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Verhandlungen zwischen Huthis und Riad?

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Foto: WFP, Asma Waguih

Sanaa/Maskat (dpa). Die schiitischen Huthi-Rebellen halten Rebellenkreisen zufolge „geheime“ Gespräche mit Saudi-Arabien über den Krieg im Jemen. „Zwischen Huthi-Anführern und ranghohen saudischen Vertretern laufen in der omanischen Hauptstadt Maskat Geheimgespräche durch Vermittler“, sagte die Quelle aus dem Umfeld der Huthi-Rebellen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Bei den Vermittlern handle es sich um die USA, den UN-Jemenbeauftragten Martin Griffiths, das Rote Kreuz sowie Pakistans Ministerpräsidenten Imran Khan.

Saudi-Arabien und die verbündete Regierung des Jemens bestätigten die Gespräche zunächst nicht.

Im Jemen tobt seit 2015 ein blutiger Bürgerkrieg. Die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, haben große Gebiete in ihrem Siedlungsgebiet im Norden und die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. Sie kämpfen gegen die international anerkannte Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis. Riad will den Einfluss Teherans in der Region zurückdrängen.

Die angeblichen Gespräche im Oman folgen den Rebellenkreisen zufolge auf einen Vorschlag der Huthis vom September. Der habe vorgesehen, dass die Huthis ihre Drohnenangriffe auf Ziele in Saudi-Arabien beenden und das Königreich im Gegenzug seine Angriffe im Jemen einstellt. Die Huthis hatten aus dem Jemen in vergangenen Monaten immer wieder Ziele im benachbarten Saudi-Arabien angegriffen.

Vermittlungsversuche der Vereinten Nationen kamen bisher nur stockend voran. Im Dezember hatten sich beide Seiten aber auf eine Waffenruhe für die wichtige Hafenstadt Hudaida und einen Truppenabzug geeinigt. Auch ein Austausch von 16.000 Gefangenen war Teil der Vereinbarung.

Laut einer Analyse von Daten aus Konfliktgebieten wurden in dem Krieg seit 2015 mehr als 100.000 Menschen getötet. Darunter sind nach Zählungen des britischen Datenprojekts ACLED etwa 12.000 Zivilisten, die durch direkte Angriffe ums Leben kamen. Allein im laufenden Jahr wurden in dem Konflikt demnach 20 000 Menschen getötet.