
Als Mittel ein Kriegsverbrechen: Auch in den aktuellen Kriegen der Gegenwart wird Hunger als Waffe eingesetzt (IPS). Kriege, wirtschaftliche Schocks, die Erderwärmung und Kürzungen der Entwicklungshilfe haben die Nahrungsmittelkrisen in […]
unabhängig seit 1995
Als Mittel ein Kriegsverbrechen: Auch in den aktuellen Kriegen der Gegenwart wird Hunger als Waffe eingesetzt (IPS). Kriege, wirtschaftliche Schocks, die Erderwärmung und Kürzungen der Entwicklungshilfe haben die Nahrungsmittelkrisen in […]
IZ+
Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.
Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.
Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.
* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.
Die Hilfsorganisation Islamic Relief stellte ihre Bilanz für den Ramadan 2025 vor. Schwerpunkte waren der Sudan und Gaza. (IZ/IRD). Zum diesjährigen Ramadanende haben Islamic Relief Deutschland und ihr internationales Partnernetzwerk […]
IZ+
Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.
Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.
Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.
* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.
Angesichts der umfangreichen Kriege in Afrika, im Nahen Osten, in Europa und Südostasien war 2024 jeder achte Mensch weltweit Konflikten ausgesetzt. Es kam in 111 Staaten im Laufe des Jahres […]
IZ+
Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.
Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.
Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.
* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.
Berlin (CARE/iz). Wie die Situation von Hunger oder Mangelernährung in einem Land ist, wird nach internationalen Standards geprüft. Ein System dafür heißt Food Security Phase Classification (IPC).
Das ist ein Projekt, das seit 2004 hilft, diese Situation besser zu verstehen und politische Entscheidungen zu treffen. Es gibt auch ein Gremium namens IPC Famine Review Committee (FRC), das die Ergebnisse der Prüfungen kontrolliert.
Laut einer Pressemitteilung der Hilfsorganisation CARE International von Ende Dezember 2024 geht eine Feststellung des FRC hervor, dass in „mindestens fünf Gebieten des Sudan Hungersnot festgestellt wurde und prognostiziert, dass in fünf weiteren Gebieten zwischen Dezember 2024 und Mai 2025 eine Hungersnot auftreten wird“.
Foto: beast01, Shutterstock
Nahezu die Hälfte der Bevölkerung – 24,6 Millionen Menschen – leidet unter akuter Ernährungsunsicherheit. Laut FRC besteht zudem in 17 weiteren Regionen ein hohes Hungersnot-Risiko. Dies markiert eine nie dagewesene Verschärfung der humanitären Krise, ausgelöst durch den anhaltenden Konflikt und den eingeschränkten humanitären Zugang.
Die Bevölkerung Sudans leidet seit fast 20 Monaten unter Gewalt, Angst und Hunger – ohne Aussicht auf Besserung. Das Land erlebt weltweit die größte Vertreibungs- und Hungerkrise und ist zugleich Schauplatz eines Krieges gegen Frauen und Mädchen.
„Die Zahlen sind erschütternd und verdeutlichen die unvorstellbare Tragödie, die sich im Sudan abspielt.“ erklärt Deepmala Mahla, CARE-Direktorin für Humanitäre Hilfe. „Die eskalierende Gewalt macht nicht nur die Hilfeleistung nahezu unmöglich, sondern erschwert auch die Datenerhebung, um das volle Ausmaß der Katastrophe zu verstehen. Menschen sterben an Hunger und Unterernährung – oft unbemerkt und von der Welt ignoriert.“
Foto: UNICEF | UN Photos
Frauen und Mädchen, die den Großteil der Vertriebenen ausmachen, sind besonders betroffen. Unterernährung führt zu schwerwiegenden Komplikationen bei Schwangeren, während stillende Mütter ihren Kindern oft nicht genug Milch geben können. Hinzu kommen sexualisierte Gewalt und die Zerstörung von Lebensgrundlagen durch die anhaltenden Kämpfe.
