Golfstaaten zeigen sich nach Streit mit Katar versöhnlich

Im Machtkampf zwischen Saudi-Arabien und Katar gibt es Zeichen der Entspannung. Der saudische Botschafter und seine Kollegen aus Bahrain und den Emiraten kehren aber noch nicht nach Doha zurück.

Riad (dpa). Gut sechs Wochen nach dem Abzug der Botschafter Saudi-Arabiens, Bahrains und der Vereinigten Arabischen Emirate aus Katar zeigen sich die Golfstaaten wieder versöhnlich. Bei einem Treffen der Außenminister des Golf-Kooperationsrates (GCC) am Donnerstagabend in der saudischen Hauptstadt Riad habe es eine Annäherung zwischen Katar und den Nachbarländern gegeben, berichteten arabische Medien im Anschluss an die Sitzung. Zum diplomatischen Eklat war es wegen der andauernden Streitigkeiten über den Umgang mit den Krisen in Syrien, Ägypten und mit dem Iran gekommen.

Anfang März hatten drei Golfstaaten ihre Botschafter aus Katar abgezogen. Sie warfen dem Emirat dabei vor, die Bewegung der Muslimbruderschaft zu unterstützen, die auch am Golf aktiv ist und die Macht der Herrscherhäuser infrage stellt. Ob die Botschafter nun wieder zurückkehren, hängt nach Angaben aus GCC-Kreisen davon ab, ob die getroffenen Absprachen umgesetzt werden. Einzelheiten wurden offiziell nicht bekanntgegeben.

In einer Erklärung des GCC hieß es lediglich, ein neuer Mechanismus solle künftig sicherstellen, dass politische Aktivitäten einzelner Mitgliedsländer keine Auswirkungen auf die Interessen, Sicherheit und Stabilität der anderen Staaten haben dürften.

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Wie aus der Organisation verlautete, verlangen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate von Katar unter anderem, dass der Nachrichtensender Al-Dschasira künftig Angriffe auf die anderen Golfstaaten unterlässt und der Sturz des islamistischen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi nicht mehr als Militärputsch bezeichnet wird. Katar solle außerdem aufhören, die Muslimbruderschaft zu unterstützen.

Der in Katar ansässige Sender Al-Dschasira berichtete nach dem Treffen von einer «positiven Atmosphäre». Die Zeitung «Al-Hayat» meldete unter Berufung auf Omans Außenminister Jusuf bin Alawi, dass die Krise «beendet» sei.