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Gaza: Kinder zunehmend alleine und traumatisiert

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Psychische Belastungen, wenig Nahrung und kaum Bildung: Helfer beklagen die Folgen des Gaza-Kriegs für Kinder. Viele seien Waisen. SOS-Kinderdörfer fordert ein Ende des Krieges, damit Mädchen und Jungen heilen können.

München (KNA) Im Gaza-Krieg sind nach Angaben von Helfern immer mehr Kinder auf sich alleine gestellt. Sie hätten ihre Eltern oder ein Elternteil verloren, teilte die Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit am Donnerstag mit.

„Dazu kommen Tausende weiterer Kinder, die im Chaos des Krieges von ihren Familien getrennt wurden und ebenfalls Tag für Tag für ihr Überleben sorgen müssen.“ Dies werde auch angesichts großer Lebensmittelknappheit immer schwieriger.

Foto: Anas Mohammed, Shutterstock

Die psychische Belastung von Mädchen und Jungen sei groß, auch unter denen, die noch mit ihren Familien zusammen seien. Zudem seien viele Kinder verletzt worden, die medizinische Versorgung sei nicht ausreichend.

Es gebe Kinder, die unter- und mangelernährt seien. „Kinder sind gezwungen, in überfüllten Notunterkünften zu leben – mit hohen Kinderschutzrisiken. Sie sind Gewalt und Bedrohung ausgesetzt“, betonte die Hilfsorganisation.

„Die ständige Konfrontation mit Konflikten, Vertreibung und Instabilität fordert einen hohen Tribut. Viele Kinder zeigen Anzeichen von Traumata, Angstzuständen, Furcht und emotionalem Rückzug“, hieß es.

Die meisten Mädchen und Jungen seien seit Monaten von Bildung abgeschnitten und könnten keine Schule besuchen. „Je länger der Konflikt andauert, desto tiefer und irreversibler sind die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kinder.“

Am Mittwoch hatte der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Mustafa den Gazastreifen zu einer Hungersnotzone erklärt. Er rief die Vereinten Nationen auf, entsprechend zu handeln.

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Gaza: Tel Aviv will total besetzen lassen

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Israelische Soldaten sollen nach Willen der Regierung den Gazastreifen erobern und langfristig kontrollieren. Dafür werden Zehntausende Reservisten mobilisiert.

Tel Aviv (dpa). Die israelische Armee soll nach dem Willen des Kabinetts den Gazastreifen besetzen und auf Dauer okkupieren. Dafür werden Zehntausende Reservisten mobilisiert. Weiter beschloss es laut Angaben aus Regierungskreisen einen Plan, um die seit Wochen gestoppten Hilfslieferungen erneut aufzunehmen.

Gaza: Zivilbevölkerung soll im Süden zusammengepfercht werden

Der Plan sehe vor, die palästinensische Bevölkerung vom Norden in den Süden zu bewegen, hieß es in einer Mitteilung der Regierung weiter. Ziel sei es, die im Gazastreifen herrschende Hamas zu besiegen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen.

Netanjahu erklärte demnach, die Armee werde nicht mehr nur Razzien durchführen, sondern Territorien erobern und auf Dauer bleiben. Laut der Tageszeitung „Haaretz“ ist neben der Einnahme zusätzlicher Gebiete vorgesehen, die schon geschaffene „Pufferzone“ auszuweiten.

So wolle Israel in den Verhandlungen mit der Hamas mehr Druckmittel gewinnen. Beide können sich über Wochen nicht auf ein Abkommen zur Freilassung weiterer Geiseln sowie eine Waffenruhe einigen.

Kritik und Ablehnung von internationalen Stimmen

Die internationale Gemeinschaft reagiert mit deutlicher Kritik und großer Besorgnis auf die Pläne der israelischen Regierung, den Gazastreifen dauerhaft zu besetzen und militärisch vollständig zu kontrollieren.

Die Europäische Union äußert sich „besorgt über die geplante Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes“, da dies zu neuem Leid für die palästinensische Bevölkerung führen werde. Die EU fordert Israel zu „höchster Zurückhaltung“ auf.