CARE Sudan ruft die internationale Gemeinschaft zu einer dringenden Reaktion auf. „Es braucht alters- und geschlechtersensible Maßnahmen, darunter Ernährungsprogramme, Bargeldhilfen, medizinische Versorgung – einschließlich reproduktiver Gesundheit – und Unterstützung für Lebensgrundlagen“, fordert Abdirahman Ali, CARE-Länderdirektor im Sudan. CARE appelliert zudem an die UN, entschlossen zu handeln, um Zivilist:innen zu schützen, humanitären Zugang zu gewährleisten und die Nahrungsmittelkrise zu bekämpfen.
Der Weg aus der Krise erfordert politische Entschlossenheit und kollektives Handeln. Die Menschen im Sudan können nicht länger warten.
CARE ist seit 1979 im Sudan tätig. Die von CARE geleistete humanitäre Hilfe und die geförderten Entwicklungsprogramme konzentrieren sich auf die Unterstützung und Stärkung von Mädchen und Frauen, Geschlechtergerechtigkeit, Nothilfe und Resilienzförderung.
(GfbV/iz). Partnerinnen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) im Sudan berichten telefonisch von einer unmittelbar bevorstehenden Eskalation in El Fasher (Darfur), während bereits in weiten Teilen des Landes Gewalt, Vertreibung und Hunger herrschen.
„Es darf nicht sein, dass die Regierungskrise in Deutschland sich negativ auf die notleidende Bevölkerung des Sudan auswirkt. Trotz der andauernden Gewalt müssen hier kontinuierlich Zugänge für humanitäre Hilfe gefunden und Schutzmaßnahmen für die Notleidenden umgesetzt werden“, appellierte Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der GfbV, in einem Brief an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.
In einem Telefonat berichtete eine Mitarbeiterin der „Bana Group“, die im Sudan Friedensarbeit leistet, dass die Rapid Support Forces (RSF, unter Mohamed Hamdan Daglo, genannte Hemedti) in Darfur gezielt Angehörige der Zahgawa angreifen, unter anderem mit Scharfschützen.
In der Stadt El Fasher werde täglich gekämpft, Frauen würden vergewaltigt und Menschen vertrieben. „Frauen sind in El Fasher in großer Gefahr, von den Soldaten der Armee des Sudan aufgegriffen, verhaftet und eingesperrt zu werden. Der Geheimdienst meint, von ihnen Informationen über die RSF bekommen zu können, denn Männer riskieren ihr Leben, wenn sie die von der RSF kontrollierten Stadtteile betreten. Die Frauen versuchen, durch die Kampflinien zu kommen, die RSF stoppen sie selten. Mit den Verhaftungen der Frauen ist hier die Zahl der Vergewaltigungen stark angestiegen. Weder die Armee des Sudan noch die RSF lassen zu, dass die Zivilisten aus der belagerten Stadt fliehen“, berichtete die Mitarbeiterin der „Bana Group“. El Fasher könne in den nächsten Tagen an die RSF fallen.
Sie erklärt, in der Stadt Tambul, im Staat Gezira im Zentralsudan, drohe ein Völkermord: „Hier wird jeder, der nicht aus Darfur stammt, von der RSF getötet – es sei denn, er schließt sich der Miliz an. Ebenfalls im Bundesstaat Gezira liegt der Ort Alhilaliya, wo die RSF wahllos Menschen erschießen. Todesfälle aufgrund von Lebensmittelvergiftungen und einem Choleraausbruch versetzen die Menschen zusätzlich in Angst und Schrecken.“
Die RSF habe diese Region in ein riesiges Gefängnis verwandelt. Pro Stunde sterbe hier ein Mensch, meldet der sudanesische Ärzteverband.
„Im Bundesstaat Weißer Nil lebt die Bevölkerung in Rabak unter einem Belagerungszustand, das Internet fällt ständig aus, die Menschen harren aus und haben Angst vor einem Angriff der RSF. Die gleiche Situation wird aus Eldowaim berichtet“, heißt es in den Informationen, die die GfbV an das Auswärtige Amt weitergeleitet hat.
In Kordofan hätten sich viele Geflüchtete versammelt und suchten Schutz und Nahrung. Doch die Situation könne jederzeit eskalieren. Es gebe nur zwei Gebiete im Sudan, wo man relativ sicher sei, berichten die GfbV-Partnerinnen.
