Alternative Energien sind wichtiges Mittel, um globalen Entwicklungen entgegenzutreten

Ausgabe 308

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Dieses Jahr wird entscheidend sein. Nicht nur, wenn es um die Einhegung der sich rapide ausbreitenden Covid-19-Pandemie geht, sondern auch, wenn wir die globalen ­Klimaziele erreichen wollen. Von Nablisha Adams

(IPS). Dr. Fatih Birol, Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA), hat deutlich gemacht, dass die Klimaherausforderung im Wesentlichen eine Energieherausforderung ist. Und da sich große Umweltverschmutzer bis 2050 weiterhin zu Zielen von Netto-Null-Emissionen verpflichtet haben, könnte die Welt theoretisch die klimatische Herausforderung angehen. „Die Energie, die den Alltag unserer Wirtschaften antreibt, produziert alleine rund 80 Prozent des globalen Ausstoßes“, merkte Birol während des virtuellen Runden Tisches von COP26 an, der sich am 11. Januar mit dem Übergang zu sauberen Energien beschäftigte.

Und da die Vereinten Nationen beabsichtigen, sich bis Mitte dieses Jahrhunderts auf den Aufbau einer globalen ­Koalition für CO2-Neutralität zu kon­zentrieren, wird der Fokus verstärkt auf die Bereitstellung sauberer, erneuerbarer Energie für alle bis 2030 gelegt. CO2-neutrale und erneuerbare Energien standen im Mittelpunkt des Runden Tisches.

Birol erklärte, es sei eine gute Nachricht, dass sich China, die EU-Staaten, Großbritannien und Japan auf das ambitionierte Ziel von Nullemissionen für 2050 verpflichtet hätten. Außerdem sei es positiv, dass der neue US-Präsident Joe Biden vergleichbare Äußerungen im ­Vorfeld seiner Vereidigung gemacht hatte. Die entscheidende Frage dabei sei, wie diese Erklärungen in „echte Energie­politik“ umgemünzt werden könnten.

Im Lichte dieses Ziels kündigte der IEA-Chef an, seine Einrichtung werde eine Roadmap für Maßnahmen bis 2030 veröffentlichen. Diese soll bis zum 18. Mai vorliegen, um beim kommenden COP26-Gipfel in diesem Jahr vorgestellt zu werden. Darin soll umrissen werden, was die Welt für eine Umgestaltung des Energiesektors tun müsse, welche Investitionen nötig seien und welche konkreten Schritte für seine Umsetzung realisiert werden müssten.

UN-Generalsekretär António Guterres wandte sich ebenfalls an das virtuelle Treffen. Um bis 2050 das Ziel von null Emissionen zu erreichen, brauche es eine energische und dringende Transformation von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern. Gerade die Entwicklungsländer müssten in dieser Umgestaltung unterstützt werden.

Heute seien über 789 Millionen Menschen in aller Welt ohne Zugang zu Elektrizität – die Mehrheit lebt in Afrika südlich der Sahara. Obwohl alle Nationen in der Lage sein müssten, Strom für ihre Bürger zu liefern, müsse diese Energie „sauber und erneuerbar sein“, damit sie nicht die Aufheizung unseres Planeten beschleunige.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur habe die Zahl von Menschen ohne Zugang zu Strom in den letzten Jahren abgenommen. Zwei Drittel dieser Zuwächse habe es in Indien gegeben, „wo die Regierung erklärt hat, dass bis 2019 99 Prozent der Menschen einen Zugang haben“. Wegen der Covid-19-Pandemie sei es zu nennenswerten Rückgängen in Afrika gekommen. „Afrika südlich der Sahara, in dem drei Viertel der Weltbevölkerung ohne Zugang zu Elektrizität leben, ist besonders stark betroffen, und die jüngsten Fortschritte in der Region werden durch die Auswirkungen der Pandemie rückgängig gemacht“, hieß es in einem IEA-Bericht.

„Wir müssen deutlich machen, dass die Geschichte des Umbaus von Energiesystemen auch eine des Zugangs von Menschen zu Elektrizität ist, insbesondere in Afrika“, erklärte Damilola Ogunbiyi, Direktor von Sustainable Energy for All.