Fairer Umgang mit dem Islam in Politik und Medien gefordert

Regensburg (KNA) Einen faireren Umgang mit dem Islam in Politik und Medien hat der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, gefordert. Militante Atheisten benutzten Muslime oft als Projektionsfläche für Polemik gegen Religion überhaupt, beklagte Mazyek am Donnerstag beim Katholikentag in Regensburg. Generell würden Religionsgemeinschaften in der Öffentlichkeit zu oft als Problem gesehen. Zu selten werde gesagt, dass sie eine positive Ressource für die Gesellschaft seien.

Der CDU-Politiker Thomas von Sternberg betonte, ähnlich wie Muslime würden oft auch Katholiken in Medien verzerrt dargestellt. Zu der im Europawahlkampf wieder aufgeflammten Kruzifix-Debatte bemerkte er, das Kreuz sei sowohl ein kulturelles als auch ein religiöses Symbol. Seine Gegenwart im öffentlichen Raum müsse toleriert werden. Die Philosophin Barbara Gerl-Falkowitz forderte, das Kreuz als Symbol des Unverfügbaren und Anti-Totalitären zu respektieren.

Die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) unterstrich die Trennung von Staat und Kirche. Keiner der beiden Bereiche dürfe Absolutheit für sich beanspruchen, der Staat müsse aber den Freiraum für die Religionsausübung garantieren. Aus diesem Grund sei das Gesetz für die straffreie Beschneidung richtig und sinnvoll.