,

Grüne für Streichung des „Rasse“-Begriffs

Foto: Deutscher Bundestag / Simone M. Neumann

Düsseldorf (ots/iz). Nach Widerstand aus der Unionsfraktion haben die Grünen ihre Forderung nach einer Streichung des Begriffs „Rasse“ aus dem Grundgesetz verteidigt. „Beim Begriff Rasse, geht es um mehr als Symbolpolitik, sondern um unser Selbstverständnis als Gesellschaft und Staat“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ am 15. Juni.

„Das Wort Rasse ist vergiftet. Menschen so wie Tiere in Rassen unterteilen zu wollen, das war nie einfach so da.“ Diese zutiefst inhumane Idee sei historisch als Rechtfertigung eines brutalen Kolonialismus geschaffen worden und verfolgte schon immer einen politischen Zweck: Eine Gruppe Menschen als unterlegen darzustellen, sie herabzusetzen und sie ihrer Rechte zu berauben, so Göring-Eckardt. „Der Begriff Rasse steht für eine Geschichte und Gegenwart von Gewalt und Schmerz, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit.“

Göring-Eckardt pochte auf Fortschritt: „Wer unsere Verfassung wertschätzt, der muss dafür eintreten, sie besser zu machen“, sagte sie. Bei der Streichung gehe es darum, ob man „einen Begriff des Unrechts und der Ausgrenzung im Herzen unserer Rechtsordnung“ bestehen lasse oder man die Kraft und den Willen habe, gemeinsam einen Schritt nach vorne gehen. „Lassen Sie uns gemeinsam Letzteres tun“, sagte Göring-Eckardt.