Die Vereinten Nationen lehnen die Pläne Israels zur Kontrolle von Hilfslieferungen in den Gazastreifen ab und sehen darin einen Verstoß gegen grundlegende humanitäre Prinzipien.

Die UN kritisieren, dass Israel die Kontrolle über lebenswichtige Güter als Druckmittel im Rahmen einer militärischen Strategie einsetzt. Hilfsorganisationen und die UN warnen vor einer weiteren Verschärfung der ohnehin katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen. Seit Monaten sind Hilfslieferungen gestoppt, was die Not der rund zwei Millionen Einwohner massiv verstärkt.

Deutschland lehnt bleibende Besatzung des Gazastreifens ab

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts nannte die Berichte zu den Eroberungsplänen „besorgniserregend“. Das Ministerium lehnt eine dauerhafte Besetzung nach eigenen Angaben ab. „Gaza gehört den Palästinenserinnen und Palästinensern“, so der Sprecher.

Verteidigungsminister Israel Katz hatte im April gesagt, Israels Soldaten sollten in allen im Gazastreifen eroberten Zonen dauerhaft die Kontrolle behalten. Anders als in der Vergangenheit werde die Armee keine Gebiete mehr räumen.

Der Sprecher des Außenamts verwies darauf, dass die G7-Mitglieder – darunter Deutschland, Frankreich und die USA – 2023 „eine Besetzung, Besiedlung und Verkleinerung des Territoriums von Gaza abgelehnt“ hätten. Auch hätten die Staaten verabredet, dass es keine Lösung über die Köpfe der Palästinenser hinweg geben dürfe.

Er appelliere abermals „an alle Parteien“, auf Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Geiselfreilassung zu setzen, sagte der Sprecher weiter. Außerdem müsse der Einfuhrstopp für Hilfsgüter in den Gazastreifen „endlich aufgehoben“ werden.

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„Kriegswaffe Hunger“: Helfer beklagen die anhaltende Blockade von Lieferungen

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Die humanitäre Lage in Gaza: Hilfsorganisationen beziehen Stellung zu den Folgen der israelischen Einfuhrblockade für Hilfsgüter. Ihr Vorwurf: Israel mache Hunger zur Kriegswaffe.

Jerusalem (KNA/iz.) Internationale Hilfsorganisationen haben massive Kritik an einer Blockadepolitik Israels und die Folgen für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen geübt. Sie forderten Israel am Freitag dazu auf, völkerrechtlichen Verpflichtungen für die Erfüllung von Grundbedürfnissen der Menschen im Gazastreifen nachzukommen.

Israel hungere die Zivilbevölkerung Gazas aus und nutze Hunger als Kriegswaffe, sagten Vertreter von Oxfam, Save the Children, Norwegian Refugee council und dem Netzwerk palästinensischer Nichtregierungsorganisationen (PNGO) in einem gemeinsamen Online-Medienbriefing. Insbesondere durch die vor zwei Monaten von Israel verhängte vollständige Einfuhrsperre für humanitäre Hilfe und Güter in den Gazastreifen verschärfe sich die Versorgungslage täglich.

Hunger und Nahrungsmittelknappheit träfen die schwächsten Teile der Gesellschaft besonders stark, darunter Kinder und schwangere Frauen, erklärte Oxfams Pressesprecherin in Gaza, Ghada Alhaddad.

Neben Lebensmitteln fehlt es laut Gavin Kelleher, Leiter für humanitären Zugang beim Norwegian Refugee Council, auch an Wasser, Treibstoff und angemessenen Unterkünften wie Zelten.

Hinzu kämen die Zerstörung von landwirtschaftlichen Flächen, Angriffe auf Notunterkünfte und Fischer vor der Küste sowie die Weigerung, Hilfsorganisationen Zugang zu Vorräten in Südgaza zu ermöglichen. Kelleher bezeichnete die israelische Gaza-Politik als eine „breite Kampagne, um sicherzustellen, dass Gaza unbewohnbar wird“.

