Kerzen am Holocaust-Mahnmal

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Berlin (dpa). 75 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz sind am Sonntag 75 Kerzen am Holocaust-Mahnmal in Berlin entzündet worden. Zum Gedenken an die ermordeten Juden Europas stellte der Vorstand des Förderkreises unter der Leitung der Vorsitzenden Lea Rosh rote Grabkerzen am Stelenfeld auf. „An jedem Tag, aber insbesondere am Holocaust-Gedenktag müssen wir Gesicht zeigen, müssen wir gemeinsam dafür aufstehen, dass das viel beschworene ‘Nie wieder‘ nicht zu einer hohlen Phrase verkommt“, mahnte Rosh.
Am 27. Januar 1945 hatte die Rote Armee die Häftlinge des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im von Hitler-Deutschland besetzten Polen befreit. Allein dort brachten die Nationalsozialisten mehr als eine Million Menschen um. Der Holocaust kostete insgesamt rund sechs Millionen Juden das Leben.
Im Berliner Dom fand am Sonntagvormittag ein Gedenkgottesdienst anlässlich des Jahrestags an diesem Montag statt. Am Sonntagabend war im Dom ein „Requiem für Auschwitz“ angesetzt, bei dem die Roma und Sinti Philharmoniker Musik von Roger Moreno-Rathgeb spielen wollten. Der Niederländer Moreno-Rathgeb stammt selbst aus einer Sinti-Familie. Die Idee zu dem Werk hatte er nach seinem ersten Besuch im Lager.
An diesem Montag steht im Mittelpunkt des Gedenkens in Berlin ein Konzert in der Staatsoper Unter den Linden, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erwartet werden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will in Schloss Bellevue mit drei Holocaust-Überlebenden zusammentreffen. Auch an anderen Orten der Stadt gedenken Bürger und Politiker der NS-Opfer.