Diese seien Süd-Kordofan und Jabal Marra, eine Region in Darfur. Sie werden weder von der RSF noch von der sudanesischen Armee kontrolliert. Beide versuchen aber, auch hier die Kontrolle zu gewinnen und die lokalen Machthaber in den tödlichen Konflikt hineinzuziehen.
Köln (IRD). 500 Tage Krieg haben den Sudan in die größte Hungerkrise der Welt verwandelt, während der Hunger sich weiter im Land ausbreitet, warnt die Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland. Kinder sterben heute schon an Hunger, deswegen müssen Geberstaaten jetzt die Hilfe aufstocken, ihre Zusagen einhalten und diplomatische Lösungen erarbeiten. 25,6 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – sind von akutem Hunger betroffen. Etwa 13 Millionen Menschen sind inzwischen aus ihren Häusern geflohen.
Der Regionalleiter für humanitäre Hilfe von Islamic Relief, Mohamed Abduwahid Omar, besuchte soeben Einrichtungen für Vertriebene in Gedaref im Südosten des Sudan, wo Hunderttausende von Menschen vor der Gewalt Zuflucht suchen. Er berichtet:
„Ich habe viele Menschen mit eingefallenen Augen und ausgemergelten Körpern getroffen, die zwei Tage lang nichts gegessen haben. Andere essen nur eine kleine Tasse Linsen pro Tag. Die Menschen hungern und versuchen, einfach zu überleben.
Die Auffanglager für Vertriebene sind überfüllt und überfordert und 80 Prozent der Menschen dort sind Frauen und Kinder. Ich besuchte einen halbfertigen Busbahnhof, der zu einem Aufnahmezentrum für Neuankömmlinge umfunktioniert wurde. Dort befanden sich 1.450 Menschen, die verängstigt, erschöpft und hungrig angekommen sind und jeden Tag kommen weitere hinzu. Es gibt nicht genügend Platz, so dass viele Menschen in der Kälte und im strömenden Regen draußen schlafen müssen.
Es gibt nur fünf Toiletten, die sich alle teilen müssen. Und jetzt, wo die Regenzeit begonnen hat, steigt die Gefahr von Krankheiten. Bei einer kürzlich durchgeführten Untersuchung hatten über 40 Prozent der befragten Personen mindestens ein Familienmitglied, das aufgrund der schlechten Bedingungen an schwerem Durchfall litt.“
Die Menschen haben geweint, während sie mit mir sprachen. Sie haben Angst und keine Hoffnung für die Zukunft und wollen einfach nur, dass die Welt dabei hilft, diesen Albtraum zu beenden. Ich traf einen blinden Mann, der im letzten Jahr viermal vertrieben wurde, weil sich die Kämpfe ausweiteten. Er weiß nicht, wohin er als nächstes gehen wird, wenn er wieder fliehen muss. Das Einzige, was ihn interessiert, ist, von einem Tag auf den anderen zu überleben und etwas zu essen zu finden.“
500 Tage Krieg haben dazu geführt, dass 25,6 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – akutem Hunger ausgesetzt sind. Etwa 13 Millionen Menschen sind inzwischen aus ihren Häusern geflohen.
Während sich die Bedingungen in Teilen des Ostsudans wie Gedaref verschlechtern, ist es in vielen anderen Teilen des Sudan noch schlimmer. Mitarbeitende von Islamic Relief in Darfur, wo die Organisation Ernährungszentren unterstützt, sehen, wie Kinder aufgrund schwerer Unterernährung dahinsiechen.
Es gibt Berichte von Familien, die Blätter von Bäumen oder sogar Tierfutter essen müssen, weil sie nichts Anderes haben. Anfang des Monats wurde im Lager Zamzam in Nord-Darfur offiziell die Hungersnot ausgerufen, und medizinische Einrichtungen in Süd-Darfur berichten, dass täglich vier bis fünf Kinder an Unterernährung sterben.
Seit Ausbruch des Krieges hat Islamic Relief mehr als 950.000 Menschen mit lebenswichtigen Hilfsgütern wie Lebensmitteln, Nahrungsmitteln, Bargeld-Hilfen und medizinischer Versorgung versorgt.
