, , , ,

Anders als die OIC: Muslime im Westen setzen sich für Uiguren ein

Ausgabe 320

Foto: Karl Nesh, Shutterstock

Im vergangenen Jahr haben sich muslimische Organisationen in den USA, Kanada, Großbritannien und anderswo offen für die uigurischen Muslime eingesetzt, die unter dem Völkermord durch die chinesische Regierung zu leiden haben. Von Bethany Allen-Ebrahimian

(Axios). Regierungen vieler Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit wurden angesichts ihres Schweigens zur Unterdrückung von Uiguren und anderen MuslimInnen in Xinjiang durch China kritisiert. Im Gegensatz organisieren sich westliche MuslimInnen auf Graswurzelebene und sprechen hörbarer als die muslimischen Staaten über das Problem.

Da die repressiven chinesischen Maßnahmen Pekings gegen die Uiguren im letzten Jahr weltweit immer mehr wahrgenommen werden, wird das Schicksal der einst unbekannten ethnischen Gruppe zu einem Thema von globaler Bedeutung. Im September kündigten mehr als 40 muslimische Organisationen in den USA und anderen Ländern einen Boykott der Hotelkette Hilton an, nachdem berichtet wurde, dass ein geplantes Hotel in Xinjiang auf einem Grundstück errichtet werden soll, auf dem früher eine Moschee stand, die vom chinesischen Staat abgerissen wurde.

Im Dezember 2020 schrieben mehr als 70 muslimische Studentenverbände in aller Welt und Dutzende internationaler uigurischer Lobbygruppen einen offenen Brief an die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), die 57 Mitgliedsstaaten umfasst. Sie forderten diese auf, die eklatanten Missstände in China anzuprangern.

Der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR), eine der größten muslimischen Interessenvertretungen in den USA, verschickt regelmäßig Pressemitteilungen, in denen er auf neue Berichte zur Lage von Uiguren in China hinweist und Maßnahmen der amerikanischen Gesetzgeber und der internationalen Gemeinschaft fordert.

„Es ist wichtig, dass alle amerikanischen Muslime bei der Bekämpfung dieser völkermörderischen Kampagne zusammenstehen“, sagte Robert McCaw, CAIR-Direktor für Regierungsangelegenheiten dem online-Medium Axios. Auch uigurische Amerikaner seien von dem Völkermord betroffen, sodass dieses Thema direkt mit den amerikanischen muslimischen Gemeinschaften zu tun habe. „Eine Reihe von muslimischen Regierungen, einschließlich der Organisation für Islamische Zusammenarbeit, haben sich zu diesem Thema nicht geäußert“, fügte er hinzu.