Von einer nie dagewesenen, systematischen Kampagne sprach Amjad Schawa, der in Gaza lebende PNGO-Direktor und Stellvertreter des Generalkommissars der Unabhängigen Menschenrechtskommission. „Wir werden Tausende Opfer beklagen.“

Besonders schwer seien die Auswirkungen des Hungers und der Unterernährung auf Kinder, die irreversible Schäden davontrügen und an den Folgen sterben könnten.

Menschen Gaza Hungersnot

Foto: Anas-Mohammed, Shutterstock

Ähnlich äußerten sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das UN-Kinderhilfswerk Unicef sowie die Organisation Aktion gegen den Hunger.

Ein wachsendes Risiko von Hunger, Krankheit und Tod sei „durch nichts zu rechtfertigen“, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell laut Mitteilung. „Humanitäre Hilfe war die einzige Lebensader für Kinder, und nun ist sie fast versiegt.“

Hinzu kämen fehlende Impfstoffe und die Ausbreitung von Krankheiten. Anhaltende Bombardierungen und Vertreibung erschwerten den Zugang zu Hilfe. Auch die Unicef-Vertreterin forderte von den Konfliktparteien, humanitäre Hilfe schnell und ungehindert zuzulassen.

Außerhalb des Gazastreifens lagern nach Angaben von Aktion gegen den Hunger rund 171.000 Tonnen Lebensmittel, die für eine Versorgung der gesamten Bevölkerung Gazas für bis zu vier Monate reichten. Dafür müsse jedoch der Zugang von Hilfsorganisationen zu den Vorräten gewährt werden. 

Hunger und Einschränkungen von humanitärer Hilfe dürften niemals als Druckmittel eingesetzt werden. Die Hilfswerke riefen die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.

Auslöser des Gaza-Kriegs war ein Angriff von Terroristen der radikalen Hamas auf israelische Orte und Armeestützpunkte entlang der Grenze zum Gazastreifen am 7. Oktober 2023. Dabei wurden etwa 1.200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln verschleppt. Etliche kamen inzwischen frei; viele wurden getötet. Schätzungen zu getöteten Zivilisten in Gaza belaufen sich auf Zehntausende Opfer.

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Ramadan 2025: Islamic Relief hat über 1,1 Mio. erreicht

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Die Hilfsorganisation Islamic Relief stellte ihre Bilanz für den Ramadan 2025 vor. Schwerpunkte waren der Sudan und Gaza. (IZ/IRD). Zum diesjährigen Ramadanende haben Islamic Relief Deutschland und ihr internationales Partnernetzwerk […]

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 359: von globalen Menschenrechten bis Gaza

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Kurzmeldungen Ausgabe 359: In dieser Ausgabe behandeln wir globale Rechte, Muslime in Indien und den anhaltenden Nahostkonflikt.

Lebensmittelunsicherheit auf hohem Niveau

BALTIMORE (IPS). Im vergangenen Jahr waren laut dem Welternährungsprogramm (WFP) 343 Mio. Menschen von akuter Lebensmittelkrise betroffen. Das sind 10 % mehr als 2023. Und mitten in einer weltweiten Krise der Ernährungsunsicherheit werden die Mittel für Programme gekürzt, die an vorderster Front Lebensmittelhilfe leisten, für humanitäre Hilfe kämpfen und buchstäblich Leben retten. Das sei nicht nur in den USA zu beobachten, sondern global. Das WFP muss für 2025 mit einem 40-prozentigen Rückgang seiner Gelder gegenüber 2024 rechnen. Dies habe zu einer Situation geführt, die das WFP als beispiellose Krise für Millionen von Menschen weltweit, die auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen seien, bezeichnet. „In den letzten zwei Jahren hat das WFP trotz der Großzügigkeit vieler Regierungen und einzelner Spender einen stetigen Rückgang der Finanzmittel verzeichnet. Diese Kürzungen treiben Millionen von Menschen, die vom WFP abhängig sind, in eine katastrophale Hungersnot“, sagte Barron Segar, Präsident des World Food Program USA.

