Kairo (dpa). Das islamisch-konservative Königreich Saudi-Arabien will „strenge und schmerzhafte“ Maßnahmen ergreifen, um Haushaltslöcher in Milliardenhöhe infolge der Coronavirus-Pandemie zu stopfen.
Dies hat der Finanzminister des weltweit größten Öl-Exporteurs, Mohammed al-Dschadan, am 2. Mai in einem Interview des Fernsehsenders Al-Arabiya angekündigt. „Alle Optionen sind offen. Wir müssen die Ausgaben im Etat senken“, sagte er.
Vor wenigen Tagen hatte sein Ministerium bekannt gegeben, dass wegen gesunkener Ölpreise und der Corona-Krise im Haushalt rund neun Milliarden Dollar fehlen (rund 8,1 Milliarden Euro). In Saudi-Arabien gelten wegen der Pandemie strenge Beschränkungen. Unter anderem sind Pilgerreisen zu den heiligen Stätten des Islam und internationale Flugverbindungen ausgesetzt.
Die Regierung hat bereits ein Maßnahmenpaket zur Ankurbelung der Wirtschaft angekündigt. Sie versucht seit Jahren, die große Abhängigkeit des Landes vom Ölexport zu reduzieren.