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Mehr Jugendkultur: Neues Präventionsprojekt zu Extremismus gestartet

Ausgabe 307

Foto: RISE Jugendkultur

(KNA). Mehrere Partner aus ganz Deutschland haben ein neues Präventionsprogramm zum islamistischen Extremismus gestartet. Unter dem Titel „RISE“ sollen Jugendliche gegen Ansprachen aus diesem Milieu mit Hilfe von Medien gefeit ­werden, die selbst von dieser Altersgruppe produziert werden, wie es Anfang Dezember bei der Vorstellung in München hieß.

Das Programm läuft bis Dezember 2021, ist beim JFF Institut für Medienpädagogik in der bayerischen Landeshauptstadt angesiedelt und wird von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) finanziert. Das Projekt wird ­wissenschaftlich begleitet.

Bei „RISE“ sollen Jugendliche in medialen Darstellungsformen wie Filmen ihre eigenen Positionen in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen, wie es heißt. Dabei wolle man bewusst die Grenzen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung aufzeigen, die alle Menschen schütze und für keine Form von Extremismus Raum bieten dürfe. Neben den Medien biete die Plattform im Internet auch Begleitmaterial für pädagogisch Tätige.

Man setze bewusst an der Erfahrungswelt junger Menschen an, sagte JFF-­Direktorin Kathrin Demmler. „Dabei fungieren Stichwörter wie Gender, Gesellschaftskritik, Pluralismus, Werte und Religion sowie Rassismus als Impulse für Diskurse in pädagogischen Settings, vor allem auch unter den Jugendlichen selbst. Erste Erfahrungen zeigen, dass das Konzept der aktiven Medienarbeit und der Präsentation der Ergebnisse im Netz aufgeht.“ Bislang seien acht Filme und entsprechendes Begleitmaterial für Schulen und Jugendarbeit entstanden.

Es gehe nicht darum, mit dem Material unmittelbar auf extremistische Ansprachen zu reagieren. Vielmehr solle das Angebot unabhängig von aktuellen ­Themen funktionieren, betonte Demmler. „RISE“ solle zudem eine offene Plattform sein, die auch von anderen Akteuren bespielt werden könne. Als ein konkretes Themenbeispiel nannte die JFF-Direktorin Online-Dating. Hier gehe es etwa darum zu zeigen, welche Bedeutung es für junge Menschen habe. Zugleich wolle man auch für problematische Plattformen sensibilisieren, wenn dort Stereotype bedient würden.

Neben dem Münchner Institut beteiligen sich an dem Projekt auch das ­Bildungs- und Präventionsprojekt ufuq in Berlin, das Medienzentrum Parabol in Nürnberg, die Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz VisionKino in Berlin sowie jugendschutz., das Kompetenzzentrum des Bundes für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet in Mainz.