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Ein Raum für Begegnung

Fotos: IZ Medien

TOM – der „Tag der Offenen Moschee“ – wird in Deutschland bereits seit 20 Jahren begangen. Die Resonanz ist da – doch das Misstrauen gegen Moscheebauten ebenfalls.
Bonn (KNA). Moscheen sind vielen Christen in Deutschland immer noch fremd. Dabei werden sie immer sichtbarer. Rund 120 repräsentative Bauten mit Kuppel und Minarett existieren bereits, die zum Teil einer vierstelligen Zahl von Gläubigen Platz bieten. Weitere sollen folgen. Daneben gibt es etwa 2.000 „Hinterhofmoscheen“. Der Anblick der Kuppelbauten löst bei vielen Menschen Ängste aus. Der „Tag der offenen Moschee“ am 3. Oktober soll helfen diese abzubauen.
Die teilnehmenden muslimischen Verbände haben bewusst den Tag der deutschen Einheit gewählt, um zu signalisieren: Der Islam ist ein Teil Deutschlands. Schon zum 20. Mal laden die Moscheegemeinden dazu ein. Auch wenn es in Deutschland keine Moschee gibt, die mit den prachtvollen Bauwerken in der islamischen Welt vergleichbar wäre, lohnt sich der Besuch.
tom-2Das gemeinsame Gebet ist zwar ihr wichtigster Zweck, und das arabische Wort für Moschee, „masdschid“, bedeutet „Ort der Niederwerfung“. Daneben diente die Moschee aber immer auch als sozialer Versammlungsraum und politische und religiöse Lehrstätte.
Wichtigstes Merkmal einer Moschee, die man stets ohne Schuhe betritt, ist die Gebetsnische (mihrab), die den Betenden die Richtung nach Mekka anzeigt. Davor steht beim Ritualgebet der Imam (Vorbeter). Nahebei befindet sich oft ein kunstvoller Ständer mit einem aufgeschlagenen Koran. Die Predigt hält der Imam häufig von einer höheren Kanzel, minbar genannt.
Im Unterschied zu katholischen Kirchen gibt es in Moscheen keine Bilder oder Heiligenfiguren. Stattdessen ist der Innenraum üblicherweise mit kalligraphischen Schriftzügen – Versen aus dem Koran – Schnitzereien oder Ornamentik verziert. Ein wesentlicher Bestandteil sind Waschgelegenheiten für die rituellen Waschungen vor dem Gebet.
Etwa 100.000 Bürger strömen am „Tag der offenen Moschee“ nach Angaben der Veranstalter alljährlich in die islamischen Gebetshäuser. Ihre Gemeinden bieten oft auch ein Rahmenprogramm und Führungen an.
Webseite: http://tagderoffenenmoschee.de/