Hilfsorganisationen und lokale Behörden haben jedoch Mühe, das Ausmaß der Krise zu bewältigen. Der humanitären Hilfe fehlt es dringend an Mitteln, und die Konfliktparteien behindern weiterhin den Zugang zu einigen der am stärksten betroffenen Gebiete durch eine Kombination aus bürokratischen Verzögerungen und anhaltender Gewalt.
Foto: Eine junge Mutter mit ihren Kindern und weiteren Kindern in einem Lager für Binnenvertriebene in Sennar, Sudan.
Der Sudan hat sich zu einem der gefährlichsten Orte der Welt für humanitäre Hilfe entwickelt: Seit Ausbruch des Krieges wurden mindestens 37 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet. Dutzende weiterer Helfende wurden angegriffen und über 120 Büros und Lagerhäuser von humanitären Organisationen wurden von bewaffneten Gruppen geplündert, darunter auch Büros von Islamic Relief.
In Gedaref haben die humanitären Organisationen relativ guten Zugang, aber die fehlende Finanzierung behindert die humanitäre Hilfsreaktion. Die lokalen Behörden haben acht Aufnahmezentren eingerichtet, um die Vertriebenen auf andere, eigens dafür errichtete Standorte zu verteilen. Die meisten dieser Zentren befinden sich jedoch noch im Aufbau und sind noch nicht bereit, Menschen aufzunehmen, so dass die Aufnahmezentren überlastet sind und an ihre Belastungsgrenze stoßen.
Trotz des enormen Leids wird die Krise im Sudan von der Weltöffentlichkeit weitgehend vernachlässigt. Islamic Relief fordert die internationalen Regierungen auf, dringend ihre diplomatischen Bemühungen um einen sofortigen Waffenstillstand zu intensivieren und den Druck auf die Kriegsparteien zu erhöhen, um die Zivilbevölkerung zu schützen – sowie den Zugang für humanitäre Hilfe zu erleichtern und die Mittel für humanitäre Hilfe aufzustocken.
Vier Monate nach der Pariser Konferenz im April ist von den 2,2 Milliarden Dollar, die internationale Geber für die humanitäre Hilfe im Sudan zugesagt haben, nur sehr wenig eingetroffen und die Versprechen wurden nicht eingehalten. Islamic Relief fordert die Geber dazu auf, vorrangig Maßnahmen zur Verhinderung der Hungersnot zu finanzieren, wie z.B. die Bereitstellung von Bargeld-Hilfen, damit die Menschen Lebensmittel auf lokalen Märkten kaufen können und die Unterstützung von Kleinbauern mit Saatgut und landwirtschaftlichen Geräten.
Internationale Regierungen sollen auch die Unterstützung für die sudanesischen gemeindebasierten Helferinnen und Helfer vor Ort verstärken. Lokale Nothilfezentren und Gemeinschaftsküchen stehen seit Beginn des Krieges an vorderster Front der humanitären Hilfe, doch mussten viele von ihnen wegen Geldmangels und Angriffen geschlossen werden.
Khartum/Bonn (KNA). Es ist die größte humanitäre Krise, die sich zurzeit auf dem afrikanischen Kontinent abspielt. Im Westen des Sudan herrscht im Flüchtlingscamp Zamzam eine Hungersnot. Millionen Menschen versuchen, sich vor den sudanesischen Streitkräften und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ in Sicherheit zu bringen.
Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen sind knapp acht Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht. Mehr als zwei Millionen versuchen, Nachbarländer zu erreichen. Nach Einschätzung der US-Organisation Fews Net, die Hungersnöte weltweit untersucht, kamen etwa im Juli täglich 1.100 Menschen im Südsudan an.
Doch auch der Nachbarstaat – nach jahrzehntelangen Konflikten zwischen dem überwiegend christlichen Süden und dem muslimischen Norden 2011 gegründet – ist von Krisen und Machtkämpfen gezeichnet. Menschen, die deshalb früher nach Sudan geflohen waren, sind nun zurück und verzweifelter denn je. Die Regenzeit erschwert die Lage zusätzlich. Überflutungen drohen.