IGH

Foto: UN Photo/ICJ-CIJ/Frank van Beek

GfbV sieht internationales Recht in ernster Gefahr

GÖTTINGEN (IZ). Die Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnte, dass weltweite Rechtsnormen – insbesondere das Völkerrecht und der Menschenrechtsschutz – zunehmend gefährdet seien. Immer mehr Staaten und politische Akteure würden zentrale Prinzipien missachten oder gezielt untergraben. Laut GfbV drohe sich das „Recht des Stärkeren“ durchzusetzen, während Rechtsstaatlichkeit und der Schutz der Bürgerrechte immer mehr in den Hintergrund geraten. Aktuelle Beispiele wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie der anhaltende Krieg gegen Gaza zeigten, wie elementare Menschenrechte verletzt und internationale Normen systematisch ausgehöhlt würden.

IOM startet globalen islamischen Fonds

RIAD (IOM/IZ). Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat einen islamischen Philanthropie-Fonds ins Leben gerufen. Diese neue Initiative zielt darauf ab, die Kraft muslimischer Wohltätigkeit zu nutzen, um einige der am stärksten benachteiligten Personen der Welt zu unterstützen. Dies ist „ein wichtiger Meilenstein für die IOM“. Angesichts der sich verschärfenden globalen Krisen und der zunehmenden Vertreibung sucht die Organisation nach neuen Wegen, um den mehr als 75 Millionen Menschen, die durch Konflikte, Katastrophen und Unsicherheit aus ihrer Heimat vertrieben wurden, lebensrettende Hilfe zu leisten.

Amnesty International Bürgerrechte Deutschland

Foto: Amnesty International, Stéphane Lelarge

Hinrichtungen global auf Zehn-Jahres-Hoch

BERLIN (KNA). 2024 wurden weltweit so viele Menschen hingerichtet wie seit 10 Jahren nicht. In 15 Ländern wurden mehr als 1.500 Todesstrafen vollstreckt, ein Großteil davon im Nahen Osten. Das dokumentiert Amnesty International in seinem am 7. April veröffentlichten Jahresbericht zur Anwendung der Hinrichtungen weltweit. Mehr als 40 % erfolgten so in Zusammenhang mit Drogendelikten. Die fünf Länder mit den meisten Hinrichtungen waren demnach China, der Iran, Saudi-Arabien, Irak und Jemen. Iran, Irak und Saudi-Arabien trügen die Verantwortung für den drastischen Anstieg der Hinrichtungen im vergangenen Jahr, sagte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow. Allein diese drei Länder hätten mindestens 1.380 und damit mehr als 90 Prozent der bekannten Todesurteile weltweit vollstreckt.

Muslimische Vertreter trauern um Papst

KAIRO (KNA). Der Großimam der Kairoer Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyeb, hat den gestorbenen Papst Franziskus als engen Freund der Muslime gewürdigt. Auch habe er den interreligiösen Dialog vorangetrieben. „Heute hat die Welt ein Symbol der Humanität verloren“, schrieb al-Tayyeb am 21. April auf X. Er habe sein Leben dem Dienst für die Menschlichkeit gewidmet, der Verteidigung von Schwachen, Flüchtlingen und Unterdrückten.

Algier und Moskau wollen Militärkooperation

ALGIER (MEMO). Vertreter Algeriens und Russlands sind kürzlich zusammengekommen, um Bereiche von gemeinsamem Interesse zu erörtern, darunter einen gemeinsamen Ausschuss für militärisch-technische Zusammenarbeit. Der Generalsekretär des algerischen Verteidigungsministeriums Benbicha empfing den stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Verteidigung und Sicherheit des Föderationsrates der Russischen Föderation Valyaev zusammen mit einer hochrangigen Delegation, wie aus einer Erklärung hervorgeht.

Foto: Kamrul Hasan/IPS

Rohingya-Flüchtlinge sind nicht sicher

DHAKA (IPS). Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch sind derzeit mit Bedingungen konfrontiert, die durch Überbelegung, Mangel an grundlegenden Versorgungsleistungen, Gewalt, Klimawandel und Ausbeutung geprägt sind. Nach Angaben des Hohen UN-Kommissars für Menschenrechte (UNHCR) liegt das Land heute an dritter Stelle der Staaten, die am massivsten von Naturkatastrophen mitgenommen sind. Extreme Hitze, Zyklone, Fluten und starke Regenfälle sind regelmäßige Symptome des Wandels des Klimas in Bangladesch, von denen die Rohingya überproportional betroffen sind. „Diese Lager – und die Gemeinden, die sie beherbergen – stehen an vorderster Front der Klimakrise“, sagte UN-Generalsekretär Guterres.

