,

Charaktere und Vorbilder

Ausgabe 268

Foto: karkariya.com

In dieser knappen Dosis voll spiritueller Energie hilft uns der Gelehrte Ibn Qajjim Al-Dschauzija (der zur Zeit der Mamluken lebte und lehrte) dabei, unsere Herzen neu auszurichten. Der Schaikh erinnert uns an diese enorm wichtige Ressource, welche die Herzen aus den entsprechenden Qur’anversen beziehen können. In seinem bekannten Buch „Al-Fawa’id“ sammelte er eine Kette an kurzen Juwelen. Im Folgenden finden sich einige Auszüge aus dem Buch.
Reflektiert über den Ursprung des Qur’an. Ihr werdet einen König finden, für Den alles Herrschaft ist und Dem aller Lobpreis gebührt. Die Zügel aller Angelegenheiten sind in Seinen Händen. Ihre Quelle ist von Ihm und sie kehren zu Ihm zurück. Erschaffen auf dem Fundament Seiner Herrschaft bleibt keine verborgene Sache in den Ecken Seines Königreiches vor Ihm verheimlicht. Er hat vollkommenes Wissen von dem, was in den Seelen Seiner Sklaven ruht, jede ihrer intimen und öffentlichen Angelegenheiten beobachtend. Als Einziger regiert Er Sein Königreich. Er hört und sieht, gibt und hält zurück, belohnt und bestraft, ehrt und erniedrigt, schafft und versorgt, nimmt Leben und gibt es, verteilt und plant.
Das Geschick kommt von Ihm herab, für das Enorme und das Winzige, und steigt ebenso zu Ihm herauf. Kein Teilchen bewegt sich, es sei denn mit Seiner Erlaubnis. Und kein Blatt fällt außerhalb Seines Wissens. Denkt darüber nach, wie ihr Ihn vorfindet, sich Selbst preisend, erhebend und lobend. Er rät Seinen Sklaven und führt sie zu dem, was für sie Glück und Erfolg enthält, und ermutigt sie dazu. Und Er warnt sie vor dem, was zu ihrer Zerstörung führt. Er vertraut (sie) mit Sich Selbst durch Seine Namen und Eigenschaften und verlangt ihre Liebe (für Sich) durch Seine Segnungen und Gunsterweisungen.
Er erinnert sie an Seine Großzügigkeit. Und befiehlt ihnen, was diese für sie vollendet. Und warnt sie vor Seinem Ärger. Er erinnert sie an Seine Geschenke, die Er vorbereitet hat, wenn sie Ihm gehorchen. Und an die Strafen, die Er für sie im Falle ihres Ungehorsams bereithält. Er unterrichtet sie über das, was Er mit Seinen geschätzten Sklaven macht und auch mit Seinen Feinden. Und darüber, was ihr Ende (in der Vergangenheit) war. Er lobt Seine geschätzten Sklaven durch ihre rechtschaffenen Handlungen und ihre ausgezeichneten Beschreibungen. Und Er verurteilt Seine Feinde durch ihre üblen Taten und hässlichen Beschreibungen. Er prägt Gleichnisse, wandelt die Vielfalt Seiner Beweise und weist die irrigen Vorstellungen seiner Feinde durch perfekteste Antworten zurück.
Er bezeichnet die Wahrhaftigen als wahrhaftig und die Lügner als verlogen. Er bekräftigt die absolute Wahrheit und leitet zu ihrem Pfad. Er lädt in die Länder der Sicherheit ein und erinnert an ihre Beschreibungen, Schönheiten und ihren Segen. Und er warnt vor den Ländern des Unheils, an ihre Strafen, ihre Hässlichkeit und ihre Schmerzen erinnernd. Er gemahnt Seine Sklaven an deren Abhängigkeit von Ihm. Und wie verzweifelt sie für jedes ihrer Bedürfnisse auf Ihn angewiesen sind – die Tatsache, dass sie ohne Ihn nicht für den Augenblick eines Zwinkerns auskommen können. Er ermahnt Sie über Seine Unabhängigkeit von allem, das existiert. Und dass Er allein genug ist für alles andere. Und dass alles andere – durch seine innewohnende Natur – direkt Seiner bedarf. Niemand kann ein Partikel an Gutem erreichen – ungeachtet von allem, das größer ist – es sei denn durch Seine Großzügigkeit und Gnade. (…)
Man erkennt an Seiner Ermahnung derjenigen, die Er liebt, die freundlichste Ermahnung. Und Er ist, darüber hinaus, derjenige, der ihre falschen Handlungen behebt, der Vergebende ihrer Fehler, der Gewährer ihrer Verzeihung, der Korrigierende ihrer Verdorbenheit, ihr Verteidiger, ihr Beschützer, ihr Sieger, der (beste) Sachwalter ihrer Angelegenheiten, ihr Retter vor jedem Elend, der Bewahrer Seines Versprechens und ihr Schutz, außer dem sie keinen Schützer haben. Er ist ihr wahrer Meister und der Sieger über ihre Feinde. Was für ein ausgezeichneter Meister, und was für ein ausgezeichneter Sieger!
Wenn die Herzen diesen großen, barmherzigen und schönen König im Qu’an erkennen, wie können sie Ihn dann nicht lieben? Und nicht um Nähe zu Ihm wetteifern, ihren Atem im Erwerb Seiner Liebe verausgaben, die ihnen mehr wert ist als alles andere? Wie könnte das Herz dann ohne Seine Erinnerung leben? Es lebt so in Seiner Erinnerung, bis Seine Liebe, die Sehnsucht nach Ihm, die Zufriedenheit mit Seiner Gesellschaft zur Nahrung, Stärke und Medizin wird. Und würde sie verloren gehen, so wäre das Herz verdorben, zerstört und könnte sich am Leben nicht erfreuen.
Aus einer englischen Zusammenfassung von Mohammad Elshinawy.