NRW-Minister Stamp meint, DITIB sei „nicht gleich DITIB“

Foto: DITIB Zentralmoschee Köln, Facebook

Berlin (KNA/iz). In der Debatte um den Moscheedachverband DITIB ruft der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) zur Suche nach neuen Wegen auf. „DITIB ist nicht gleich DITIB“, sagte er der „Welt“ in ihrer heutigen Ausgabe.
Es gelte, zwischen den einzelnen Gemeinden und dem Bundesverband zu differenzieren. So gebe es auf Landesebene und vor Ort „Reformer und liberale Gemeinden“, mit denen der Dialog bestehen bleiben müsse.
Er wolle den Dialog stärker auf einzelne Gemeinden ausrichten „und weniger auf die Verbände, die nur eine Minderheit der Muslime repräsentieren“, betonte Stamp. Zugleich brauche es einen ernsthaften Austausch über die Vereinbarkeit des Islam mit den hiesigen Werten. Die Eröffnung der Kölner Zentralmoschee durch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am vergangenen Wochenende sei „genau das falsche Symbol“ gewesen, so der Minister.
Wie die „BILD“ am Donnerstag, den 4. Oktober auf ihrer Webseite meldete, wird der Erdogan-Besuch bei der Kölner Zentralmoschee ein Nachspiel haben. Wie das Boulevardblatt kolportierte, soll deren bisheriger Vorsitzender, Nevzat Asikoglu, der seit August 2014 im Amt ist, abberufen werden. „Ich werde in den nächsten Tagen zurück in die Türkei gehen“, sagte der 56-jährige dem Organ.
Zu den Gründen habe Asikoglu nichts gesagt. Insiderinformationen aus dem Kölner Umfeld widersprechen den den Andeutungen der Bild-Zeitung, wonach Acikoglus Ausscheiden aus dem Amt etwas mit dem PR-Desaster um die Einweihung der Ehrenfelder Zentralmoschee zu tun habe. Vielmehr stehe sein Nachfolger bereits fest und Acikoglu habe sich in den letzten Monaten nicht mehr häufig in Deutschland aufgehalten. (sw)
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