ein.

Seit mehr als zwei Monaten sind alle Grenzübergänge geschlossen, wodurch die Einfuhr von lebenswichtiger humanitärer Hilfe und Handelsgütern blockiert wird.

Vor allem Kinder und schwangere Frauen seien von Nahrungsmangel und Hunger betroffen, betonte Ghada Alhaddad, Pressesprecherin von Oxfam in Gaza. Wie Gavin Kelleher, Leiter für humanitären Zugang beim Norwegian Refugee Council, ergänzte, fehle es neben Lebensmitteln zudem an Wasser, Treibstoff und geeigneten Unterkünften wie Zelten. Laut Aktion gegen den Hunger befinden sich außerhalb des Gazastreifens etwa 171.000 Tonnen Nahrungsmittel.

Längst seien die Hilfsbemühungen der UNO, wie ihr Hilfskoordinator Tom Fletcher am 13. Mai vor dem UN-Sicherheitsrat mitteilte, zu einem „Fast-Stillstand“ gekommen. „Seit mehr als zehn Wochen gelangt nichts mehr nach Gaza – weder Lebensmittel, Medikamente, Wasser noch Zelte. (…) Jeder einzelne der 2,1 Millionen Palästinenser im Gazastreifen ist von einer Hungersnot bedroht. Jeder Fünfte ist vom Hungertod bedroht.“

Aushungern als Kriegswaffe ist ein Verbrechen

Sowohl die Genfer Konvention von 1949 als auch das Völkergewohnheitsrecht machen deutlich, dass die Aushungerung einer Zivilbevölkerung als Mittel der Kriegsführung verboten ist. Zusätzlich erklärt das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) das Aushungern von Zivilisten zu einem Kriegsverbrechen. Laut Fletcher ist Tel Aviv nach dem humanitären Völkerrecht verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Hilfslieferungen die Menschen in den von ihm besetzten Gebieten erreichen.

Die Art und Weise, wie Israel diese verteilt, mache, so Fletcher, die Hilfe von politischen und militärischen Zielen abhängig und mache Hunger zu einem Verhandlungsmittel. Vertreter weltweiter Hilfsorganisationen wie der Welthungerhilfe sehen in der Blockade des Gebiets ebenfalls eine Verletzung des Völkerrechts.

„Es ist unerträglich, zusehen zu müssen, wie Menschen zu verhungern drohen, während gleichzeitig Hunderte von Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern an den Grenzen warten müssen.”, sagte ihr Generalsekretär Mathias Mogge.

Vertreibungsphantasien Kurzmeldungen

Foto: UNRWA, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 4.0

Der physische Raum wird vernichtet

Neben den Zivilisten wurde ihr selbst ihr physikalischer Raum von der israelischen Armee vernichtet. Wie das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge am 19. Mai mitteilte, wurden 92 % aller palästinensischen Wohnungen von der IDF zerstört. „Unzählige Menschen wurden mehrfach vertrieben und es gibt kaum Unterkünfte“, hieß es weiter. 

Einen Tag zuvor startete die Regierung in Tel Aviv unter Premier Netanjahu eine erneute Bodenoffensive. Kurz nach deren Beginn berichteten Quellen vor Ort von unzähligen Toten und Verletzten. Bereits Tage zuvor flog die israelische Luftwaffe massive Angriffe. Im Norden Gazas sind längst alle Krankenhäuser außer Betrieb.

Der deutsche Sicherheitsexperte Carlo Masala bewertete Pläne für eine dauerhafte Besetzung der Zone und die Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung als „völlig völkerrechtswidrig“. Die Idee, das umkämpfte Gebiet langfristig zu kontrollieren, bezeichnete er zudem als „absolut irrational“.

Bis zum 25. Mai hatte Tel Aviv eigenen Angaben zufolge eine Infanterie- und eine Panzerbrigade eingesetzt, wie israelische Medien berichteten. Zuvor hatte die Regierung bestätigt, den gesamten Gazastreifen besetzen und dauerhaft okkupieren zu wollen.

* Mit KNA-Material.