Europa-Troika verlangt Ende der Blockade

BRÜSSEL (IZ). Das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland forderten am 23. April von der israelischen Besatzungsmacht die Beendigung der Hilfsblockade gegen den Gazastreifen und wiesen darauf hin, dass diese zu Hunger, der Ausbreitung von Krankheiten und Todesfällen geführt habe. In einer Erklärung ihrer Außenminister forderten die drei Länder die israelische Besatzungsmacht auf, diese Blockade zu beenden und die Lieferung humanitärer Hilfe unverzüglich und ungehindert wieder aufzunehmen, um die Bedürfnisse aller Zivilisten zu decken.

Muslime lehnen umstrittenes Waqf-Gesetz ab

DELHI (AA). Der All India Muslim Personal Law Board (AIMPLB) verurteilte am 6. April den umstrittenen Waqf-Änderungsentwurf, der vom indischen Parlament verabschiedet wurde, und kündigte eine landesweite Protestaktion und einen Rechtsstreit an, um die „ungerechte Gesetzgebung“ zu kippen. Die neue Regelung betrifft islamische Stiftungen, die als Waqf bekannt sind. Zu den Waqf-Gütern, die Muslime für religiöse oder karitative Zwecke stiften, gehören Moscheen, Friedhöfe, Seminare, Waisenhäuser, Schulen, Märkte und große Landflächen in ganz Indien. Die NGO kündigte umfassende Proteste an.

Religionen wollen keine Vertreibung aus Gaza

JAKARTA (KNA). Indonesiens Regierung wollte eigentlich vorübergehend Palästinenser aus dem Gazastreifen aufnehmen. Religionsvertreter des muslimisch geprägten Landes sehen das eher kritisch. Organisationen in Indonesien lehnen den Plan der Regierung ab, Palästinensern aus Gaza vorübergehend Schutz zu gewähren. Ein Vertreter von Nahdlatul Ulama, mit 80 Millionen Mitgliedern die größte muslimische Organisation des Landes, bezeichnete den Plan als unangemessen und einen Fehler. „Wir müssen mit all unseren Bemühungen weiter der palästinensischen Bevölkerung helfen, vor allem den im Gazastreifen Verbliebenen“, sagte ein Vertreter. Johan Kristantara vom Dachverband der protestantischen Kirchen Indonesiens mahnte die Regierung zu Vorsicht.

imperialismus

Foto: The White House | Lizenz: gemeinfrei

Trump: Keine Eile bei Angriffen auf Teheran

WASHINGTON (KUNA). Der US-Präsident wies Medienspekulationen zurück, wonach er kürzlich israelische Pläne für eine auf iranische Nuklearanlagen aufgegeben habe, nachdem seine Regierung Gespräche mit der Islamischen Republik aufgenommen hatte. „Ich habe es nicht eilig, denn ich glaube, dass der Iran die Chance hat, ein großartiges Land zu werden und in Frieden zu leben, und das würde ich gerne sehen“, antwortete er am 17. April einem Reporter.

Netanjahu lehnt Forderung nach Kriegsende ab

NEW YORK (IPS). Seit dem Zusammenbruch des Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas ist der Gazastreifen schweren Bombardements und Blockaden humanitärer Hilfslieferungen ausgesetzt. Da die Hilfslieferungen in den Gazastreifen eingestellt wurden, sind rund zwei Millionen Palästinenser auf schwindende Ressourcen angewiesen und einem erhöhten Risiko von Unterernährung und Krankheiten ausgesetzt. Am 10. April wies der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen Brief von über 1.000 aktiven und pensionierten Reservisten der israelischen Luftwaffe zurück, in dem ein Ende des Krieges gefordert wurde. Die Soldaten bezeichneten den langwierigen Krieg als „marginal und extremistisch“ und forderten die israelischen Behörden auf, der Befreiung der israelischen Geiseln Vorrang vor der Fortsetzung der Feindseligkeiten einzuräumen.

