Hintergrund: Schätzungen zufolge waren zwischen 2008 und 2010 mehr als 23 600 Menschen in der EU betroffen

(dpa). Die Bundesregierung will stärker gegen Zwangsprostitution in Deutschland vorgehen und Bordelle genauer unter die Lupe nehmen. Darauf verständigte sich das Kabinett am Mittwoch in Berlin. Unter anderem ist eine Erweiterung der Gewerbeordnung vorgesehen. Mit der Einführung einer sogenannten Zuverlässigkeitsprüfung wäre es möglich, Bordellbetreiber schon bei der Anmeldung ihres Geschäfts zu überprüfen. Auch könnten ihnen Auflagen zum Schutz von Prostituierten erteilt werden. Nach jüngsten EU-Angaben ist die Zahl der Opfer von Menschenhandel in den vergangenen Jahren gestiegen. Schätzungen zufolge waren zwischen 2008 und 2010 mehr als 23 600 Menschen in der EU betroffen. Mehr als zwei Drittel sind Frauen. Die meisten von ihnen werden zur Prostitution gezwungen. Der Großteil der Opfer kommt aus dem Gebiet der 27 EU-Staaten, die meisten von ihnen aus Bulgarien und Rumänien.