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Bundesinnenministerium verteidigt Zusammenarbeit mit DITIB

Foto: DITIB-Akademie, Facebook

Berlin (KNA/iz). Der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Markus Kerber, hat die Zusammenarbeit mit dem deutsch-türkischen Moscheeverband DITIB verteidigt. „Wir beobachten die DITIB“, betonte Kerber in einem Gespräch mit dem ARD-Morgenmagazin am Dienstag. Aber in dem Verband, dem Kritiker vorwerfen, als verlängerter Arm der türkischen Regierung zu fungieren, finde ein Generationswechsel statt. Die jüngeren Funktionsträger seien in Deutschland verwurzelt und legten Wert auf Unabhängigkeit von Ankara.

Kerber äußerte sich kurz vor der Zusammenkunft der Deutschen Islamkonferenz am heutigen Dienstagnachmittag. Das Treffen findet aufgrund von Corona als Videoschalte statt. Schwerpunkt ist die Ausbildung von Imamen und Religionspädagogen in islamischen Gemeinden.

Kerber sprach von großen Fortschritten bei dem Thema. Es gebe inzwischen fünf islamische Verbände, die ihr Personal in Deutschland ausbilden wollten. Die Programme würden von Moscheegemeinden zwischen Flensburg und Passau unterstützt, weil sie unter anderem hofften, mit deutschsprachigem Personal hierzulande aufgewachsene Jugendliche besser zu erreichen, die kaum mehr Türkisch oder Arabisch sprächen.

Mit Blick auf Radikalisierung verwies Kerber auf einen dreistufigen Ansatz der Behörden: eine klare und eindeutige Strafverfolgung von Tätern, eine lückenlose Überwachung von Gefährdern und weitreichende Deradikalisierungsprogramme. Verfassungsschützer hätten zudem das islamistische Feld sehr genau im Blick.

Die Deutsche Islamkonferenz (DIK) dient als zentrale Dialogplattform zwischen Staat und Islam in Deutschland.