Haftbefehl Netanjahu

Foto: World Economic Forum / Manuel Lopez, via flickr | Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Arabische Christen beklagen Polizeigewalt

JERUSALEM (KNA). Orthodoxe Christen in Jerusalem haben das Verhalten der israelischen Polizei gegen christliche Gläubige bei den Feiern des „Heiligen Feuers“ am Karsamstag verurteilt. Die Beamten hätten Kinder der Pfadfindergruppen, Frauen und ältere Menschen mit Waffen bedroht, geschubst und geschlagen, heißt es in einer Stellungnahme des „Arab Orthodox Union Club of Jerusalem“ von 19. April. Die Szenen, die sich in der Altstadt abspielten, bezeichnete die Gruppe als „inakzeptabel“.

Gaza: Amman lehnt Vertreibung ab

AMMAN (KUNA). König Abdullah II. bekräftigte die Ablehnung seines Landes gegenüber israelischen Versuchen, Palästinenser zu deportieren. Er erneuerte die Forderung nach einer Wiederherstellung des Waffenstillstands in Gaza, der Wiederaufnahme der Hilfslieferungen an die Palästinenser und einer Deeskalation der Angriffe auf das Westjordanland und die heiligen Stätten in Jerusalem.

Albaner-Protest gegen Megainvestor in Ulcinj

PODGORICA (IZ). Montenegro plant, den „Langen Strand“ im überwiegend muslimischen Ulcinj für 99 Jahre an den Geschäftsmann Mohamed Alabbar aus den Emiraten zu verpachten. Sein Unternehmen will an diesem Standort einen Mega-Tourismuskomplex im Stil von Dubai errichten. Premierminister Spajic unterzeichnete den Vertrag in Dubai. Der Streifen ist 12 Kilometer lang und damit einer der längsten Strände Europas. Die Stadtverwaltung organisierte eine Protestkundgebung dagegen. Ex-Ministerpräsident Dritan Abazovic erklärte, seine Partei werde die Vereinbarung im Parlament blockieren. Er erklärte, die Regierung könne das Projekt nur durchführen, „wenn sie die Albaner aus Ulcinj vertreibt“.

Hitzewelle und der Indus trocknet aus

ISLAMABAD (KNA). Pakistan erlebt derzeit mit Temperaturen von bis zu 45 Grad in Städten eine extreme Hitze. Senatorin Sherry Rehman äußerte sich besorgt über die „beispiellose Wasserkrise“ im Indussystem, der auf einem historischen Jahrhunderttiefstand ist. „Der Indus trocknet vor unseren Augen aus“, warnte sie, Vorsitzende des Senatsausschusses für Klimawandel und Umwelt, am 10. April in Medien. Der 3.180 Kilometer lange Strom ist mit seinen zahlreichen Nebenflüssen die Lebensader Pakistans. Die für 2025 erwartete erneute Hitzewelle wird laut Experten voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Wasserversorgung für Menschen und Landwirtschaft haben.

IKRK

Foto: IKRK

IFRK verurteilt Tötung von Rotkreuzhelfern

GENF (IFRK). Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften reagierte empört auf den Tod von acht Sanitätern der Palästinensischen Rothalbmondgesellschaft, die in Gaza im Dienst getötet wurden. Ein neunköpfiges Notfallteam verschwand zusammen mit seinen Krankenwagen, als es am 23. März in Al-Hashashin unter schweren Beschuss geriet. IKRK-Generalsekretär Jagan Chapagain sagte: „Ich bin untröstlich. Diese engagierten Rettungssanitäter waren im Einsatz, um Verwundeten zu helfen. Sie waren humanitäre Helfer. Sie trugen Embleme, die sie hätten schützen müssen; ihre Krankenwagen waren deutlich gekennzeichnet. Sie hätten zu ihren Familien zurückkehren sollen, aber das konnten sie nicht.“