Ähnlich angespannt ist die Lage im Osten des Tschad. Der hat bereits seit den 2000er Jahren Millionen Menschen aus Sudans Region Darfur aufgenommen. Eine ganze Generation ist in Flüchtlingscamps aufgewachsen.
Seit Kriegsbeginn in Sudan vor mehr als einem Jahr hat der Druck wieder zugenommen; ausgerechnet in einer Region mit ohnehin schlechter Infrastruktur, wie Abderamane Ali Gossoumian zu bedenken gibt. Er ist Mitglied des tschadischen Komitees für Frieden und Versöhnung, eine zivilgesellschaftliche Organisation.
Foto: Henry Wilkins/VOA | Lizenz: Public Domain
Wenn mehr Menschen versorgt werden müssten, führe das zu steigenden Lebensmittelpreisen, so Gossoumian. Die Kriminalität nehme ebenfalls zu. „Wir stoßen an unsere Grenzen“, sagt auch Volker Gerdesmeier, Leiter des Afrika-Referats von Caritas international in Freiburg. Mehrere Länder seien von dem Konflikt betroffen. „Es ist extrem beunruhigend“, so Gerdesmeier.
Hoffnung machen jetzt Gespräche über einen Waffenstillstand, die am 14. August in der Schweiz beginnen sollen. Initiator sind die USA. Vertreter beider Konfliktparteien sollen teilnehmen. Doch schon im Vorfeld knirscht es. Sudanesischen Medienberichten zufolge wollte Armeechef Abdel Fattah al-Burhan zunächst Fragen zu einem alten gescheiterten Friedensabkommen klären. Die gegnerische Partei habe sich nicht daran gehalten, so der Vorwurf.
Waffenstillstands-Gespräche hat es in den vergangenen knapp 16 Monaten einige gegeben. Nach Einschätzung des südafrikanischen Instituts für Sicherheitsstudien verlieren die Sudanesen mit jeder weiteren gescheiterten Initiative noch mehr Vertrauen in die verantwortlichen Akteure. Es sei zu einem kontraproduktiven Wettbewerb unter den Vermittlern gekommen, kritisiert die Denkfabrik.
Foto: luzitanija , Adobe Stock
Der aktuelle Bürgerkrieg ist ein Machtkampf zwischen Armee und Paramilitärs. Er begann im April 2023, vier Jahre nach dem Sturz von Langzeitdiktator Omar al-Bashir. Einerseits führten eine schwache Wirtschaft und generelle Enttäuschung zu Protesten. Andererseits gelang es nicht, die Paramilitärs in die reguläre Armee zu integrieren. Gegründet hatte Diktator al-Bashir die berüchtigte Einheit vor elf Jahren, um Anti-Regierungs-Aufstände in Darfur zu unterdrücken.
Wie viele Menschen seit Kriegsbeginn ums Leben gekommen sind, ist unklar – die Rede ist von mindestens 15.500. Mitunter werden weitaus höhere Zahlen genannt. Für die Überlebenden ist die Lage katastrophal.
„Humanitäre Hilfe zu leisten, ist fast unmöglich. Sie wird gezielt blockiert. Laster werden nicht durchgelassen und Reisegenehmigungen nicht erteilt. Das ist mehr als alarmierend. Das humanitäre Völkerrecht wird damit nicht eingehalten“, sagt Lara Dovifat, politische Leiterin der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.
Sogar Angriffe auf Krankenhäuser habe es gegeben. „Heute sind bis zu 80 Prozent dieser Einrichtungen nicht mehr funktionsfähig. Schon vorher haben viele nur mit Einschränkungen gearbeitet“, so Dovifat. Mit Blick auf die geplanten Verhandlungen fordert sie, den Zugang zu medizinischer Versorgung sofort wiederherzustellen, nicht erst später durch ein mögliches Friedensabkommen. „Die Menschen leiden jetzt“, betont die Expertin.
Die internationale Gemeinschaft muss der Krise im Sudan dringend Vorrang einräumen und ihre Bemühungen zur Verhinderung einer Ernährungskrise verstärken, so die Hilfsorganisation Islamic Relief. (IRD/IZ). Ein neuer Bericht vom IPC […]
IZ+
Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.
Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.
Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.
* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.
