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Will Erdogan Imame für Deutschland in der Türkei ausbilden?

Foto: Abdülhamid Hoşbaş, Anadolu Ajansi

Berlin (KNA). Die türkische Regierung will Imame für den Einsatz in deutschen Moscheen in Zukunft an der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul ausbilden lassen, die aus Bundesmitteln mitfinanzierten wird. Darauf deutet nach einem Bericht der „Welt“ ein Dekret zur Gründung einer theologischen Fakultät an der TDU hin, das der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Anfang Juni erließ. 

Auf Anfrage der Zeitung bestritt das zuständige Bundesbildungsministerium allerdings, dass es einen effektiven Beschluss über die Einrichtung der Fakultät gebe. Eine Sprecherin sagte laut Zeitung: „Die Gründung einer neuen Fakultät an der TDU obliegt allein den dafür zuständigen Gremien der TDU und muss gemeinsam von der deutschen und türkischen Seite beschlossen werden.“ Zuständig sei der paritätisch zusammengesetzte deutsch-türkische Lenkungsausschuss der Universität. Mit dem Thema sei dieser noch nicht befasst worden.

Die Pläne der Türkei für die TDU kamen laut „Welt“-Informationen bereits im Oktober 2021 gegenüber der Bundesregierung zur Sprache. Anlass war eine Reise des damaligen Staatssekretärs des Bundesinnenministeriums, Markus Kerber, nach Istanbul. Dort berichtete der stellvertretende Präsident der türkischen Religionsbehörde Diyanet, Selim Argun, dass der Rektor der TDU Interesse an einer Kooperation mit Diyanet habe.

Dies könne „eventuell Teil des künftigen Ansatzes zur Imam-Ausbildung sein“, heißt es in einem Protokoll des Treffens, das von der Deutschen Botschaft in Ankara erstellt wurde. Als Handlungsempfehlung wird in dem Dokument genannt: „Interesse der TDU an einem Studiengang im Bereich Theologie kritisch im Blick behalten“.

2 Kommentare zu “Will Erdogan Imame für Deutschland in der Türkei ausbilden?

  1. Dei Bundesregierung soll um Gottes Willen sich nicht auf diesen perfide Plan Erdogans einlassen, an der TDU in Istanbul eine theol. Fakultät zu implementieren. Damit will Erdogan die DITIB unabhängige Imamausbildung in Osnabrück unterlaufen, gegen die von türkischer Seite und der TDU immer wieder polemisiert wird. Die Imame müssen unabhängig von der religiösen und politischen Indoktrination durch die Türkei ausgebildet werden. Deutschland darf kein Geld und keine Zustimmung zur Implementierung einer theol. Fakutät an der TDU geben.

    1. Die Türkei erwägt die Ausbildung von Imamen an einer deutsch-türkischen Universität in Istanbul und Sie werfen diesem Projekt politische Indoktrination und unterlaufen der Imam-Ausbildung in Osnabrück vor. Weder Erdogan noch der türkische Staat mischen sich in die Inhalte der Hochschullehre ein. Wenn Sie etwas anderen behaupten, legen Sie bitte Nachweise vor. Ich fürchte, dass Sie von der massiven Anti-Türkei-Propaganda selbst indoktriniert sind. Es ist maßlos unverschämt, von deutscher Seite der Türkei solche Vorhaltungen zu machen. In Richtung Israel oder Vatikan sind solche Vorbehalte völlig unbekannt oder sehr rar.
      Und ganz nebenbei: Wie viele Imame benötigen islamische Gemeinden in Deutschland und wieviele davon schafft Osnabrück.

      Es ist Sache der Muslime darüber zu befinden, wie und wo ihre Imame ausgebildet werden. Schreiben Sie sich das hinter die Ohren und hören Sie auf damit, Türken oder Muslime disziplinieren zu wollen.

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