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Malala Yousafzai: Suu Kyi muss Gewalt verurteilen

Foto: Southbank Centre, Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 2.0

Rangun (KNA). Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai fordert von Myanmars Staatsrätin Aung San Suu Kyi, ebenfalls Friedensnobelpreisträgerin, eine Verurteilung der Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya. „In den vergangenen Jahren habe ich wiederholt die tragische und schändliche Behandlung (der Rohingya) verurteilt. Ich warte immer noch darauf, dass meine Friedensnobelpreiskollegin Aung San Suu Kyi das auch tut. Die Welt erwartet das und die muslimischen Rohingya erwarten das“, twitterte die pakistanische Aktivistin für die Rechte von Frauen und Kindern am 04. September.
Seit der neuerlichen Eskalation der Gewalt im Norden von Myanmars Teilstaat Rakhine am 25. August sind nach aktuellen Angaben der Vereinten Nationen 87.000 Rohingya nach Bangladesch geflohen. Menschenrechtsorganisationen berichten von Gewalt gegen Frauen und Kinder und der Niederbrennung von Dörfern durch die Armee Myanmars. Aung San Suu Kyi und das Militär weisen die Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen zurück. Berichte über Vergewaltigungen nannte das Büro der Staatsrätin im Dezember „fake rape“.
Indonesiens Außenministerin Retno Marsudi wollte sich am Montag bei einem Treffen mit Aung San Suu Kyi in Myanmar für die Lieferung humanitärer Hilfsgüter an die Rohingya einsetzen. Die Regierung von Myanmar hatte in den vergangenen Tagen internationale Hilfsorganisationen beschuldigt, die Gewalt in Rakhine zu unterstützen und ihnen die Erlaubnis für weitere Hilfseinsätze entzogen.
Nachdem die Berichterstattung über die Situation in Rakhine offenbar zensiert wurde, hat die BBC seine Kooperation mit dem privaten Sender Myanmar National Television (MNTV) inzwischen eingestellt. „Wir haben seit März Eingriffe in unsere Nachrichtensendungen festgestellt und MNTV darauf hingewiesen, dass das einen Bruch unserer Sendevereinbarung darstellt. Da diese Eingriffe andauern, hat die BBC keine andere Wahl, als die Partnerschaft mit sofortiger Wirkung einzustellen“, hieß es in einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung.
Bereits Ende Dezember 2016 hatten mehr als ein Dutzend Nobelpreisträger in einem offenen Brief an den UN-Sicherheitsrat Aung San Suu Kyi Tatenlosigkeit hinsichtlich der „ethnischen Säuberung“ der Armee Myanmars gegen die islamische Minderheit der Rohingya vorgeworfen.