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Experte warnt vor Perspektivlosigkeit im Senegal

Foto: andriano_cz, Adobe Stock

München/Lome (KNA). Der Afrika-Experte Klaus Grütjen sieht mit Sorge auf die Situation im Senegal. Im aktuellen „missio magazin“ des internationalen katholischen Hilfswerks missio München warnte er davor, die Schlüsselfunktion des Landes für die gesamte Region zu verspielen.

„Wir brauchen nachhaltige Impulse für die Entwicklung der lokalen Wirtschaft im Senegal und eine gezielte Förderung der schulischen Bildung und Berufsausbildung.“ Um den langjährigen Vorzeigestaat Westafrikas stabil zu halten, müssten Kinder und Jugendliche professionell in die Rolle verantwortungsbewusster Staatsbürger gebracht werden.

Grütjen rief die internationalen Partner des Senegals dazu auf, die demokratischen und rechtsstaatlichen Entwicklungen des Staates entschieden zu unterstützen. Zuletzt waren bei gewalttätigen Protesten von jungen Senegalesen in der Hauptstadt Dakar mehrere Menschen gestorben.

„Hinter den Gewaltakten steht eine zunehmende Perspektivlosigkeit der Jugend, die in den vergangenen Jahren aufgrund wachsender Arbeitslosigkeit an Fahrt aufgenommen hat“, so der Repräsentant der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung in Westafrika. Die Regierung habe das Bildungswesen vernachlässigt.

Im Sahel mit Ländern wie Mali, dem Niger und Burkina Faso wächst der Druck durch politische Instabilität, „islamistischen“ Terror und die Folgen des Klimawandels. Der Senegal habe lange Zeit als Stabilitätsanker in der Region gegolten. Zunehmend nutzten inzwischen Extremisten das Spannungsfeld, in dem sich besonders die Jugendlichen befänden, zu ihrem Vorteil, so Grütjen.