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Polnische Muslime begleiten verstorbene Flüchtlinge auf dem letzten Weg

(iz). Seit Sommer dieses Jahres versuchen Tausende von Migranten, die polnisch-belarussische Grenze zu überqueren. Anfang November kam es aufgrund des Wintereinbruchs zu einer Verschärfung der humanitären Krise. Laut Agenturmeldungen seien bis zum 22. November mindestens 11 Geflüchtete unter diesen Wetterbedingungen ums Leben gekommen. Die Menschen sterben insbesondere aufgrund von Unterkühlung in den Grenzwäldern.

Am 18. November wurde ein bisher nicht identifizierter muslimischer Mann beerdigt. Deswegen stehen lediglich die Buchstaben „NN“ auf seinem Grabstein. Einen Tag später wurde Mustafa Mohammed Murshid Al-Raymi, ein 37-jähriger Geflüchteter aus dem Jemen beigesetzt, der tot im Wald gefunden wurde. Zwei Leichname liegen neben dem 19-jährigen Syrer Ahmad Al-Hasan und dem 27-Wochen alten Baby Halikari Dhaker, das ebenso im Wald erfror.

Viele der ums Leben gekommenen Migranten wurden vom polnischen Imam Ali Aleksander Bazarewicz beerdigt, der ebenso die Totengebete leitet. Der Imam ist Teil einer Gemeinde muslimischer Tataren im ostpolnischen Dorf Bohoniki nahe der Grenze. Diese kleine muslimische Minderheit im heutigen Ostpolen lebt seit mehr als 600 Jahren in der Region. Die Gemeinschaft versucht, sich um die Migranten nahe der Grenze zu Belarus zu kümmern und hilft mit Lebensmittellieferungen aus.

Auf dem muslimischen Friedhof in Bohoniki wurden bisher polnische Muslime begraben. Die verstorbenen Migranten werden nun neben ihnen auf demselben Friedhof untergebracht. (dg)

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