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 360: von der Weltmeinung bis zu Bürgerrechten

Vertreibungsphantasien Kurzmeldungen gaza

Kurzmeldungen Ausgabe 360: In dieser Ausgabe behandeln wir u.a. die Wandlungen der internationalen Meinung zum Krieg in Gaza.

Mütter weltweit: CARE warnt vor Hunger

BONN (CARE). Mio. Mütter global sind bereits jetzt akut mangelernährt. Durch internationale Mittelkürzungen bei humanitärer Hilfe droht sich die Situation weiter zu verschärfen, warnt CARE Deutschland anlässlich des Muttertags am 11. Mai. Allein im Kongo sind laut des jüngsten IPC-Berichts 3,7 Mio. schwangere und stillende Frauen von akuter Mangelernährung betroffen – in Afghanistan und im Sudan sind es 1,2 Mio., im Südsudan rund 1,1. Dennoch kürzen viele Geberländer ihre Beiträge drastisch. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) rechnet 2025 mit einem Rückgang seiner Mittel um 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Dadurch drohen bis zu 58 Mio. Menschen – darunter Frauen und Kinder – lebenswichtige Nahrungsmittelhilfe zu verlieren. „Wenn Hilfsgelder knapp werden oder gar wegfallen, spüren Mütter in Krisen- oder Konfliktregionen dies am deutlichsten. Sie verzichten oft auf Nahrung oder auf eine ausreichende oder gesunde Ernährung, damit ihre Kinder überleben. Doch dieser Preis ist hoch, und wir sollten nicht wegschauen.“, sagte CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel.

Foto: Henry Wilkins/VOA | Lizenz: Public Domain

IOM: 83 Mio. sind Binnenvertriebene

GENF (IOM). Laut dem kürzlich veröffentlichten Global Report on internal Displacement 2025 (GRID) des Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) lebten Ende 2024 so viele Menschen wie nie zuvor, 83,4 Mio., als Binnenvertriebene. Konflikte waren weiterhin die Hauptursache für Vertreibungen. Allein im letzten Jahr wurden 20,1 Mio. neue konfliktbedingte Binnenvertreibungen registriert, davon 9,1 Mio. in nur zwei Ländern: Sudan und Kongo. „Diese Zahlen sind eine klare Warnung: Ohne mutige und koordinierte Maßnahmen wird die Zahl der Binnenvertriebenen weiter rapide ansteigen“, sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope.

OIC verlangt Schutz von UN-Helfern

DEN HAAG (MEMO). Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) hat am 2. Mai vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) ihre juristischen Argumente vorgebracht und sofortige Maßnahmen zum Schutz der humanitären Operationen von UN-Helfern in palästinensischen Gebieten gefordert. Die Anhörung fand zu einem Zeitpunkt statt, da der Gazastreifen von einer Hungersnot bedroht ist und Tel Aviv seine Angriffe auf die UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) fortsetzt. Der stellvertretende Generalsekretär der OIC für Palästina und Jerusalem, Samir Diab, verurteilte das israelische Handeln gegenüber den in Palästina tätigen UN-Organisationen und den Menschen scharf. Er sagte, Tel Aviv „stützt sich auf illegitime Gesetze, die abgeschafft werden müssen“, und forderte die internationale Gemeinschaft auf, der UNRWA zusätzliche politische, rechtliche und finanzielle Unterstützung zu gewähren.

Foto: Kremlin.ru, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY 4.0

Berichte über neue religiöse Spannungen

SARAJEVO (KNA). Auf dem Balkan kommt es laut Medienberichten zu neuen religiösen Spannungen: Während der bosnische Serbenführer Dodik Muslime aufforderte, zum Christentum zu konvertieren, soll ein orthodoxer Bischof lobende Worte für einen Kriegsverbrecher gefunden haben. Gegen den Präsidenten der serbischen Teilrepublik liegt überdies ein Haftbefehl in Bosnien und Herzegowina vor: Ihm wird vorgeworfen, die verfassungsmäßige Ordnung gestört und Vorladungen der Staatsanwaltschaft ignoriert zu haben.

