Überblick nach einem Jahr Regierungszeit von Narendra Modi: „Religionsfreiheit in Indien gefährdet“

Aachen (KNA). Rund ein Jahr nach dem Regierungsantritt von Narendra Modi sieht das katholische Hilfswerk missio die Religionsfreiheit in Indien als gefährdet an. Der Hindu-Nationalismus bedrohe durch seine totalitäre Struktur mittlerweile die Demokratie und Zivilgesellschaft in Indien, erklärte der Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks, Klaus Krämer, am 20. Mai in Aachen. Der hinduistische Politiker von der Partei BJP war am 26. Mai 2014 zum indischen Premierminister vereidigt worden.

„Politische Morde aus religiösen Gründen, zerstörte Kirchen und Moscheen, die Einschüchterung von Priestern und Ordensleuten, Druck gegen Nichtregierungsorganisationen oder Kampagnen, die Christen und Muslime zur Konversion zum Hinduismus zwingen wollen, gehören mittlerweile zum Alltag“, so Krämer weiter. Gleichzeitig versuchten hindu-nationalistische Kräfte, flächendeckend so genannte Anti-Konversionsgesetze durchzusetzen, die eine Konversion vom Hinduismus zu anderen Religionen verbieten.

„Die rechtliche Diskriminierung und Gewalt durch Hindu-Nationalisten gegen Christen, Muslime und andere Minderheiten in Indien macht unseren Projektpartnern große Sorgen“, fügte der missio-Präsident hinzu. Er appellierte an die Bundesregierung, das Thema stärker auf die Agenda ihrer Menschenrechtspolitik zu setzen. Auch mit Blick auf Nachbarstaaten wie Pakistan und China könne ein religiös destabilisiertes Indien eine Gefahr für die Sicherheit in der gesamten Region werden.

Missio verwies auf einen Bericht des indischen christlichen Menschenrechtlers John Dayal, nach dem in den ersten 300 Tagen der Regierung Modi 43 Muslime und Christen durch religiös motivierte Gewalttaten ums Leben gekommen seien, wobei insgesamt rund 600 Gewalttaten durch Hindu-Nationalisten dokumentiert seien.

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