Monatelange Wartezeiten

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Berlin (dpa). Die Zahl der Bundeswehr-Soldaten, die nach einem Auslandseinsatz wegen posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) behandelt werden, nimmt zu. Die Zahl der PTBS-Patienten aus den Reihen der Bundeswehr stieg 2015 im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 235 an. „Wir führen das auf die verbesserte Sensibilisierung der Soldaten für das Problem und auf unsere Kampagne für eine Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen zurück“, sagte eine Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag.
Die „Rheinische Post“ berichtete unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken, die Soldaten müssten im Durchschnitt drei bis sechs Monate auf die Behandlung warten. Die Linken-Verteidigungspolitikerin Katrin Kunert sagte der Zeitung, es sei beschämend, dass Soldaten so lange auf eine Behandlung warten müssten.
Die posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung. Sie wird durch traumatische Ereignisse wie Gewaltverbrechen, Kriegshandlungen oder Naturkatastrophen ausgelöst wird, denen sich die Betroffenen hilflos ausgeliefert fühlen. Unter den deutschen Soldaten, die wegen PTBS ärztliche Hilfe suchen, bilden die Afghanistan-Rückkehrer seit Jahren die größte Gruppe.