HRW-Bericht: Die Junta tötet viele Fulani

KIGALI (AA). Mindestens 130 zivile Angehörige der ethnischen Gruppe der Fulani wurden laut einem am 12. Mai veröffentlichten Report von Human Rights Watch (HRW) im März von der burkinischen Armee und regierungsnahen Milizen in der westlichen Region getötet. Die Morde in der Umgebung der Stadt Solenzo ereigneten sich „während einer wochenlangen groß angelegten Operation der burkinischen Spezialeinheiten, die zu zahlreichen Todesfällen unter der Zivilbevölkerung und zur massiven Vertreibung der Fulani führte“, heißt es in dem Bericht. Ilaria Allegrozzi, Senior-Forscherin für die Sahelzone bei HRW, sagte in einer Erklärung, dass die viralen Videos der Gräueltaten regierungsnaher Milizen in der Nähe von Solenzo „Schockwellen durch die Sahelzone Afrikas gesandt haben“, aber nicht die ganze Geschichte erzählen.

herrschaft syrien deutschland

Foto: Naeblys, Shutterstock

EU hebt Sanktionen gegen Syrien auf

BRÜSSEL (Agenturen). Die EU hat beschlossen, ihre Sanktionen gegen Syrien aufzuheben, um seiner Bevölkerung beim Wiederaufbau des Landes zu unterstützen, wie die Außenbeauftragte der EU am 20. Mai bekanntgab. „Heute haben wir beschlossen, unsere Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben. Wir wollen dem syrischen Volk helfen, ein neues, inklusives und friedliches Syrien aufzubauen“, erklärte Kaja Kallas auf dem Nachrichtendienst X.

Innenminister regt Verbot an Universitäten an

PARIS (MEMO). Innenminister Bruno Retailleau kündigte am 6. Mai an, dass er ein Kopftuchverbot an Hochschulen einführen will. „Ich möchte, dass dies geschieht, weil (…) es eine Form des Islamismus gibt, die nicht den traditionellen muslimischen Glauben widerspiegelt. Meiner Meinung nach sind dies Werte, die Frauen unter Männer stellen.“ Im März 2004 hatte Frankreich ein Verbot in Grund- und Mittelschulen erlassen, wobei Universitäten ausgenommen blieben. Am 18. Februar verabschiedete der Senat einen Gesetzentwurf, der das Tragen des Hijab bei Sportwettkämpfen verbieten soll.

Anerkennung von Palästina gefordert

LONDON (AA). Dutzende Moscheen und muslimische Organisationen haben einen Brief an Premierminister Starmer unterzeichnet, in dem sie die Aussetzung von Handelsgesprächen zwischen London und Tel Aviv begrüßen und gleichzeitig entschlossenere Maßnahmen in Bezug auf Palästina fordern. Das Schreiben vom 20. Mai folgte auf die Ankündigung von Außenminister Lammy, dass Großbritannien die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen ausgesetzt und seinen Botschafter einbestellt hatte. Glaubensführer und Institutionen begrüßten diesen Schritt.

kaschmir

Foto: Seyed Sajed Rizvi/Tasnim News Agency | Lizenz: CC BY 4.0

Hassverbrechen nach Terror dokumentiert

INDIEN (IZ). Der Bericht der Vereinigung zum Schutz von Menschenrechten (APCR) belegt einen Anstieg von Hassverbrechen in Indien nach dem Terroranschlag von Pahalgam. Besonders betroffen sind religiöse Minderheiten wie Christen und Muslime. Die NGO hob hervor, dass in Folge des Anschlags gezielt Menschen aus Kaschmir Bedrohungen, Einschüchterungen und Diskriminierung ausgesetzt waren.

Über 100 Hinrichtungen allein im März

FRANKFURT (KNA). Menschenrechtler fordern ein Ende der staatlichen Tötungen im Iran und ein Eingreifen der UNO. In dem Land würden im Durchschnitt täglich zwei bis drei Menschen exekutiert, teilte die deutsche Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte am 23. Mai mit. „Die Islamische Republik Iran hat im vergangenen Jahr über 930 Personen hingerichtet – allein im März 2025 wurden mindestens 104 Menschen exekutiert.“, sagte Vorstandssprecher Valerio Krüger. Damit liege Teheran an der Spitze der Länder mit den meisten Hinrichtungen.

