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Wiener Terrorprozess vor Urteil: Mutmaßliche Helfer beteuern Unschuld

Foto: Eduard Goricev, Shutterstock

Wien (dpa). Vor dem Urteil in dem Prozess um den Wiener Terroranschlag von November 2020 haben sich mutmaßliche Helfer des islamistischen Attentäters von ihm distanziert und ihre Unschuld beteuert. Laut der Staatsanwalt sollen die sechs Angeklagten den von der Polizei erschossenen Täter bei der Planung und bei der Beschaffung der Waffen unterstützt haben.

Der 20-jährige Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) tötete am 2. November 2020 im Wiener Stadtzentrum vier Menschen. Eines der Todesopfer war eine deutsche Studentin. 23 Menschen wurden teils schwer verletzt, auch unter ihnen waren einige Deutsche. Der Täter wurde in der Nacht des Attentats getötet.

„Für mich war das eine abscheuliche Tat, die in keiner Weise zu rechtfertigen ist“, sagte ein Angeklagter, der den späteren Täter in die slowakische Hauptstadt Bratislava gefahren hatte, wo dieser erfolglos versuchte, Munition zu kaufen. Er habe nicht mitbekommen, was der Täter plante. „Ich distanziere mich von jeder terroristischen Gruppe“, sagte er.

Ein anderer Angeklagter gab zu, dass er in die Vermittlung von Schusswaffen involviert war. „Ich bereue es zutiefst“, sagte er. „Aber ihr könnt sicher sein, dass ich nie mit terroristischen Sachen zu tun hatte“, sagte er zu den Geschworenen, bevor sie sich zur Beratung zurückzogen. Mit dem Urteil wurde frühestens am Nachmittag gerechnet.

Den Angeklagten wird unter anderem die Beteiligung an terroristischen Straftaten in Verbindung mit Mord sowie an terroristischen Vereinigungen vorgeworfen. Ihnen drohen je nach ihrem Alter als Höchststrafen 20 Jahre Gefängnis oder lebenslange Haft.