Romani Rose hat mehr Mut im Umgang mit Rassismus gefordert. Zuschauen ist für ihn keine Option.
Schwerin (KNA). Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, hat mehr Zivilcourage gegen Rassismus angemahnt. „Wir erleben wieder, dass Menschen in der Krise auf der Suche nach Sündenböcken sind“, erklärte Rose am Montag zum Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Schwerin.
Romani Rose: Menschen dürfen nicht zuschauen
„Rassismus kommt aber erst dann zum Tragen, wenn die Menschen zuschauen und nicht widersprechen“, so Rose mit Blick auf das diesjährige Motto „Misch dich ein“.
In der deutschen Geschichte seien die beiden Minderheiten Juden und Roma stets Sündenböcke gewesen. Auch heute gebe es wieder ein Erstarken von Nationalismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus.
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„Es geht nicht darum, Schuld aus der Vergangenheit zu übertragen, sondern Verantwortung für das Zusammenleben in unserem Land zu übernehmen und für eine gemeinsame Zukunft einzutreten“, so Rose. Es stimme ihn hoffnungsvoll, dass es bei den diesjährigen Wochen gegen Rassismus mit mehr als 4.000 Veranstaltungen mehr Programmpunkte gebe als jemals zuvor.
Veranstaltungsreihe bis Anfang April
Bis Anfang April sind bundesweit zahlreiche Workshops, Vorträge, Kunstaktionen, Lesungen und Ausstellungen geplant, die auf gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aufmerksam machen wollen. Die Stiftung gegen Rassismus mit Sitz in Darmstadt organisiert die Aktionswochen.
Mit einer Plakatkampagne zur Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus wird das neue Meldeportal I Report beworben. Foto: CLAIM / Laurent Hoffmann
Die zentralen religiösen Feiern finden von diesem Donnerstag bis 2. April in Augsburg statt. Am Auftakt wollen Vertreter von Aleviten, Muslimen, Christen, Buddhisten, Bahai, Sikh und Jesiden teilnehmen.
Sportverbände rufen zu einem Bewegungs-Aktionstag an diesem Samstag auf. Unter dem Schlagwort #BewegtGegenRassismus wollen etwa der Deutsche Fußball Bund (DFB) und die Deutsche Sportjugend im DOSB (dsj) zeigen, dass Sport verbinde, bunt und vielfältig sei und keinen Platz für Rassismus lasse.