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IGGÖ kritisiert Extremismus-Plan

WIEN (Agenturen). Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) kritisiert den niederösterreichischen „Aktionsplan Radikaler Islam“ scharf. Laut IGGÖ-Präsident Ümit Vural verwendet das Gesetzespaket unklare und rechtlich nicht definierte Begriffe wie „radikalislamistisch“ oder „integrationsunwillig“, was willkürliche Auslegungen ermögliche und einen Rückschritt für den Rechtsstaat bedeute. Vural bemängelt, dass statt wirksamer Präventionsmaßnahmen Symbolpolitik betrieben werde, wodurch Grundrechte und gesellschaftlicher Zusammenhalt gefährdet seien. Besonders problematisch seien Eingriffe in verfassungsrechtlich geschützte Bereiche.

Helfer: Kinder sind zunehmend traumatisiert

MÜNCHEN (KNA). Im Gaza-Krieg sind nach Angaben von Helfern immer mehr Kinder auf sich alleine gestellt. Sie hätten ihre Eltern oder ein Elternteil verloren, teilte die Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit am 8. Mai mit. „Dazu kommen Tausende weiterer Kinder, die im Chaos des Krieges von ihren Familien getrennt wurden und ebenfalls Tag für Tag für ihr Überleben sorgen müssen.“ Dies werde angesichts der hohen Lebensmittelknappheit immer schwieriger. Die psychische Belastung von Mädchen und Jungen sei groß, auch bei denen, die noch mit ihren Familien zusammen lebten. Zudem seien viele Heranwachsende verletzt worden, die medizinische Versorgung sei nicht ausreichend. Es gebe Kinder, die unter- und mangelernährt seien.

rafah

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UNRWA spricht von anhaltender Vertreibung

JERUSALEM (KNA). Das UN-Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser wirft Israel anhaltende Deportation vor. Bei der Gründung 1948 seien mehr als 700.000 Menschen vertrieben worden und würden 77 Jahre später „weiterhin gewaltsam vertrieben“, hieß es in einem Beitrag, den die UN-Organisation am 16. Mai veröffentlichte. Jeweils am 15. Mai gedenken die Palästinenser der als „Nakba“ (Katastrophe) bezeichneten Flucht und Vertreibung in Folge des israelischen Unabhängigkeitskriegs 1947/48.

Der neue Papst ruft zu Frieden auf

ROM (MEMO). Papst Leo XIV. erneuerte am 21. Mai seinen Aufruf zu einer sofortigen Beendigung des Krieges in Gaza und zur Einfuhr von Hilfe in das belagerte Gebiet. „Ich erneuere meinen Aufruf, die Einfuhr humanitärer Hilfe unter würdigen Bedingungen zu ermöglichen und die Feindseligkeiten zu beenden, deren herzzerreißender Preis von Kindern, älteren Menschen und Kranken bezahlt wird.“, sagte der Pontifex während seiner ersten Generalaudienz. Zuvor hatte die israelische Armee ihre Angriffe verstärkt und mehr als 500 Palästinenser getötet und Hunderte weitere verletzt.

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MBS: Deals für 300 Mrd. Dollar unterzeichnet

RIAD (MEMO). Kronprinz Mohammed bin Salman gab am 13. Mai bekannt, dass das Königreich im Rahmen eines aktuellen Besuchs von US-Präsident Trump Abmachungen im Wert von über 300 Mrd. Dollar gezeichnet hat. Seine Äußerungen erfolgten während des saudisch-amerikanischen Investitionsforums 2025 in Riad, an dem Trump nach bilateralen Gesprächen und der Unterzeichnung eine Reihe von Vereinbarungen, darunter für Energie und Verteidigung, teilnahm. „Unsere Länder verbindet eine tiefe wirtschaftliche Beziehung, die vor 92 Jahren begann“, sagte er und betonte, dass gemeinsame Investitionen einer der wichtigsten Pfeiler der ökonomischen Bindungen zu den USA seien.

