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Klimaforscher: COP27 war nur sehr mäßiger Erfolg fürs Klima

Foto: rafapress, Shutterstock

Berlin (dpa). Nach Einschätzung des Forschers Ottmar Edenhofer brachte die Klimakonferenz in Ägypten nur mäßige Ergebnisse. „In Scharm el Scheich wurde ein Scheitern verhindert. Es war kein Durchbruch, und es war ein nur sehr, sehr mäßiger Erfolg für das Klima“, sagte der Direktor Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung am Sonntagabend im ZDF-„heute journal“. Er appellierte, den Fokus nicht zu sehr auf Klimakonferenzen zu legen. „Wir sollten uns mit der Zeit dazwischen befassen, und wir sollten jetzt anerkennen, dass wir nicht nur eine Ambitionslücke haben, sondern dass wir eine klaffende Implementierungslücke haben. Und das muss jetzt angepackt werden.“

Dafür gebe es zwar Anstöße aus dieser Konferenz. „Aber die müssen jetzt wirklich ernsthaft umgesetzt werden. Uns läuft die Zeit davon, und wir können es uns nicht erlauben, dass wir also bei jeder Klimakonferenz mit Hoffnungen starten, es käme der große Durchbruch. Und dann endet das Ganze doch wieder mit einer Enttäuschung.“

Die zweiwöchige Klimakonferenz in Ägypten hatte im Kampf gegen den drohenden Klimakollaps nur bei den Finanzhilfen für ärmere Staaten einen echten Fortschritt gebracht. Nach jahrzehntelangen Debatten einigte sich die Klimakonferenz erstmals auf einen gemeinsamen Geldtopf zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern. Der neue Ausgleichsfonds soll unabwendbare Folgen der Erderhitzung abfedern – etwa immer häufigere Dürren, Überschwemmungen und Stürme, aber auch der steigende Meeresspiegel und Wüstenbildung. Begünstigt werden sollen Entwicklungsländer, die besonders gefährdet sind.

Edenhofer sagte zu diesem Fonds: „Es ist nicht klar, wer einzahlt. Es ist auch nicht klar, nach welchen Kriterien das Geld verteilt werden soll. Also da ist noch viel zu verhandeln.“ Nun wüssten die Hauptemittenten zwar, dass sie in Zukunft Klimaschäden bezahlen müssten. Damit hätten sie einen Anreiz, Emissionen zu vermeiden. „Aber das ist wirklich, gemessen an dem, was zu tun ist, ein sehr kleiner Schritt.“