Deutsche Islamkonferenz 2013: Sprecher muslimischer Organisationen sehen in jetziger Form „keinen Sinn mehr“

Berlin (iz). Kurz bevor sich das diesjährige Plenum der Deutschen Islamkonferenz (DIK) morgen, am 07. Mai, erneut in Berlin treffen wird, haben Sprecher das Projekt in seiner bisherigen Form für überholt erklärt. „Die Islamkonferenz ist in diesem Rahmen ungeeignet“, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ Erol Pürlü, Dialogbeauftragter des Verbands für Islamische Kulturzentren (VIKZ) und mehrfacher Sprecher des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland. Trotz dieser Erklärung werde sein Verband aber, so die Zeitung, am Treffen in Berlin teilnehmen.

//3//Zu den häufig geäußerten Kritikpunkten muslimischer Funktionäre, die in der Vergangenheit jahrelang an der DIK teilnahmen, gehört einerseits die Verbindung der Themen „Terrorismus“ und „Sicherheit“ mit dem Islam, aber auch die regelmäßige Partizipation „islamkritischer“ Einzelpersonen. Pürlü hielt eine Begegnung von muslimischen Vertretern mit der staatlichen Gegenseite nur dann für „sinnvoll“, wenn der „Dialog“ mit den Muslimen im Mittelpunkt stünde.

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//4r//Bereits vor längerer Zeit stellten die beiden muslimischen Dachverbände, der Zentralrat der Muslime und der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, ihre Teilnahme an der Islamkonferenz ein. Derzeit nehmen von muslimischer Seite nur noch ethnisch zentrierte Organisationen teil: die von Ankara gesteuerte Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB), der ebenfalls mehrheitlich türkisch-muslimische Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) sowie die kleineren Organisationen der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland e.V. (IGBD) und Zentralrat der Marokkaner in Deutschland e. V. (ZMaD).

//5l//Renommierte Einzelpersonen aus Wissenschaft und Kultur wie der Islamwissenschaftler Navid Kermani oder der Schriftsteller Feridun Zaimoglu verließen die Islamkonferenz ebenfalls aufgrund tiefgreifender Bedenken bereits vor einigen Jahren. Kermani beispielsweise erkannte Elemente eines „Diktats“.