Die Rohingya-Flüchtlinge sind nicht sicher

NEW YORK (IPS). Am 4. April bestätigten die burmesischen Behörden, dass sich in Bangladesch etwa 180.000 Rohingya aufhalten, die zur Rückkehr berechtigt sind. Ihnen wurde von Myanmar die Staatsbürgerschaft verweigert, wodurch sie zur weltweit größten staatenlosen Bevölkerungsgruppe geworden sind. Cox’s Bazar wird als die riesigste Flüchtlingssiedlung der Welt bezeichnet. Die humanitäre Krise im Nachbarland hat sich seit den Angriffen von 2017 erheblich verschärft, und die derzeitige Lage in Myanmar ist für die Rohingya möglicherweise nicht sicher.

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Trump kündigt Aufhebung von Sanktionen an

WASHINGTON (MEMO). US-Präsident Trump erklärte am 13. Mai, er werde als Folge von Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan und weiteren regionalen Regierungschefs die Absetzung der „brutalen und lähmenden“ US-Sanktionen gegen Syrien anordnen. „Nach Gesprächen über die Lage in Syrien mit dem Kronprinzen (…) und auch mit dem türkischen Präsidenten Erdogan, der mich neulich angerufen und unter anderem um etwas sehr Ähnliches gebeten hat, sowie mit Freunden von mir, Menschen, die ich im Nahen Osten sehr schätze, werde ich die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien anordnen, um ihnen eine Chance auf Größe zu geben.“, sagte er in Riad bei einer Rede vor einem Investitionsforum.

Opposition wehrt sich gegen politische Justiz

TUNIS (MEMO). Die Nationale Rettungsfront (NSFT) hat sich gegen das Verfahren gegen einige ihrer politischen Führungsgestalten gewandt. In einer Erklärung vom 5. Mai erklärte die Partei, dass es sich bei dem Prozess um mittlerweile routinemäßige Vorwürfe handle. Sie verurteilte den Prozess als einen Fall von „Rechtsbeugung und missbräuchlicher Anwendung des Gesetzes“.

Urteil wegen Mord an muslimischem Jungen

CHICAGO (Agenturen). Eine Richterin im US-Bundesstaat Illinois verurteilte einen 73-jährigen Weißen zu 53 Jahren Haft für den Mord an dem sechsjährigen Wadee Alfayoumi im Oktober 2023. Dieser sei „brutal und abscheulich“ gewesen. Der Mann war der Vermieter der Familie, die bei ihm eine kleine Wohnung angemietet hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der Täter „paranoid und gewalttätig“ auf den Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 reagiert. Der Rentner sagte der Mutter vor dem Angriff, dass die Familie ihr Zuhause verlassen müsse, weil sie Muslime seien.

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Gaza: Tel Aviv entfacht neue Gewaltwelle

gaza Kurzmeldungen

Israels Regierung begann eine weitere Angriffswelle auf Gaza inmitten unzähliger Opfer, weitverbreitetem Hunger und Kritik westlicher Verbündeter.

(dpa, KNA, iz). Am Sonntag ließ die Israels Führung eine neue Angriffswelle auf den, bereits zu 80 % zerstörten Gazastreifen los. Nach palästinensischen Angaben kam es dabei schon zu Beginn zu unzähligen Toten, Verwundeten und Zerstörungen.

Seit Tagen fliegt die israelische Luftwaffe massive Angriffe im Gazastreifen. Am Wochenende begann die Armee zudem mit einem großangelegten Einsatz von Bodentruppen. Im Norden sind laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mittlerweile alle Kliniken außer Betrieb. Die IDF forderte sämtliche Anwohner von Chan Junis im Süden wegen eines bevorstehenden, „beispiellosen Angriffs“ auf, von dort zu fliehen.

Seit Anfang März hatte Israel keine Hilfslieferungen mehr in den Gazastreifen gelassen. Das Land wirft der Hamas vor, die Hilfsgüter gewinnbringend weiterzuverkaufen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren.

