Behörden in Malaysia warnen Mekkapilger vor Virusinfektion

Kuala Lumpur (KNA). Gesundheitsrisiko Pilgerreise: Zum Schutz vor dem lebensgefährlichen Coronavirus MERS rät Malaysias Gesundheitsministerium Muslimen bei Reisen zu den heiligen Stätten Mekka und Medina in Saudi-Arabien zum Tragen eines Mundschutzes. Damit könne das Risiko einer Infektion deutlich reduziert werden, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur Bernama. In Malaysia wurde im April der erste Todesfall durch das Coronavirus gemeldet.

Im benachbarten Indonesien rieten die Behörden ihren muslimischen Bürgern sogar, Pilgerreisen nach Saudi-Arabien zu verschieben, bis mehr über die Ursachen der Infektionen bekannt ist. In Indonesien waren in dieser Woche auf Bali sowie auf Sumatra die ersten beiden Todesfälle durch eine Infektion mit dem MERS-Coronavirus bekanntgeworden. Die Betroffenen hatten sich auf einer Pilgerreise nach Saudi-Arabien angesteckt. Drei weitere infizierte indonesische Pilger befinden sich weiterhin in Quarantäne.

Das Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus (MERS-CoV) wurde 2012 in Saudi-Arabien entdeckt. Das SARS-ähnliche Virus kann eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen hervorrufen. Laut wissenschaftlichen Studien sind Dromedare häufig die Wirtstiere.

Laut Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist allerdings in 75 Prozent der bisher bekannten Erkrankungen eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung die Ursache der Infektion gewesen. Bislang sind bereits fast 100 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem MERS-Coronavirus gestorben.

Experten fürchten, dass sich durch die hohe Zahl an Pilgern aus aller Welt, die jährlich die heiligen Stätten des Islam in Saudi-Arabien besuchen, die weltweite Verbreitung des Virus beschleunigen könnte. Das Virus wurde bereits in anderen Ländern des Nahen Ostens, in Europa, Afrika nachgewiesen. In Asien sind außer Malaysia und Indonesien auch die Philippinen betroffen.