Pfarrer in Gaza: Über 17.000 Kinder getötet

GAZA (KNA). Der katholische Pfarrer von Gaza vermeldet dramatische Zahlen: Im aktuellen Nahost-Krieg seien bisher mehr als 17.000 Kinder im Gazastreifen getötet worden. In einer Mitteilung des katholischen Hilfswerks Kirche in Not erklärte Gabriel Romanelli am 10. April: „So viele Kinder wurden bislang getötet, das ist einfach schrecklich.“ Der Pfarrer der Pfarrei „Heilige Familie“ berichtete: „Wir hatten bislang über 50.000 Tote und über 110.000 Verletzte. Vielen von ihnen mussten Gliedmaßen amputiert werden.“ Die erneuten Kampfhandlungen nach der vereinbarten Waffenruhe seien fatal: „Kein weiterer Kriegstag löst die Situation, sondern verschlimmert sie nur noch.“ Der argentinische Seelsorger erklärte, er hoffe auf einen Verhandlungserfolg und dass die von der Hamas entführten Geiseln in naher Zukunft freikommen. Der Alltag sei von unvorstellbarer Not geprägt. „Die meisten Menschen haben alles verloren – ihre Häuser, ihre Arbeit, die Schulen für ihre Kinder.“

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Wird das Extreme normal? Über Vertreibungsphantasien im Nahostkonflikt

Vertreibungsphantasien Kurzmeldungen gaza

In der heutigen israelischen politischen Landschaft sind radikale Vertreibungsphantasien längst nicht mehr nur randständig. (The Conversation). Vor dreißig Jahren konnte man in Israel wegen Befürwortung von Völkermord ins Gefängnis kommen. […]

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Die Waffenruhe ist tot

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Die Erleichterung über die Waffenruhe in Gaza hielt nur bis zum 18. März. Dann griffen israelische Militärs erneut massiv Ziele in dem Gebiet an. (The Conversation). Als am 19. Januar […]

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Gaza: „Die Menschen wollen keinen Krieg mehr“

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Direkt aus dem Gazastreifen dringen derzeit nur wenige Nachrichten nach draußen. Derzeit macht sich der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, ein Bild von der Lage vor Ort. (KNA/iz). Eine […]

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Kurzmeldungen aus Ausgabe 358: von den Folgen der Trump-Politik bis zum Nahostkonflikt

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Kurzmeldungen Ausgabe 358: In dieser Ausgabe behandeln wir nukleare Aufrüstung, die Außenpolitik Trumps sowie den Nahostkonflikt. Nukleare Abrüstung erleidet Rückschritt NEW YORK (IPS). Die Vereinten Nationen, deren Hauptaufgabe darin besteht, […]

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UN-Angaben: Mehr als 100.000 Vertriebene in Rafah in 2 Tagen

rafah

Vertriebene in Rafah. Nach einer Waffenruhe ist die Gewalt im Gazastreifen wieder aufgeflammt. Der UN-Generalsekretär zeigt sich wegen eines Vorfalls schockiert.

New York (dpa/iz). Mehr als 100.000 Menschen im Süden des Gazastreifens sind den Vereinten Nationen zufolge in den vergangenen beiden Tagen vor israelischen Angriffen geflohen. 

„Groß angelegte israelische Bombardierungen und Bodenoperationen“ hätten zudem zu weitreichenden Zerstörungen im Gebiet um die Grenzstadt Rafah geführt, teilten die UN in New York mit.

Zudem zeigte Generalsekretär António Guterres sich schockiert über einen Angriff der israelischen Armee auf einen medizinischen und Notfallkonvoi am 23. März, bei dem 15 Menschen – medizinisches Personal und humanitäre Helfer – in Gaza getötet worden seien, hieß es weiter.

Mehrere im Gazastreifen vermisste Sanitäter des Rettungsdienstes Palästinensischer Roter Halbmond (PRCS) waren laut der Organisation zuletzt tot geborgen worden. Retter fanden bei ihrer Suche in Rafah die Leichen von acht Sanitätern, wie es in einer Erklärung des PRCS hieß.

Ebenfalls gefunden wurden demnach die sterblichen Überreste von Mitarbeitern des von Zivilschutzes sowie die Leiche eines UN-Mitarbeiters.