Besatzung von Gaza: eine „wahnsinnig Idee“

Aktuelle Pläne für eine endgültige Okkupation des Gebiets und eine Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung bezeichnete der deutsche Militär- und Sicherheitsberater Carlos Masala als „komplett außerhalb des Völkerrechts“. Gleiches gelte für die anhaltende Blockade humanitärer Hilfslieferungen. Die Idee, das umkämpfte Gebiet dauerhaft zu besetzen, sei überdies „wahnsinnig“.

Offenbar sei nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt worden: Israel habe sich 2005 aus dem Landstrich zurückgezogen, weil die eigenen Streitkräfte dort ständig angegriffen worden seien und der Blutzoll viel zu hoch gewesen sei. „Das reproduziert Israel jetzt wieder“, so der Politikwissenschaftler der Münchner Bundeswehr-Universität.

Tel Avivs Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat öffentlich Pläne bestätigt, dass seine Administration die Einnahme des gesamten Gebiets verfolgt. „Wir werden die Kontrolle über alle Gebiete des Gazastreifens übernehmen“, sagte er in einer Videoansprache.

Die Absicht der israelischen Regierung sowie die vor wenigen Tagen gestartete Großoffensive mit massiven Luftangriffen und dem Einsatz von Bodentruppen stürzt die notleidende Bevölkerung des abgeriegelten Küstengebiets in weitere Unsicherheit und schürt Sorgen vor weiterer Vertreibung und Tod.

Warnungen vor weiterer Eskalation von Hunger und Versorgungskrise

Seit Anfang März hatte Israel keine Hilfslieferungen in das abgeriegelte und nach über anderthalb Jahren Krieg großflächig zerstörte Küstengebiet gelassen.

Die UN und Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot; die Appelle an Israel wurden zuletzt immer vehementer. Laut mehreren Medien erfolgt eine am Wochenende angekündigte Aufhebung der Blockade vor allem auf Druck der USA hin. „Wir wollen keine humanitäre Krise sehen und wir werden nicht zulassen, dass sie unter Präsident (Donald) Trumps Führung eintritt“, sagte der US-Sondergesandte Steve Witkoff dem US-Sender ABC News.

Menschen Gaza Hungersnot

Foto: Anas-Mohammed, Shutterstock

Die Hilfslieferungen sollen vorerst wieder internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm (WFP) sowie die World Central Kitchen bereitstellen, wie das Nachrichtenportal „walla.co.il“ meldete. Ende des Monats soll ein neuer Mechanismus greifen, der nicht unumstritten ist.

Berichten zufolge sollen Güter dann nur noch von wenigen Standorten im Gazastreifen aus verteilt werden. Die UN hatte den neuen Mechanismus kritisiert. Das lag unter anderem daran, weil Zivilisten auf dem Weg zu den Verteilungszentren ins Kreuzfeuer geraten und etwa Alte und Kranke diese erst gar nicht erreichen könnten.

Inmitten von Verhandlungen

Sowohl Israel als auch die Hamas waren am Sonntag mit Delegationen in Katars Hauptstadt Doha, um mit arabischen Vermittlern über einen neuen Waffenruhe-Deal zu verhandeln. Die US-Nachrichtenseite „Axios“ berichtete unter Berufung auf einen israelischen Beamten und eine weitere Quelle.

Trump-Berater Witkoff habe beiden Kriegsparteien einen aktualisierten Vorschlag unterbreitet, der die Freilassung von zehn Geiseln im Gegenzug für eine 45-60-tägige Waffenruhe und die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus Israels Gefängnissen vorsehe.

Der Vorstoß enthalte eine neue Ausdrucksweise, wonach die Feuerpause zu einem Ende des anhaltenden Blutvergießens führen könnte, hieß es. Die Formulierung ziele darauf ab, der Hamas zu garantieren, dass Netanjahu die Waffenruhe nicht wieder einseitig für beendet erklären und den Krieg wieder aufnehmen kann.

gewalt

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Internationale Kritik: „Das ist keine Selbstverteidigung mehr.“

Die neue Offensive sorgt seit Wochenende für weltweite Ablehnung. Das Auswärtige Amt in Berlin meldete sich ebenfalls zu Wort. Der militärische Vorstoß sei „Grund zu tiefer Sorge“a, hieß es in einer Erklärung. Das Leben der noch lebenden Hamas-Geiseln, darunter Deutsche, könnte gefährdet werden. 

