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Milad Karimi zu Taliban: „Eigentlich müsste die muslimische Welt aufschreien!“

China
Foto: Ministry of Foreign Affairs of the People’s Republic of China

Köln (KNA). Der muslimische Religionsphilosoph Milad Karimi vermisst deutliche Kritik islamischer Länder und Institutionen am brutalen Regime der Taliban. „Das Schweigen ist weiterhin sehr laut“, sagte Karimi im Deutschlandfunk. Je länger von Gelehrten und Regierungen geschwiegen werde, desto mehr entstehe der Eindruck, dass die menschenverachtende Taliban-Herrschaft mit dem Islam vereinbar sei, so der Professor für islamische Philosophie an der Universität Münster.

Die Taliban bezeichnete Karimi als rein politische Bewegung von „Menschen, die nicht mal eine Grundschulausbildung haben“ und ihre Taten religiös zu begründen versuchten. Ihr Islamverständnis sei ebenso infantil wie mörderisch und blasphemisch. „Die Menschen in Afghanistan verdienen das nicht und meine Religion verdient das nicht“, sagte Karimi, der 1979 in Kabul geboren wurde und als Flüchtling nach Deutschland kam. „Es ist Zeit, dass wir die Taliban isolieren.“

Er begrüße die vereinzelten Stellungnahmen gegen die Extremisten von Islamvertretern in Deutschland, doch das reiche nicht aus, nun brauche es internationale Reaktionen aus der islamischen Welt. Afghanistan dürfe nicht zum Modell für einen angeblichen Gottesstaat und einer Art “sunnitischem Iran” werden, forderte Karimi.