Im April 2024 jährte sich der Konflikt im Sudan zum ersten Mal. Die Nation leidet immer noch unter dem brutalen Krieg gegen ihr Volk, wobei Frauen die Hauptlast der Zerstörung […]
IZ+
Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.
Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.
Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.
* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.
Kurzmeldungen Ausgabe 349: In dieser Ausgabe spannen sich die Nachrichten von Burma, über Gaza bis zum Krieg im Sudan. 117 Mio. Menschen auf der Flucht – neuer Rekord GENF (Agenturen/IZ). […]
IZ+
Mit unserem digitalen Abonnement IZ+ (Monatsabo) können Sie weitere Hintergrundbeiträge, Analysen und Interviews abrufen. Gegen einen Monatsbeitrag von 3,50 € können Sie das erweiterte Angebot der Islamischen Zeitung sowie das ständig wachsende Archiv nutzen.
Abonnenten der IZ-Print sparen beim IZ+ Abo 50%.
Wenn Sie bereits IZ+ Abonnent sind können Sie sich hier einloggen.
* Einfach, schnell und sicher bezahlen per Paypal, Kredit-Karte, Lastschrift oder Banküberweisung. Das IZ+ Abo verlängert sich automatisch um einen Monat, wenn es nicht vorher gekündigt wurde. Sie können ihr bestehendes Abo jederzeit auf der Mein Konto-Seite kündigen.
Cookie | Dauer | Beschreibung |
---|---|---|
__stripe_mid | 1 year | This cookie is set by Stripe payment gateway. This cookie is used to enable payment on the website without storing any patment information on a server. |
__stripe_sid | 30 minutes | This cookie is set by Stripe payment gateway. This cookie is used to enable payment on the website without storing any patment information on a server. |
cookielawinfo-checkbox-advertisement | 1 year | Set by the GDPR Cookie Consent plugin, this cookie is used to record the user consent for the cookies in the "Advertisement" category . |
cookielawinfo-checkbox-analytics | 1 year | Set by the GDPR Cookie Consent plugin, this cookie is used to record the user consent for the cookies in the "Analytics" category . |
cookielawinfo-checkbox-functional | 1 year | The cookie is set by GDPR cookie consent to record the user consent for the cookies in the category "Functional". |
cookielawinfo-checkbox-necessary | 1 year | Set by the GDPR Cookie Consent plugin, this cookie is used to record the user consent for the cookies in the "Necessary" category . |
cookielawinfo-checkbox-non-necessary | 1 year | Set by the GDPR Cookie Consent plugin, this cookie is used to record the user consent for the cookies in the "Non-necessary" category . |
cookielawinfo-checkbox-others | 1 year | Set by the GDPR Cookie Consent plugin, this cookie is used to store the user consent for cookies in the category "Others". |
cookielawinfo-checkbox-performance | 1 year | Set by the GDPR Cookie Consent plugin, this cookie is used to store the user consent for cookies in the category "Performance". |
PHPSESSID | session | This cookie is native to PHP applications. The cookie is used to store and identify a users' unique session ID for the purpose of managing user session on the website. The cookie is a session cookies and is deleted when all the browser windows are closed. |
Cookie | Dauer | Beschreibung |
---|---|---|
_ga | 2 years | The _ga cookie, installed by Google Analytics, calculates visitor, session and campaign data and also keeps track of site usage for the site's analytics report. The cookie stores information anonymously and assigns a randomly generated number to recognize unique visitors. |
_ga_1SGM7QRQ34 | 2 years | This cookie is installed by Google Analytics. |
CONSENT | 2 years | YouTube sets this cookie via embedded youtube-videos and registers anonymous statistical data. |
Cookie | Dauer | Beschreibung |
---|---|---|
NID | 6 months | NID cookie, set by Google, is used for advertising purposes; to limit the number of times the user sees an ad, to mute unwanted ads, and to measure the effectiveness of ads. |
yt-remote-connected-devices | never | YouTube sets this cookie to store the video preferences of the user using embedded YouTube video. |
yt-remote-device-id | never | YouTube sets this cookie to store the video preferences of the user using embedded YouTube video. |
Cookie | Dauer | Beschreibung |
---|---|---|
m | 2 years | No description available. |