Zudem bestehe das Risiko, dass sich die katastrophale humanitäre Lage der Bevölkerung im Gazastreifen weiter verschlechtere. Das könne den notwendigen langfristigen Waffenstillstand in die Ferne rücken.

Die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien und Kanada haben Israels Vorgehen im Gaza-Krieg als „völlig unverhältnismäßige“ Eskalation kritisiert und eine Warnung ausgesprochen. „Sollte Israel die erneute Militäroffensive nicht einstellen und die Beschränkungen der humanitären Hilfe nicht aufheben, werden wir mit weiteren konkreten Maßnahmen reagieren“, teilten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer sowie sein kanadischer Amtskollege Mark Carney mit.

„Das menschliche Leid in Gaza ist unerträglich“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Die Ausweitung der Angriffe auf den teils bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Küstenstreifen lehne man entschieden ab. Man werde „nicht tatenlos zusehen, während die Netanjahu-Regierung diese ungeheuerlichen Maßnahmen fortsetzt“. Welche Konsequenzen die drei Länder konkret in Erwägung ziehen, blieb offen.

Zudem wandten sich die europäischen Politiker gegen den weiteren Siedlungsbau im Westjordanland. Man erwäge „gezielte Sanktionen“.

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Gaza-Blockade führt zum humanitären Kollaps

israel kurzmeldungen block gazastreifen

Gaza: Humanitäre Hilfe seit über zwei Monaten blockiert, Vorräte nahezu aufgebraucht – CARE warnt vor Zusammenbruch der Versorgung.

Bonn (CARE Deutschland). Seit mehr als zwei Monaten sind alle Grenzübergänge nach Gaza geschlossen, was die Einfuhr von lebenswichtiger humanitärer Hilfe und Handelsgütern blockiert. Die Lebensmittelvorräte gehen zur Neige, was zu einem Preisanstieg von mindestens 400 Prozent und damit zur Verschärfung der humanitären Krise und des Hungers in Gaza führt.

„Alle Menschen in Gaza, auch unsere eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sind denselben Bedingungen und derselben Ungewissheit darüber ausgesetzt, ob es morgen noch etwas zu essen gibt“, sagte Jolien Veldwijk, Länderdirektorin von CARE Palästina (Westjordanland und Gaza).

„Ausnahmslos alle Menschen in Gaza sind inzwischen gezwungen, die letzten Nahrungsmittelvorräte zu rationieren. Viele überleben mit einem Stück Brot und einer Portion Bohnen am Tag. Schwangere Frauen und Kinder kommen unterernährt in unsere Klinik. Wir sehen eine dramatische Zunahme von Mangelernährung.“

Die vom Welternährungsprogramm (WFP) unterstützten Bäckereien mussten bereits vor Wochen schließen, CAREs Nahrungsmittelvorräte sind vollständig aufgebraucht. Auch Mehl, das Grundnahrungsmittel schlechthin, ist kaum noch verfügbar. Viele Menschen greifen notgedrungen auf verdorbene Reste zurück.

CARE hat große Mengen an Hilfsgütern – darunter medizinisches Material, Hygieneartikel, Zelte und Nahrungsmittel – in Ägypten, Jordanien und dem Westjordanland gelagert. Diese können Gaza jedoch nicht erreichen. Das CARE-Gesundheitszentrum in Deir Al-Balah, das täglich Hunderte Patient:innen versorgt, verfügt nur noch über Vorräte für wenige Wochen.

„Unsere Teams tun alles, um die medizinische Grundversorgung aufrechtzuerhalten und Trinkwasser an vertriebene Familien zu liefern“, sagte Veldwijk. „Aber ohne Nachschub werden wir bald noch stärker rationieren müssen. Wir schließen unsere Klinik nicht, aber unsere Möglichkeiten werden drastisch eingeschränkt.“

CARE fordert ein sofortiges Ende der Blockade, die Freilassung aller Geiseln, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe und einen dauerhaften Waffenstillstand.