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Beratungsstelle Radikalisierung beim Bamf häufiger gefragt

Foto: Schängel, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Berlin (KNA). Die Beratungsstelle Radikalisierung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat nach den jüngsten islamistischen Anschlägen deutlich mehr Zulauf registriert. „Seit dem Jahresbeginn 2020 bis heute sind 186 Anfragen in der Hotline der Beratungsstelle Radikalisierung eingegangen“, sagte eine Sprecherin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland am 23. Dezember. „Im vierten Quartal war eine signifikante Zunahme der Beratungsanfragen zu verzeichnen, die auf das jüngste Anschlagsgeschehen in Frankreich, Deutschland und Österreich zurückzuführen ist.“

Derartige Entwicklungen seien auch in den vergangenen Jahren zu beobachten gewesen. Im Jahr 2019 waren demnach insgesamt 174 Anfragen eingegangen.

Generell sei das Anrufaufkommen in den vergangenen Jahren eher zurückgegangen, so die Sprecherin weiter. „Diese Entwicklung ist auf eine zunehmende Bekanntheit der regionalen und der Landesangebote zurückzuführen.“

Die Hotline der Beratungsstelle hat nach Bamf-Angaben seit ihrem Start im Jahr 2012 knapp 4.600 Anrufe entgegengenommen. Davon wurden knapp 1.200 Fälle an das Netzwerk der Beratungsstellen zur weiteren Betreuung weitergeleitet. Das gesamte bundesweite Netzwerk hat seit 2012 laut Bamf mehr als 2.600 Beratungsfälle betreut.

Die Beratungsstelle Radikalisierung ist eine telefonische Erstanlaufstelle für Ratsuchende, in deren Umfeld sich eine Person möglicherweise „islamistisch“ radikalisiert hat. In Erstgesprächen ermitteln Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Anliegen der Ratsuchenden und bieten erste Hilfen an. Anschließend übermitteln sie bei Bedarf an eine Beratungsstelle im jeweiligen Bundesland. Aktuell finden die Beratungen coronabedingt verstärkt telefonisch und online statt.