Ein Jahr nach Wiener Anschlag: Sieben Personen als „Helfer“ verdächtigt

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Wien (dpa). Knapp ein Jahr nach dem Terroranschlag in Wien stehen sieben Personen als mögliche Helfer des Einzeltäters im Fokus der Ermittler. Den Verdächtigen, die in Untersuchungshaft sitzen, drohen im Falle einer Anklage und Verurteilung zwischen zehn Jahre und lebenslänglicher Haft, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, am 20. Oktober erklärte.

Ein 20-jähriger Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erschoss am 2. November 2020 in einem beliebten Ausgehviertel im Zentrum Wiens vier Passanten, mehr als 20 Menschen wurden verletzt. Kurz darauf töteten Polizisten den Attentäter.

Die bisherigen Ermittlungen hätten bestätigt, dass der Täter in der Tatnacht ohne Helfer von seiner Wohnung zum Tatort gelangte und dort alleine um sich schoss, berichteten Bussek und der leitende Polizeiermittler Michael Lohnegger bei einer Pressekonferenz. Jedoch sollen ihn drei Personen beim Waffenkauf unterstützt haben. Vier weitere stehen unter Verdacht, ihn in seinen Plänen psychologisch bestärkt zu haben. „Sie sind dem IS zuzuordnen und stehen in Verbindung mit terroristischen Netzwerken“, sagte Bussek.

Zusätzlich laufen laut Bussek Ermittlungen gegen 21 weitere Verdächtige. Der Mann, der im Verdacht steht, dem Täter Waffen verkauft zu haben, ist nicht in Haft. Er sei bislang unbescholten, habe seinen Kunden vorher nicht gekannt und habe wohl auch nicht gewusst, dass dieser einen Anschlag geplant habe, sagte Bussek.